Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
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Tot Der<br />
ihr<br />
überschattet<br />
7 Leben<br />
„<strong>Romy</strong> ernährte sich unbewusst von dem Leid, das ihr<br />
widerfuhr, und übertrug es auf ihre Filmrollen. Wenn ihr<br />
die Regisseure diese Rollen gaben, dann deshalb, weil<br />
<strong>sie</strong> etwas Tragisches an sich hatte. Dabei hatte <strong>sie</strong><br />
ganz und gar keine Lust unglücklich zu sein.“<br />
Jean Claude Brialy<br />
Ihr Leben <strong>war</strong> überschattet mit tragischen Ereignissen,<br />
die <strong>sie</strong> maßgeblich prägten. hatte <strong>sie</strong> den Mut und die<br />
Kraft, dieses Leben zu leben nie verloren. <strong>Romy</strong> <strong>war</strong><br />
verliebt in das Leben, dieses Leben, was ihr so viel<br />
Freude und Glücksmomente bereitet hatte. Sie <strong>war</strong><br />
verliebt in ihre Arbeit, die Schauspielerei. Dankbar für<br />
die Menschen, die nach und nach in ihr Leben traten<br />
und eines Tages zu einem festen Bestandteil ihres<br />
Lebens wurden.<br />
Ihrer Freundin Tara vertraute <strong>sie</strong> an: „Ich bin dem<br />
Leben dankbar, für jeden einzelnen Glücksmoment den<br />
ich erleben durfte und es <strong>war</strong>en sehr viele, die ich bis<br />
jetzt erleben durfte. Für dieses Glück bin ich gerne<br />
bereit, alle Tragödien, die das Schicksal mir vor die<br />
Füße wirft zu meistern und ich weiß heute schon, das<br />
ich daran wachsen werde.“<br />
Sie <strong>war</strong> die pure Lebensfreude, ein Energiebündel, <strong>sie</strong><br />
liebte es zu lachen und zu tanzen. Sie lebte im hier und<br />
jetzt, schaute nach vorn, nie zurück. <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> das<br />
genaue Gegenteil einer melancholischen Frau. Mit der<br />
Geburt ihres Sohnes David Christopher, am 3.<br />
Dezember 1966 und der Geburt von Tochter Sarah<br />
Magdalena am 21. Juli 1977 schien ihr Leben perfekt.<br />
Wie glücklich <strong>sie</strong> <strong>war</strong> konnte jeder, der sich in ihrer<br />
unmittelbaren Nähe befand hautnah miterleben.<br />
<strong>Romy</strong> lies ihre Umwelt an ihrem Glück teilhaben, <strong>sie</strong><br />
wollte jeden einzelnen Moment genießen, und am<br />
Liebsten die Zeit für immer anhalten. „So <strong>wie</strong> es jetzt ist,<br />
so sollte es immer sein.“<br />
sagte <strong>sie</strong> kurz nach der Geburt von Tochter Sarah<br />
Magdalena.<br />
Das Rad der Zeit anhalten, den Lauf der Zeit stoppen,<br />
in einem schönen Moment zu verharren, ihn für immer<br />
beizubehalten... All das ist in unseren Träumen möglich.<br />
Doch ein jeder Traum endet irgendwann, so dass wir<br />
erwachen und uns der Realität stellen müssen, und<br />
erkennen: Es ist eben nur ein schöner Traum, eine<br />
schöne Phanta<strong>sie</strong> gewesen. Das Rad der Zeit können<br />
wir nicht anhalten, die Zeit auch nicht zurück drehen.<br />
Die Zeit vergeht und <strong>sie</strong> bleibt niemals stehen. Unsere<br />
Zeit ist unser Kapital, mitunter ist die Zeit das einzig<br />
Gerechte im Leben, denn die Zeit ist gleich verteilt.<br />
Jeder Tag hat für einen jeden Menschen die gleiche<br />
Anzahl von Stunden. Dabei ist es einem jeden von<br />
uns freigestellt <strong>wie</strong> er diese Zeit nutzt. Ob er <strong>sie</strong> mit<br />
Nichtigkeiten vergeudet und verschwendet, <strong>sie</strong> an<br />
einen Arbeitgeber verkauft, <strong>sie</strong> genießt, allein oder<br />
mit anderen, oder ob er <strong>sie</strong> investiert, in sich und in<br />
andere. Ende der 70er Jahre schlich der Tod um<br />
<strong>Romy</strong> herum. Die Zeit die <strong>sie</strong> immer anhalten wollte<br />
<strong>war</strong> verschollen, das Glück in ungreifbare Ferne<br />
gerückt. Am Ostersonntag des Jahres 1979 begann<br />
die private Tragödie im Leben der <strong>Romy</strong> Schneider.<br />
Harry Meyen, ihr erster Ehemann und Vater von<br />
David Christopher beendete die <strong>Bühne</strong> seines<br />
Lebens.<br />
Sinn und Sein des Lebens <strong>war</strong>en ihm entglitten, die<br />
Hoffnung auf ein besseres Leben hatte ihn verlassen.<br />
Harry litt unter seiner Erfolglosigkeit als Regisseur<br />
und Schauspieler. Durch <strong>Romy</strong> erhielt er wenigstens<br />
ab und an eine Gastrolle in einem ihrer Filme. Sie<br />
versuchte ihm nach ihren Möglichkeiten zu helfen,<br />
nutze dafür ihre Kontakte. So erhielt er durch Hilfe<br />
von <strong><strong>Romy</strong>s</strong> Kontakten ein Engagement als Regisseur<br />
bei den Salzburger Festspielen. Seine Inszenierung<br />
eines Stückes von Thomas Bernhard wurde ein Flop,<br />
so dass es <strong>Romy</strong> fortan nicht mehr gelang ihn<br />
weiterhin zu vermitteln. Die Er<strong>war</strong>tungen des<br />
Publikums konnte er nur in den seltensten Fällen<br />
erfüllen, neue Engagements fielen gänzlich aus.<br />
Eine völlige Leere umgab den einstig erfolgreichen<br />
Regisseur und Schauspieler. Er wurde plötzlich nicht<br />
mehr gebraucht, fühlte sich in allen Punkten des<br />
Lebens unbedeutend und nichtig.<br />
Das belastete ihn sehr, besonders stark litt er unter<br />
der Trennung von seinem Sohn David. Als <strong>Romy</strong><br />
zurück nach Paris gezogen <strong>war</strong> wusste er, das er<br />
seinen Sohn nur noch sehr selten zu Gesicht<br />
bekommen würde. Die Tatsache sein einziges Kind<br />
nicht mehr sehen zu können zerstörte den ohnehin<br />
depressiven Harry vollends. Wieviel kann ein Mensch<br />
ertragen? Sein ganzes Leben lang litt Harry Meyen<br />
an Migräne und Depressionen. Er nahm Tabletten in<br />
Kombination mit Alkohol, schluckte unter anderen<br />
Staurodorm. Seine Depressionsschübe nahmen im<br />
Laufe der Jahre beträchtlich zu. Nach jedem<br />
Misserfolg verschlimmerte sich der Zustand seiner<br />
psychischen Gesundheit. Die Trennung von <strong>Romy</strong><br />
und der Verlust des Kindes ließen Harry vollends in<br />
den Kreislauf seiner Sucht hineinrutschen.