Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
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Wäre das nicht ein völlig neuer Ansatz, der komplexen<br />
Auseinandersetzung mit der Schauspielkunst? Die<br />
Quintessenz verschiedener Schauspieltechniken<br />
zusammen zu fassen in einem Theaterstück. Sie<br />
wollten nichts überstürzen, nichts übers Knie brechen,<br />
denn das wäre von Anfang an der falsche Weg für ihr<br />
Projekt gewesen, und sicherlich eine Totgeburt.<br />
<strong>Romy</strong> <strong>war</strong>f ein:<br />
„Es gibt so vieles was ich über mich sagen möchte.<br />
Was ich über meinen Beruf sagen möchte. Ich wünsche<br />
mir, diesen Beruf den Menschen näher zu bringen.<br />
Schauspiel betrachte ich als eine Art Schule des<br />
Lebens. Schauspiel gibt uns die Möglichkeit Dinge aus<br />
einer komplett anderen Perspektive zu betrachten.<br />
Diese Denkweisen die wir im Laufe der Zeit durch<br />
Schauspiel erlernt haben können uns auch im<br />
alltäglichen Leben sehr von Nutzen sein. Denn<br />
eigentlich ist alles ganz einfach. Auf der <strong>Bühne</strong> ist<br />
eigentlich immer alles ganz einfach, im Film noch mehr.<br />
Wenn wir ehrlich sind, und uns der näheren<br />
Auseinandersetzung mit dieser Thematik unterziehen,<br />
stellen wir fest, das die gleichen Erkenntnisse auch für<br />
unser alltägliches Leben gelten.“<br />
Schauspiel ist die Lehre der Argumentation.<br />
Auf der <strong>Bühne</strong> gilt es permanent seine Figur zu<br />
verteidigen, das bedeutet unter anderem<br />
Argumentation. Nun ja, eine gute<br />
Argumentationstechnik kann uns auch im alltäglichen<br />
Leben sehr von nutzen sein. Auf der <strong>Bühne</strong><br />
unterscheiden wir zwischen drei verschiedenen<br />
Logiken: Der Induktionslogik, (vom Besonderen auf das<br />
allgemeine schließen), der Deduktionslogik (logisches,<br />
folgerichtiges schließen), und der Implikationslogik<br />
(verwickeln, einwickeln).<br />
Argumentationstheorie und Logik (Folgerichtigkeit) sind<br />
wesentliche Bestandteile der Schauspielkunst, mit<br />
denen sich ein jeder Schauspieler zuerst einmal<br />
intensiv auseinander setzten muss.<br />
K.S.Stanislawski unterscheidet zwischen zwei<br />
Etappen: der schöpferische Prozess des Lebens und<br />
dem schöpferischen Prozess des Körpers. Beides gilt<br />
es zu intensivieren, zu begreifen. Hat der Schauspieler<br />
diese beiden Etappen verinnerlicht, erschließt sich ihm<br />
eine neue Frage. Wie definiere ich das Denken auf der<br />
<strong>Bühne</strong>? Denken auf der <strong>Bühne</strong> ist die Konsequenz des<br />
Empfindens. Dadurch gelangen wir zu den besagten<br />
Bildern vor unserem inneren Auge.<br />
Das innere Auge <strong>sie</strong>ht Bilder, das ist unsere<br />
Vorstellungskraft, die nötig ist um ein kreatives<br />
Geschehen auf der <strong>Bühne</strong> überhaupt entstehen zu<br />
lassen.<br />
<strong><strong>Romy</strong>s</strong> Gedanken vertieften sich immer mehr in die<br />
Materie der Schauspieltechnik und deren Grundlagen.<br />
Sie wollte verstehen und begreifen. Sie <strong>war</strong> fest davon<br />
überzeugt, das je intensiver <strong>sie</strong> die Grundlagen und<br />
deren Techniken verinnerlicht und begriffen hat, desto<br />
schneller können sich ihre Ängste reduzieren. Sie wollte<br />
zu dem Punkt kommen wo <strong>sie</strong> die Außenwelt und die<br />
Realität komplett vergessen könne, auf der <strong>Bühne</strong> und<br />
vor der Kamera. Sie glaubte fest daran, ihre Angst<br />
damit endlich be<strong>sie</strong>gen zu können. Richtig hatte <strong>sie</strong><br />
bereits 1968 erkannt: „Die Angst die ich habe, dieses<br />
Lampenfieber, das kann ich gar nicht beschreiben. Und<br />
um dieses Lampenfieber, die Angst die ich habe zu<br />
nutzen, da muss man schon sehr weit sein, sehr viel<br />
Souveränität mitbringen. Und die habe ich noch nicht,<br />
die kann ich gar nicht haben, dazu fehlt mir einfach die<br />
Erfahrung.“<br />
Die Erfahrung ist ein wichtiger Bestandteil um sich die<br />
Ängste, das Lampenfieber nutzbar zu machen. Doch<br />
Erfahrung ist nichts ohne eine Technik, das hatte <strong>Romy</strong><br />
nun verstanden, und daran wollte <strong>sie</strong> arbeiten. Schnell<br />
<strong>war</strong> die Frage aufgekommen, was denn eigentlich<br />
Schauspiel sei? Was ist Schauspiel?<br />
Ein Schauspieler stelle sich z<strong>war</strong> permanent zur Schau,<br />
indem er verschiedene Rollen verkörpert, ihnen Leben<br />
einhaucht. Ihnen Fleisch und Seele gibt. Er spielt die<br />
Rolle. Doch Schauspiel ist viel mehr als nur eine Rolle<br />
zu „spielen“.<br />
Spielen ist nichts anderes als handeln, handeln aus der<br />
Sicht der Figur und handeln aus der Sicht der Situation.<br />
Der Aufbau einer jeden Rolle beschäftigt sich mit der<br />
Suche nach dem inneren Leben der Figur. Die Aufgabe<br />
des Schauspielers ist es seine Rolle zu verkörpern, <strong>sie</strong><br />
nicht zu spielen, zu markieren. Ich bin diese Rolle – ich<br />
verkörpere meine Rollenfigur. Schauspiel ist ein<br />
sinnliches, praktisches, zielbewusstes, funktionelles,<br />
konsequentes, logisches handeln. Kurz: Schauspiel ist<br />
praktisches handeln.<br />
Alles was ein Schauspieler auf der <strong>Bühne</strong> tut, geschieht<br />
aus dem inneren Impuls heraus. Der innere Impuls ist<br />
die innere Entscheidung. Jede Aufgabe muss ein<br />
praktisches Ziel beinhalten.