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Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

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Ich bin nicht <strong><strong>Romy</strong>s</strong> Lehrerin, ich bin <strong><strong>Romy</strong>s</strong> Freundin…<br />

und Freundschaft ist ein Geben und Nehmen! Ich gebe<br />

<strong>Romy</strong> etwas, <strong>Romy</strong> gibt mir etwas. Wir sind beide<br />

Schauspielerinnen, und wir sind beide der Meinung<br />

etwas von einander lernen zu können. <strong>Romy</strong> hat so viel<br />

Erfahrung in diesem Beruf, die mir fehlt. Ich befinde<br />

mich in einer Schauspielausbildung und freue mich<br />

wenn ich <strong>Romy</strong> etwas aus dem Unterricht zeigen kann.<br />

Das hat überhaupt nichts mit Unterrichten zu tun! Wir<br />

tauschen uns lediglich aus!“<br />

Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken,<br />

und das eben Gesagte zu reflektieren ergriff Harry<br />

erneut das Wort. „Das ist ja alles schön und gut… aber<br />

meine Frau hegt, naiv <strong>wie</strong> <strong>sie</strong> eben ist, die tatsächliche<br />

Annahme, das <strong>sie</strong> eine fundierte Schauspielausbildung<br />

in ein paar Stunden des sogenannten<br />

Nachhilfeunterrichts bei einer Schauspielschülerin des<br />

ersten Semesters nachholen könne. Und diese<br />

Annahme ist eben komplett realitätsfremd.“<br />

Tara traf in diesem Moment eine innere Entscheidung.<br />

Aus einem Impuls heraus hatte <strong>sie</strong> entschieden für ihre<br />

Freundin Partei zu ergreifen. Minutenlang musste <strong>sie</strong><br />

ertragen <strong>wie</strong> <strong>Romy</strong> durch ihren Mann gemaßregelt<br />

wurde. Sie wollte das Wort ergreifen und Harry in die<br />

Schranken weisen. Doch ohne sich anzuhören was<br />

Tara eben Gesagtem zu entgegnen hatte stand er auf<br />

und ging. Mit kratziger Stimme krächzte er betont kühl:<br />

„Gute Reise und auf Wiedersehen“<br />

Er schloss die Tür hinter sich und ging. Bei ihrem ersten<br />

Zusammentreffen <strong>war</strong> Harry sehr nett zu ihr, an diesem<br />

Tage offenbarte er sein <strong>wirklich</strong>es Ich. Ihr schien es, als<br />

hätte <strong>Romy</strong> ihre so lang erkämpfte Eigenständigkeit<br />

verloren. Sie stand komplett unter der Fuchtel ihres<br />

Mannes. Harry bestimmte <strong><strong>Romy</strong>s</strong> Leben, er entschied<br />

über ihre Arbeit, urteilte über Freunde und Kollegen.<br />

Wortlos ging <strong>sie</strong> nun auf <strong>Romy</strong> zu und umarmte <strong>sie</strong> fest.<br />

Über <strong><strong>Romy</strong>s</strong> Gesicht flossen Tränen, ihre Freundin<br />

umklammerte <strong>sie</strong> nun ganz fest. Minuten lang<br />

verharrten <strong>sie</strong> in dieser Umarmung. <strong>Romy</strong> sollte dieses<br />

Gefühl haben und wissen, das <strong>sie</strong> in diesem Moment<br />

nicht allein <strong>war</strong>. Zu wissen das es einen Menschen gab<br />

mit dem <strong>sie</strong> reden konnte, der Harry erlebt hatte, und<br />

der <strong>sie</strong> versteht, gab ihr das Gefühl das <strong>sie</strong> in diesem<br />

Moment brauchte.<br />

Tara erinnert sich nach über 40 Jahren noch sehr<br />

genau an jenes Gespräch, welches <strong>sie</strong> an diesem<br />

Abend mit <strong>Romy</strong> führte.<br />

Das was <strong>Romy</strong> ihr an diesem Abend von sich<br />

offenbarte brannte sich so fest in ihre Erinnerungen. So<br />

dass <strong>sie</strong> den Inhalt ihres Gesprächs auch nach all den<br />

Jahren nicht vergessen konnte: „Es ist als wäre es<br />

gestern gewesen! Ich sehe Harry noch ganz genau vor<br />

mir, in seiner grauen Stoffhose, der dazu passenden<br />

grauen Jacke und seinem Professor Higgins Ausdruck<br />

im Gesicht.<br />

Auch <strong>Romy</strong> sehe ich noch ganz genau vor meinem<br />

inneren Auge – <strong>sie</strong> trug ein beigefarbenes<br />

Nachmittagskleid. Diese Traurigkeit in ihren Augen<br />

nach dem Gespräch mit Harry werde ich nie vergessen.<br />

Ich hatte kein Mitleid für <strong>Romy</strong>. Sie <strong>war</strong> keineswegs<br />

eine Frau die Mitleid erweckte. Ich empfand nur eine<br />

wahnsinnige Wut auf Harry und <strong>war</strong> froh das er dann<br />

doch gegangen ist!“<br />

Nach dieser Auseinandersetzung dachte Tara darüber<br />

nach ob <strong>Romy</strong> in Berlin <strong>wirklich</strong> glücklich <strong>war</strong>.<br />

Schließlich liebte <strong>sie</strong> Paris. Dort lebten all ihre Freunde,<br />

ihre Kollegen, ihre beruflichen Kontakte. Paris <strong>war</strong> die<br />

Stadt die <strong>Romy</strong> einst umarmte, die <strong>sie</strong> liebt, die ihr das<br />

Lebensgefühl vermittelt das <strong>sie</strong> braucht. Ihr Pariser<br />

Boheme Leben, das <strong>sie</strong> nie <strong>wie</strong>der missen wollte, hatte<br />

<strong>sie</strong> aufgeben. Aufgegeben für ein gut bürgerliches<br />

Glück in Berlin. Zwischen <strong>Romy</strong> und Berlin bestand<br />

eine wahnsinnige Anziehungskraft. Sie liebte Berlin. Für<br />

<strong>Romy</strong> <strong>war</strong> Berlin der Ort an dem alles begann.<br />

Nach der Trennung von Alain Delon <strong>war</strong> <strong>Romy</strong> ganz<br />

unten, <strong>sie</strong> befand sich in einem großen sch<strong>war</strong>zen Loch<br />

aus dem <strong>sie</strong> sich aus eigener Kraft nicht befreien<br />

konnte. In diesem Moment trat Harry Meyen in ihr<br />

Leben.<br />

Harry Meyen ist das komplette Gegenteil von Alain<br />

Delon, <strong>Romy</strong> gefiel das Gefühl, sich bei diesem<br />

gebildeten Mann von Welt, der ihr ein Gefühl von<br />

Sicherheit vermittelte, komplett fallen lassen zu können.<br />

Harry steht mit beiden Beinen im Leben, er weiß ganz<br />

genau was er will. <strong>Romy</strong> träumte immer noch den<br />

Traum vom Theater, diesen Traum glaubte <strong>sie</strong>, könne<br />

<strong>sie</strong> durch Harrys Hilfe Wirklichkeit werden lassen.

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