Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
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Das Leben<br />
be<strong>sie</strong>gt<br />
„Es <strong>war</strong> ein Herzstillstand wegen zu viel Leid, zu viel<br />
Unglück, zu vieler Pillen.“<br />
(Jean-Claude Brialy)<br />
„Sie <strong>war</strong> hoffnungslos einsam. Ich wusste, dass <strong>sie</strong> an<br />
gebrochenem Herzen sterben würde. Ich hätte <strong>sie</strong> nicht<br />
Älter an meiner Seite sehen wollen. Es ist mir lieber,<br />
dass <strong>sie</strong> so gegangen ist, es ist gut so. Sie hat uns als<br />
Schönheit verlassen. Sie <strong>war</strong> die große Liebe meines<br />
Lebens, die erste, die Stärkste, aber leider auch die<br />
Traurigste.“<br />
(Alain Delon)<br />
„Glaubst du, es gibt <strong>sie</strong> <strong>wirklich</strong> die Zeit? Die Zeit die<br />
uns alt werden lässt, die uns verbraucht? Die Zeit gibt<br />
es schon.<br />
(<strong>Romy</strong> Schneider in „Die zwei Gesichter einer Frau“)<br />
Was geschah in dieser Nacht, in der <strong>Romy</strong> Schneider<br />
ums Leben kam?<br />
Freitag Abend gegen 20 Uhr telefonierte <strong>sie</strong> mit dem<br />
Fotografen Gérard Schachmes. Sie fragte ihn: „Gérard,<br />
<strong>wie</strong> geht es Dir?“<br />
Sie unterhielten sich gut eine Stunde und in diesem<br />
Moment, davon <strong>war</strong> Schachmes überzeugt, <strong>war</strong> <strong>sie</strong><br />
glücklich. „Du wirst schon sehen, wir machen einen Mix<br />
aus bunten und weißen Kleidern. Du wirst sehen, wir<br />
machen schöne Fotos.“<br />
Gérard Schachmes antwortete: „Ich mache mir da keine<br />
Sorgen, weil ich schon massenhaft schöne Fotos von<br />
Dir gemacht habe... darauf antwortete <strong>sie</strong> etwas<br />
wundervolles“ „Es wäre wunderbar, wenn du meine<br />
Tochter kennen lernen würdest. Sie ist so schön, wir<br />
könnten so schöne Fotos machen.“<br />
Für Gérard Schachmes klang es nicht danach das<br />
<strong>Romy</strong> in diesem Moment verzweifelt wäre. „Sie sprach<br />
über Projekte und über den Mann den <strong>sie</strong> liebte. Sie<br />
plante ein wundervolles Fotoshooting mit ihrer geliebten<br />
Tochter... begeisterte sich für diese Fotos – <strong>war</strong><br />
überglücklich.“<br />
Am Abend des 28. Mai 1982 <strong>war</strong>en <strong>sie</strong> und ihr<br />
Lebenspartner Laurent Pétain zu Gast bei Pétains<br />
Schwester um dort zu Abend zu essen. Das Souper<br />
endete um 1.00 Uhr nachts, <strong>sie</strong> und Petin fuhren zurück<br />
in ihre gemeinsame Wohnung. Laurent ging zu Bett,<br />
doch <strong>Romy</strong> konnte <strong>wie</strong> so oft nicht einschlafen.<br />
Sie entgegnete ihm: „Geh nur schlafen, ich bleibe noch<br />
ein wenig bei meinem Sohn.“<br />
Das hatte <strong>Romy</strong> öfter durchlebt, so erinnert sich Brialy.<br />
„Sie legte Musik auf, <strong>sie</strong> setzte sich auf ein Sofa und<br />
hörte Musik. Und über die Musik in ihrem Kopf sprach<br />
<strong>sie</strong> zu ihrem Sohn David. Es <strong>war</strong> eine Art von zärtlicher,<br />
liebevoller Beziehung zwischen Mutter und Sohn.“<br />
Dann setzte <strong>sie</strong> sich an einen kleinen Schreibtisch um<br />
einige Zeilen an einen Journalisten zu schreiben. In dem<br />
Brief entschuldigte sich <strong>Romy</strong> dafür, dass <strong>sie</strong> einen<br />
Interviewtermin nicht wahrnehmen konnte. <strong>Romy</strong> hatte<br />
sich eine Flasche Wein aufgemacht, der Aschenbecher<br />
neben ihr füllte sich nach und nach immer mehr.<br />
Plötzlich rutschte <strong>sie</strong> ab, auf dem Papier <strong>war</strong> ein langer<br />
Strich ihres Füllhalters zu sehen, der wenige Sekunden<br />
später zu Boden fiel. In dem Moment hörte ihr Herz auf<br />
zu schlagen...<br />
Zusammengesackt lag <strong>sie</strong> in ihrem Sessel, die Flasche<br />
Wein <strong>war</strong> leer, der Aschenbecher voll. In den frühen<br />
Morgenstunden wachte Pétain auf, er hatte bemerkt das<br />
<strong>Romy</strong> immer noch nicht zu Bett gegangen <strong>war</strong>.<br />
In dem Zimmer mit dem kleinen Schreibtisch brannte<br />
noch Licht, die Tür <strong>war</strong> angelehnt und eine kleine<br />
Lampe auf dem Schreibtisch beleuchtete den Raum.<br />
<strong>Romy</strong> <strong>war</strong> <strong>wie</strong> so oft eingeschlafen, so schien es.<br />
Vorsichtig versuchte Pétin <strong>sie</strong> ins Bett zu tragen, doch<br />
bemerkte er schnell das <strong>Romy</strong> nicht mehr atmete.<br />
“<strong>Romy</strong> ist tot. Das kann doch nicht sein, gestern Abend<br />
ging es ihr doch noch gut.“<br />
Er läuft durch den Raum, tränenvoll des Anblickes.<br />
Behutsam hebt er <strong>Romy</strong> von ihrem Sessel und trägt <strong>sie</strong><br />
zur Couch, um <strong>sie</strong> dort hinzulegen. Als nächstes geht er<br />
zum Telefon und wählt immer <strong>wie</strong>der die Nummer der<br />
Polizei, bis er <strong>sie</strong> schließlich erreicht hat. „Hier ist<br />
Laurent Pétin, Rue Barbet-de Jouy 11. Ich brauche<br />
einen Krankenwagen... und einen Arzt... und dringend...<br />
Rue Barbet-de Jouy 11... ja...“<br />
Er setzt sich neben seine tote <strong>Romy</strong> und betrachtet <strong>sie</strong>,<br />
dann fällt ihm auf das <strong>sie</strong> einen vergilbten alten Zettel in<br />
der Hand hält. Es <strong>war</strong> jener Zettel den <strong>sie</strong> von ihrem<br />
Vater, Wolf Albach- Retty erhalten hatte. Den Zettel, mit<br />
den Worten ihres Vaters trug <strong>Romy</strong> ein Leben lang bei<br />
sich. Darauf stand geschrieben: „Steck deine Kindheit in<br />
die Tasche und renne davon, denn das ist alles, was du<br />
hast.“<br />
Laurent Pétin verstand nicht, was dieser Satz zu<br />
bedeuten hat. Später fand er den Zettel beim<br />
heraussuchen eines Feuerzeugs in seiner Hosentasche,<br />
und rief Anna Wendtlin an.