Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
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2<br />
wird<br />
Ein Traum wahr<br />
Das Mädchen Rosemarie Albach Retty wurde zum<br />
Filmstar <strong>Romy</strong> Schneider. Vom „Schrecken“ des<br />
Internats zum Kassenschlager des Deutschen<br />
Filmgeschäfts. Das Pendant zum deutschen<br />
Wirtschaftswunder. Das Erfolgskonzept des frisch<br />
gebackenen Nachwuchstalents?<br />
Ein zarter unbekümmerter Charme. <strong>Romy</strong> erinnert sich<br />
zurück an die Zeit, wo <strong>sie</strong> selbst noch keine<br />
Schauspielerin, sondern das Kind eines berühmten<br />
Schauspieler-Paares <strong>war</strong>: „Als ich ins Internat kam<br />
wurde ich gleich bestürmt: Was, du bist Rosemarie<br />
Albach? Und dein Vater ist Wolf Albach Retty? Was<br />
sollte ich damals darauf sagen? Ich <strong>war</strong> nämlich noch<br />
nie in einem Atelier gewesen. Kurz darauf <strong>war</strong> ich in<br />
einem Atelier, und ich sollte es auch so schnell nicht<br />
mehr vergessen. Ich spielte hemmungslos drauf los, bei<br />
den Probeaufnahmen „Zum weißen Flieder“. Ich werde<br />
nie vergessen <strong>wie</strong> es <strong>war</strong>, der gestrengen Präfektin<br />
noch einmal die Hand zu schütteln und den anderen<br />
Mädchen ein letztes Mal zuzuwinken.“<br />
Vergessen <strong>war</strong>en nun die Tage, wo Rosemarie Albach<br />
von der Frau Präfektin mit einem Karl May Buch bei der<br />
Andacht erwischt wurde. Vorbei <strong>war</strong>en die Stunden, in<br />
denen in den Schlafräumen der Mädchen quatsch<br />
gemacht wurde. Die Schulzeit glich dem Hauch der<br />
Erinnerung an vergangene Schulmädchen-Tage: „Doch<br />
ich habe mich nicht geändert.“<br />
Die gleiche Unbekümmertheit, die einst der Frau<br />
Präfektin im Internat Kopfschmerzen bereitet hatte,<br />
bereitete nun einem Millionen-Publikum Freude: „Man<br />
sagt, den Erfolg des weißen Flieders hätte ich dieser,<br />
meiner Unbekümmertheit zu verdanken.“<br />
Nach dem „Weißen Flieder“ engagierte man die junge<br />
<strong>Romy</strong> für die Filme „Feuerwerk“, dann folgten<br />
„Mädchenjahre einer Königin“, „Die Deutschmeister“,<br />
„Der letzte Mann“ und schließlich „Sissi“.<br />
In nur zwei Jahren Filmkarriere überschritt die Zahl der<br />
Heiratsanträge die Grenze der Zehntausend. Die<br />
Filmproduzenten überboten einander um den<br />
Nachwuchsstar zu engagieren. Denn insgeheim fragte<br />
man sich, <strong>wie</strong> lange der zarte Schmelz dieses<br />
Backfisches wohl andauern würde, um den<br />
kommerziellen Erfolg der Filme zu garantieren. „Jeder<br />
wird mal älter“, sagten die Produzenten in Geiselgasteig<br />
und Tempelhof, denen es nicht gelang <strong>Romy</strong> zu<br />
engagieren. „Aber dann ist es vorbei mit ihr“.<br />
Mit dem Film „Kitty und die große Welt“ gelang <strong>Romy</strong><br />
erstmals der Absprung von den mit der Zeit<br />
ungeliebten „Backfisch-Rollen“ zu annähernd<br />
ernsthaften Filmstoffen.<br />
Sie irrten sich mächtig, so <strong>wie</strong> sich die Studios von<br />
Hollywood geirrt hatten, als <strong>sie</strong> <strong>Romy</strong> nicht<br />
engagierten.<br />
In nur zwei Jahren <strong>war</strong> es <strong>Romy</strong> gelungen sich mit<br />
den sogenannten Backfisch-Rollen an die Spitze des<br />
deutschen Films zu spielen.<br />
„<strong>Romy</strong> spielt alle an die Wand“ lobte ihr Regisseur<br />
Alfred Weidenmann. In „Kitty und die große Welt“<br />
präsentiert sich <strong>Romy</strong> erstmals nicht mehr als<br />
Backfisch, sondern als junge Dame mit erlerntem<br />
Beruf. Mit dieser zarten Rolle, der Angestelltem eines<br />
Genfer Coiffeur-Salons, erlangte ihre Persönlichkeit<br />
einen reiferen Charme.<br />
Die Skala ihrer Ausdrucksmöglichkeiten erweiterte<br />
sich beträchtlich und führten ihr schließlich viele neue<br />
Bewunderer zu.<br />
Dem Regisseur Alfred Weidenmann <strong>war</strong> es<br />
gelungen, Charakter-Schauspieler <strong>wie</strong> O.E. Hasse,<br />
Ernst Schröder, Paul Dahlke, und Charles Regnier in<br />
einem heiteren Film vor die Kamera zu bekommen<br />
und ihnen die jungen Publikumslieblinge <strong>Romy</strong><br />
Schneider und Karlheinz Böhm zu Partnern zu<br />
geben.<br />
So gegensätzlich, <strong>wie</strong> die Hauptdarsteller des Kitty<br />
Films in ihrem Rollenfach sind, ist auch das Milieu, in<br />
dem die Geschichte spielt. Für Kitty sind in dem<br />
Münchner Filmatelier die kleine und die große Welt<br />
enge Nachbarn geworden: Hier der Coiffeur-Salons<br />
des Mon<strong>sie</strong>ur Jeannot (Charles Regnier), in dem die<br />
Maniküren Kitty (<strong>Romy</strong> Schneider) und Jeanette (Ina<br />
Peters) Nägel aus vielen Ländern polieren, weil in<br />
ihrer Stadt, in Genf, gerade <strong>wie</strong>der eine<br />
Außenministerkonferenz bevorsteht.<br />
Das Palais, in dem die Vertreter der großen Vier über<br />
das Schicksal der Welt beraten werden. Die beiden<br />
Welten, vertreten durch den britischen Außenminister<br />
Sir William Ashlin (O.E. Hasse) und die kleine<br />
Maniküre Kitty, begegnen sich in einer Straße Genfs.<br />
Der Außenminister, auf der Suche nach einem<br />
bisschen einfachen Leben, will ausgerechnet von<br />
dem ahnungslosen Backfisch Kitty erfahren, wo man<br />
in dieser Stadt nett zu Abend essen kann.