06.03.2019 Aufrufe

Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

Die<br />

Spaziergängerinn<br />

vom Grunewald<br />

Es <strong>war</strong> früh am Morgen, <strong>Romy</strong> und ihre Berliner<br />

Freundin Tara spazierten durch eine laue<br />

Sommernacht im Berliner Grunewald. Die beiden<br />

Frauen, die sich erst seit ein paar Stunden kannten,<br />

wirkten, so schien es, als würden <strong>sie</strong> sich schon ihr<br />

Leben lang kennen. Wer es nicht besser wusste und<br />

die beiden beobachtete musste wohl denken <strong>sie</strong> seien<br />

Schwestern, die einander lange nicht mehr gesehen<br />

und die einiges an Gesprächen nachzuholen hatten.<br />

Tara hatte nun endlich einen Menschen gefunden mit<br />

dem <strong>sie</strong> offen und ehrlich über die Probleme und die<br />

Sorgen reden konnte die <strong>sie</strong> bewegten: „Ich bin nie ein<br />

Mensch gewesen, der mit fremden Leuten sofort so<br />

locker reden kann, <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> für mich die absolute<br />

Ausnahme, und ich weiß das es bei ihr genau so <strong>war</strong>.“<br />

Bei dieser besonderen Begegnung, <strong>wie</strong> beide Frauen<br />

ihr erstes kennen lernen beschrieben, konnte Tara nun<br />

endlich jene Probleme loswerden, die ihr schon lange<br />

auf der Seele brannten. Auch für <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> das ein<br />

glücklicher Umstand den <strong>sie</strong> sehr begrüßte. <strong>Romy</strong><br />

vertraute Ihr an, das Sie sich momentan <strong>wie</strong> in einer<br />

Zwangsjacke fühlte, und das es Ihr größter Wunsch<br />

wäre endlich auszubrechen. Endlich raus und frei sein<br />

<strong>wie</strong> ein Vogel, der einfach abheben kann, sich in die<br />

Lüfte stürzt und niemand weiß wo er hin will, was das<br />

nächste Ziel seiner Reise ist. Diesen unersättlichen<br />

Drang nach Freiheit verspürte <strong>Romy</strong>.<br />

Im nächsten Moment schüttelte <strong>sie</strong> den Kopf und<br />

sch<strong>wie</strong>g für eine Weile, dann flüsterte <strong>sie</strong> leise:<br />

„Eigentlich geht es mir doch so gut, ich bin nun hier, bei<br />

einem Mann den ich sehr liebe, und der mich liebt.<br />

Eigentlich habe ich doch gar keinen Grund<br />

und auch gar kein Recht mich zu beschweren.“<br />

Doch diese Freiheit eines Vogels, die wollte <strong>sie</strong><br />

unbedingt spüren und nachempfinden. „Das erste Mal<br />

in meinem Leben <strong>wirklich</strong>e Freiheit habe ich gespürt als<br />

ich im Flieger nach Paris saß und abgehauen bin.“<br />

Damit meinte <strong>sie</strong> ihren Ausbruch aus den Fittichen ihrer<br />

Mutter Magda, die alles dafür tat um die Karriere ihrer<br />

Tochter in möglichst schnell verlaufende Bahnen in<br />

Richtung Erfolg zu lenken. Magda Schneider, die in den<br />

30er und 40er Jahren hauptsächlich in „Wiener Mädel“<br />

Rollen zu sehen <strong>war</strong> hatte es sich zum Ziel gesetzt aus<br />

ihrer Tochter <strong>Romy</strong> einen großen Star zu machen.<br />

Allerdings ging es ihr dabei sicher nicht nur um das<br />

Wohl ihrer Tochter, sondern ebenso um das Eigene.<br />

Mutter Magda <strong>war</strong> eine mittelmäßig erfolgreiche<br />

Schauspielerin. Nach ihrer Scheidung mit dem gut<br />

aussehenden Schauspieler und Weiberhelden Wolf<br />

Albach Retty heiratete Sie den Gastronomen Hans<br />

Herbert Blatzheim. Zusammen mit Blatzheim kurbelte<br />

Mutter Magda ihre eigene Karriere nach oben, indem<br />

Sie <strong>Romy</strong> zu einem großen Star aufbaute, und als<br />

dieses Projekt gelungen <strong>war</strong>, gab es Verträge nur im<br />

Doppelpack. <strong>Romy</strong> mit Magda! <strong>Romy</strong> ohne Magda –<br />

ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Magda Schneider <strong>war</strong> ständig darum bemüht ihr Kind<br />

zu bewachen, <strong>wie</strong> ein kleines Kind, welches man nicht<br />

aus den Augen lassen sollte. <strong>Romy</strong> hatte z<strong>war</strong> ein sehr<br />

herzliches Verhältnis zu ihrer Mutter, dennoch wurde Ihr<br />

das alles zu viel. Plötzlich fühlte <strong>sie</strong> sich eingenäht in<br />

eine Zwangsjacke, aus der <strong>sie</strong> unbedingt ausbrechen<br />

musste.<br />

Einmal, so erzählte <strong>Romy</strong>, <strong>war</strong>en Sie und Ihre Mutter in<br />

New York, auf dem Terminplan stand ein Filmball auf<br />

dem sich die ganze Familie präsentieren sollte. So<br />

wollten es jedenfalls Magda Schneider und Herr<br />

Blatzheim. Was <strong>Romy</strong> dabei dachte und fühlte <strong>war</strong> für<br />

Mutter und Stiefvater von wenigem Interesse.<br />

An diesen Abend, erinnerte sich <strong>Romy</strong>: Sie trug ein<br />

hellblaues Kleid, betrachtete sich im Spiegel, <strong>war</strong><br />

Kreidebleich und Tränen flossen über ihr Gesicht.<br />

Warum Sie weinen musste, das konnte Sie nicht genau<br />

sagen, aber es gab so viel was <strong>sie</strong> an diesem Tag so<br />

unsagbar traurig machte. Sie fühlte sich einsam, nicht<br />

für ernst genommen und eben in dieser Zwangsjacke,<br />

aus der <strong>sie</strong> auch Jahre später noch ausbrechen wollte.<br />

Wahrscheinlich hatte Sie diese Zeit nie vergessen<br />

können, daher musste <strong>sie</strong> auch weiterhin das Gefühl<br />

haben ausbrechen zu müssen.<br />

Tränen überströmt, so berichtete <strong>Romy</strong> an diesem<br />

Abend, rief <strong>sie</strong> Hildegard Knef an, die zur selben Zeit<br />

am selben Ort <strong>war</strong>. „Hier ist <strong>Romy</strong>, darf ich kurz zu<br />

ihnen kommen?“ Die Knef <strong>war</strong> sehr im Stress, hatte viel<br />

zu tun, nahm sich dennoch die Zeit um mit <strong>Romy</strong> zu<br />

sprechen. „Und dann <strong>war</strong> da noch Ilse, <strong>sie</strong> hat für Hilde<br />

gearbeitet, ihr Dialekt, dieses sächsische Dialekt, es ist<br />

als wäre es gestern, zu gut kann ich mich daran<br />

erinnern.“ Den beiden Frauen, Hilde und Ilse, schüttete<br />

<strong>Romy</strong> Ihr Herz aus, beschwerte sich darüber das Sie<br />

täglich nur mit Orangensaft gefüttert

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!