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Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

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werde damit <strong>sie</strong> nicht zu dick wird, und damit Sie<br />

gesund bleibt, nicht krank wird, um auch ja keinen<br />

Termin ausfallen zu lassen: „Ich <strong>war</strong> in Tränen<br />

aufgelöst, Ilse bot mir ein Glas Whiskey an, ich lehnte<br />

ab, aus Angst vor der Mutter, ich könnte ja zu dick<br />

werden, und dann gibt’s vielleicht nicht mal mehr<br />

Orangensaft.“<br />

Nachdem <strong>Romy</strong> diesen Satz ausgesprochen hatte<br />

musste <strong>sie</strong> lachen: „Ach Tara, du musst ja denken<br />

meine Mami ist ein Unmensch, aber das ist <strong>sie</strong> nicht,<br />

<strong>sie</strong> hat soviel für mich getan, und tut es noch immer,<br />

aber damals <strong>war</strong> ich <strong>wirklich</strong> mit den Nerven am Ende –<br />

zerstört – was weiß ich.“<br />

Magda rief sicherlich sämtliche Leute an, die sich im<br />

selben Haus befanden, um <strong>Romy</strong> zu finden. So auch<br />

Hilde, mindestens fünf mal klingelte das Telefon… kein<br />

Mensch nahm ab. Irgendwann stand <strong>sie</strong> dann vor der<br />

Tür, <strong>Romy</strong> und Hilde Knef versteckten sich im<br />

Badezimmer, Ilse öffnete: „Die sind schon weg, hab see<br />

nich mehr jesehn.“<br />

Als Magda weg <strong>war</strong> feixten sich die drei Frauen eins,<br />

und <strong>Romy</strong> schien für einen kurzen Moment glücklich.<br />

Dann wollte Hilde wissen <strong>war</strong>um <strong>Romy</strong> denn<br />

weggelaufen sei. „Mami, Herr Blatzheim, die<br />

Presseabteilung, alle sind ständig bei mir, ich habe<br />

nicht einen Moment wo ich frei durchatmen kann und<br />

allein sein kann.“<br />

Kaum hatte <strong>sie</strong> diesen Satz gesagt, ist <strong>sie</strong><br />

aufgestanden und gegangen. „Wenn ich mich jetzt nicht<br />

zeige pas<strong>sie</strong>rt ein Unglück, Mami rastet aus.“<br />

<strong>Romy</strong> ging und hinterließ eine nachdenkliche Hilde die<br />

sich an Magda Schneiders herrschendem Wesen noch<br />

lange Zeit nach dieser Begegnung erinnern sollte.<br />

„Kannst du jetzt verstehen was ich mit dieser<br />

Zwangsjacke meine, Tara?“<br />

Tara nickte und konnte wohl verstehen. Schließlich<br />

sprach <strong>Romy</strong> Ihr aus der Seele, <strong>sie</strong> lebte doch immer<br />

noch in einer Zwangsjacke. Russland. Eingesperrt,<br />

überwacht und kontrolliert, kannte <strong>sie</strong> dieses Gefühl nur<br />

zu gut. Und auch Tara wollte ausbrechen und frei <strong>wie</strong><br />

der kleine Spatz sein, der einfach aufspringt und davon<br />

schwebt. Doch die Angst, dem Regime ausgesetzt zu<br />

sein, erstickte diesen Traum von Freiheit im Keim.<br />

„Du musst doch in diesem Land sehr einsam sein ?<br />

Einsamkeit kenne ich nur zu gut, die Einsamkeit fing<br />

schon auf dem Internat Goldenstein an, dort musste ich<br />

immer Theater spielen… Theater,<br />

immer Theater… aber es <strong>war</strong> Medizin, es hat mir<br />

wenigstens für einen Moment diese erdrückende<br />

Einsamkeit genommen.“<br />

<strong><strong>Romy</strong>s</strong> Mitschüler konnten damals nicht verstehen,<br />

<strong>war</strong>um es für <strong>Romy</strong> so wichtig <strong>war</strong>, Theater zu spielen,<br />

und <strong>war</strong>um das Theater einen so großen Stellenwert in<br />

ihrem Leben einnahm. Sicherlich dachten viele, <strong>sie</strong>, das<br />

Kind eines Schauspielerehepaares müsse das Theater<br />

im Blut haben. Sicherlich entspricht das auch zu einem<br />

großen Teil den Tatsachen, dennoch <strong>war</strong> es für <strong>Romy</strong><br />

auch ein Geschenk um der Einsamkeit zu entfliehen. In<br />

dem Moment in dem <strong>Romy</strong> ein neues Stück lernte,<br />

konnte <strong>sie</strong> sich mit der Figur die <strong>sie</strong> spielte beschäftigen<br />

und <strong>sie</strong> <strong>war</strong> frei von allen Problemen, die <strong>sie</strong> privat<br />

beschäftigten.<br />

Eines dieser Probleme für die junge <strong>Romy</strong> Albach <strong>war</strong><br />

es zum Beispiel, das all ihre Mitschülerinnen an den<br />

Wochenenden zu den Eltern fahren durften, oder ihre<br />

Eltern <strong>sie</strong> besuchten. <strong>Romy</strong> wurde selten bis nie<br />

besucht. Der Vater ständig unterwegs, tingelte von<br />

Filmstudio zu Filmstudio, die Mutter tingelte von den<br />

verschiedensten Theatern zu den verschiedensten<br />

Filmstudios. Beide Eltern <strong>war</strong>en unentwegt unterwegs,<br />

Zeit für <strong>Romy</strong> – Fehlanzeige!<br />

Sein schlechtes Gewissen wollte Wolf Albach Retty<br />

damit <strong>wie</strong>der gut machen, in dem er <strong>Romy</strong> für ihre<br />

Theatervorstellungen Kostüme des Wiener<br />

Burgtheaters zukommen ließ. Kostüme über die sich<br />

<strong>Romy</strong> im Übermaß freute. Für <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> das eine Art<br />

Anerkennung, die <strong>sie</strong> von ihrem Vater bekam, eine<br />

Anerkennung dafür, das er sich darüber freute, das<br />

seine Tochter Theater spielt.<br />

<strong>Romy</strong> machte der Gedanke glücklich, ihrem Vater einen<br />

Gefallen zu tun. Sie wollte ihren Eltern gefallen, koste<br />

es was es wolle. In ihr Tagebuch klebte <strong>sie</strong> Fotos ihrer<br />

berühmten Filmeltern, die <strong>sie</strong> aus irgend welchen<br />

Filmmagazinen ausgeschnitten hatte. „Aber das ist ja<br />

nun vorbei“ sagte <strong>sie</strong> und nahm den letzten Zug ihrer<br />

Zigarette, die <strong>sie</strong> wenige Sekunden später mit ihrem<br />

Schuh ausdrückte. „Sehen wir in die Zukunft, du sagst<br />

du studierst Schauspiel in Moskau?! Ich habe nie eine<br />

Schauspielschule besucht, alles was ich gelernt habe,<br />

habe ich mir selber beigebracht und abgeschaut. hast<br />

du nicht Lust mir etwas beizubringen von all dem was<br />

ihr an einer Schauspielschule lernt ?“<br />

Im Hotel hatte Tara kurz über ihr Studium, und das was<br />

<strong>sie</strong> bis jetzt gelernt hatte berichtet. <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> sehr<br />

interes<strong>sie</strong>rt, begann das Thema erneut. „Ich will alles<br />

lernen was du da gelernt hast, Fechten,

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