06.03.2019 Aufrufe

Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vom Komitee ferngehalten.“ In dem Schreiben des MfS<br />

wird angegeben, das Yaak Karsunke der Mentor des<br />

Vorsitzenden Dr. Hannes Schwenger gewesen sei, und<br />

Otto Schily der Rechtsberater des Komitees. Diese drei<br />

wurden durch das MfS als „harter Kern“ des Komitees<br />

angegeben. Doch welche Rolle spielte <strong>Romy</strong> Schneider<br />

im „Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus“?<br />

„Nur an der Periphere bewegt sich <strong>Romy</strong> Schneider, die<br />

Yves Montand und Simone Signoret als Mitglieder für<br />

dieses Komitee gewonnen hat.“ Weiterhin heißt es: „Die<br />

Aktivitäten von Böll, Frisch, und Alberts halten sich<br />

vorerst in Grenzen. Sie geben ihren Namen,<br />

Verbindungen und Spenden. Da die zur Finanzierung<br />

des Komitees notwendigen spärlich werden, ist daran<br />

gedacht, das Komitee als einen Verein eintragen zu<br />

lassen, „um die Spenden von der Steuer absetzen zu<br />

können.“<br />

Das MfS hegte lange Zeit die Vermutung, das auch der<br />

ehemalige Spiegel Korrespondent Mettke zu den<br />

eingetragenen Mitgliedern des Komitees gehörte. In<br />

ihren Recherchen <strong>war</strong> es ihnen nicht gelungen einen<br />

Hinweis auf den Beitritt Mettkes zu finden. „Es gibt<br />

keinen Hinweis darauf, daß auch der ehemalige<br />

„Spiegel“ - Korrespondent Mettke zu den ordentlichen<br />

Mitgliedern des Komitees gehört.“<br />

Selbst die Tatsache, dass <strong>Romy</strong> Schneider das<br />

Komitee nur durch finanzielle Zuwendungen<br />

unterstütze, und lediglich zwei neue ordentliche<br />

Mitglieder für das Komitee gewinnen konnte,<br />

beunruhigte das Ministerium für Staatssicherheit.<br />

Akribisch wurde alles mit <strong>Romy</strong> Schneider im<br />

Zusammenhang stehende durch das Ministerium für<br />

Staatssicherheit dokumentiert und archiviert.<br />

Als am 30. September 1976 die BZ ein Interview mit<br />

<strong>Romy</strong> Schneider veröffentlichte, wurden die Mitarbeiter<br />

des Staatsicherheitsdienstes darauf aufmerksam. In<br />

jenem Interview berichtete <strong>Romy</strong> über die Dreharbeiten<br />

ihres Films: „Gruppenbild mit Dame“.<br />

<strong>Romy</strong> spielt die Rolle der Leni, - die Rolle der Dame um<br />

die sich die anderen Figuren gruppierten. Im Verlauf der<br />

Dreharbeiten wird das gesamte Team eine zeitlang in<br />

Ostberlin verweilen, um dort die jeweiligen Schauplätze<br />

abzudrehen. In diesem Interview äußert <strong>Romy</strong> erstmals<br />

einen Wunsch, mit dem <strong>sie</strong> automatisch <strong>wie</strong>der in das<br />

Vi<strong>sie</strong>r der Stasi gelangt <strong>war</strong>. Im Interview verriet <strong>sie</strong>:<br />

„Ich möchte unbedingt Ulrich Plenzdorf und Wolf<br />

Biermann kennen lernen.“<br />

Die Äußerung ihres Wunsches, diese beiden aus der<br />

DDR stammenden Künstler kennen zu lernen wurde<br />

von der Stasi in einer Kopie des Berichts unterstrichen.<br />

An Hand dieses Interviews schrieb HA XX/7, Gen. Lohr<br />

einen Informationsbericht mit dem Vermerk<br />

„Vertrauliche Dienstsache“. In dem Bericht, datiert mit<br />

dem 25. Oktober 1976 heißt es: „Wie weiter berichtet<br />

hält sich R. Schneider gegenwärtig in Westberlin auf,<br />

wo <strong>sie</strong> an Dreharbeiten zu Bölls „Gruppenbild mit<br />

Dame“ teilnimmt. Im obengenannten Zeitungsartikel<br />

äußerte <strong>Romy</strong> Schneider den Wunsch Wolf Biermann<br />

kennenzulernen. Die Frage ist nun, ob Biermann <strong>Romy</strong><br />

Schneider einmal in seiner Wohnung begrüßen möchte.<br />

Biermann wäre dazu bereit.“<br />

Unterzeichnet wurde dieses Dokument mit F.d.R.A. :<br />

Röbisch .<br />

<strong>Romy</strong> Schneider <strong>war</strong> zu diesem Zeitpunkt 38 Jahre alt,<br />

in der Rolle der Leni, die <strong>sie</strong> in: „Gruppenbild mit Dame“<br />

spielte <strong>war</strong> <strong>sie</strong> plötzlich eine Frau von 48 Jahren. Auf<br />

die Frage der BZ <strong>wie</strong> <strong>Romy</strong> denn die Nachkriegszeit<br />

erfassen sollte, obwohl <strong>sie</strong> diese nicht bewusst miterlebt<br />

hatte, antwortete <strong>sie</strong>: „Die kann ich gar nicht empfinden<br />

mit meinen 38 Jahren. Ich weiß einiges von meiner<br />

Mutter.<br />

Das berührt mich sehr. Sie kannte diese Zeit und ich<br />

habe davon zu lernen.“<br />

Da <strong>Romy</strong> 1976 bereits seit langem mit ihrem Mann<br />

Daniel Biasini und ihrem Sohn David in Paris lebte,<br />

stand die Frage im Raum, ob ihre Familie <strong>sie</strong> nach<br />

Berlin begleiten werde. <strong>Romy</strong> entschied sich dafür,<br />

David bei ihrem Mann und seinen Großeltern in Paris<br />

zu lassen. „Es hätte keinen Sinn, wenn er mich hier<br />

besucht und ich drei Monate lang täglich 12 Stunden<br />

arbeiten muss.“<br />

Selbst ihre beruflichen Pläne, die <strong>sie</strong> für die Zukunft<br />

hatte, stellten sich für die Mitglieder der Stasi als<br />

wissenswertes Material heraus. <strong>Romy</strong> spricht von<br />

einem Zukunftsfilm, den <strong>sie</strong> nach den beendeten<br />

Dreharbeiten von: „Gruppenbild mit Dame“ in Angriff<br />

nehmen möchte. Sie weiß auch, dass <strong>sie</strong> nach diesen<br />

arbeitsintensiven drei Monaten zunächst eine Pause<br />

einlegen müsse. Zeit für die Familie, und auch Zeit für<br />

sich selbst. Ihrer Freundin Tara schrieb <strong>sie</strong>: „Ich freue<br />

mich so endlich <strong>wie</strong>der in Berlin zu sein. Ich <strong>war</strong> im<br />

Gehrhus Hotel, an jenem Ort wo alles begann. Ich<br />

wünschte, du könntest jetzt hier sein.“<br />

Ihre Pause nach „Gruppenbild mit Dame“ wollte <strong>Romy</strong><br />

auch für ihre weiteren Projekte mit Tara nutzen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!