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Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

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14 Wahrheit...<br />

Ungeschminkte<br />

<strong>Romy</strong> Schneider und Alain Delon <strong>war</strong>en <strong>wie</strong> die beiden<br />

Königskinder aus der griechischen Volksballade: „Es<br />

<strong>war</strong>en zwei Königskinder, die hatten einander so lieb,<br />

<strong>sie</strong> konnten beisammen nicht kommen, das Wasser<br />

<strong>war</strong> viel zu tief.“<br />

Die Trennung von Alain hatte <strong>Romy</strong> den Boden unter<br />

den Füßen weg gerissen. Diese Trennung <strong>war</strong> auch<br />

der Grund ihres ersten Selbstmordversuchs.<br />

1964 hatte <strong>Romy</strong> einen Fototermin in ihrer Pariser<br />

Wohnung mit dem in Berlin lebenden Fotografen Will<br />

McBride, der zu der Zeit für das Kultmagazin TWEN<br />

arbeitete. <strong>Romy</strong> begegnete Will McBride am Tag ihres<br />

Shootings komplett natürlich, wahrhaftig und<br />

authentisch. Ohne Make up, ohne prächtige Kleider,<br />

ohne Kostüme, <strong>Romy</strong> pur, mit wenig Lippenstift, ein<br />

bisschen Wimperntusche, aber eben nur ein bisschen,<br />

was so gut <strong>wie</strong> unscheinbar erschien. <strong>Romy</strong> sah keine<br />

Veranlassung sich heraus zu putzen. <strong>Romy</strong> fühlte sich<br />

an diesem Tag sehr privat und so behandelte <strong>sie</strong> den<br />

Job als Modell für Twen auch, als sei es eine<br />

Privatangelegenheit. Sie hatte beschlossen diesen Tag<br />

glücklich zu sein und ihre innere Trauer zu vergessen.<br />

„Das wäre doch Vorspielung falscher Tatsachen. Es<br />

geht mir grade nicht so gut, und ich sehe keine<br />

Veranlassung dies überspielen zu müssen. Ich bin auf<br />

der <strong>Bühne</strong> und vor der Kamera eine - so hoffe ich gute<br />

Schauspielerin. Aber privat bin ich das komplette<br />

Gegenteil davon. Privat bin ich die schlechteste<br />

Schauspielerin die <strong>sie</strong> sich vorstellen können. Ich sehe<br />

auch keinen Grund, den Menschen mit denen ich privat<br />

zu tun habe ein Schauspiel zu präsentieren. Privat bin<br />

ich eben <strong>Romy</strong>. <strong>Romy</strong> ohne Maske, ohne tausend<br />

Fassetten. Ich bin die <strong>Romy</strong>, die ich <strong>wirklich</strong> bin, und<br />

aus - end of story“.<br />

Will McBride ist es gelungen diesen Moment der<br />

unsagbaren Trauer und Melancholie festzuhalten und<br />

<strong><strong>Romy</strong>s</strong> Gefühle einzufangen. Eine sehr<br />

nachdenkliche, sensible und unbekannte <strong>Romy</strong><br />

Schneider.<br />

McBride, international bekannt als der Sch<strong>war</strong>z-<br />

Weiß-Fotograf fertigte eine sehr intime Serie von<br />

<strong>Romy</strong> und nur einige wenige Motive hat McBride in<br />

Farbe fotografiert. Einige dieser sehr sensiblen und<br />

unbekannten Farbmotive sind in diesem Buch<br />

exklusiv zu sehen.<br />

„Es ist Unsinn, zu behaupten, das die Zeit<br />

irgendwann alle Wunden und Narben heilen könne.<br />

Für die kleinen „Wündchen und Närbchen“ mag<br />

diese Aussage sicherlich zutreffen. Aber gewiss nicht<br />

für die großen Wunden, der Schmerz bleibt ein<br />

Leben lang. Im Laufe der Zeit werden die Narben<br />

z<strong>war</strong> kleiner und der Schmerz wird erträglicher, aber<br />

heilen kann die Zeit diese Wunden sicherlich nicht.<br />

Ich fühlte eine komplette innere Leere in mir. Es<br />

fühlte sich an als hätte mir jemand das Herz heraus<br />

gerissen, um anschließend darauf herum zu<br />

trampeln. Für eine lange Zeit <strong>war</strong> es mir nicht<br />

möglich einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.“<br />

Wie bei jedem Fotoshooting das <strong>Romy</strong> wahrnahm<br />

brachte <strong>sie</strong> sich auch dieses Mal in die künstlerische<br />

Umsetzung des Shootings ein. Sie hatte den Wunsch,<br />

den Schmerz, den die Trennung von Alain ihr zugefügt<br />

hatte, fotografisch umzusetzen und festzuhalten. So<br />

arrangierte <strong>sie</strong> ein Bild, welches zwei Stühle zeigt, die<br />

Rücken an Rücken stehen. Auf einem der beiden<br />

Stühle nahm <strong>sie</strong> Platz, der andere Stuhl blieb leer.<br />

Dieses Bild, mit einer fast ungeschminkten und<br />

natürlichen <strong>Romy</strong> symboli<strong>sie</strong>rte ihren derzeitigen<br />

Gefühlszustand. Die innere Leere die <strong>sie</strong> zu dieser Zeit<br />

erfüllte. <strong>Romy</strong> fühlte sich total leer, einsam, allein<br />

gelassen, und hilflos.

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