Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
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Alain eine andere Frau gefunden hatte! Ich kann nicht<br />
verstehen, dass du nach so wenigen Jahren in der<br />
Lage bist einen Film mit ihm zu drehen, noch dazu<br />
einen Film der die ganzen Erinnerungen <strong>wie</strong>der<br />
zurückholt. Einen Film in dem Du und er ein Liebespaar<br />
spielen…“<br />
<strong>Romy</strong> hörte Tara zu, bewegte sich rhythmisch nach den<br />
Klängen der Musik, antwortete irgendwann auf ihre<br />
Frage!<br />
Weist du Tara, ich glaube diesen Satz habe ich dir<br />
schon an dem Abend gesagt als wir uns im Gehrhus<br />
kennen gelernt haben. Ich kann ihn nur <strong>wie</strong>derholen,<br />
weil ich auch heute noch, wenige Tage später der<br />
gleichen Ansicht bin. Wenn alle Schauspieler, die schon<br />
mal ein Liebespaar <strong>war</strong>en keine Filme mehr drehen<br />
würden, dann gäbe es bald keine Filme mehr.“<br />
<strong>Romy</strong> hielt kurz inne. „Der Moment ist doch das<br />
Schlimmste in solch einer Situation! Der Moment tut so<br />
weh, das du der Meinung bist das du das nicht ertragen<br />
kannst. Das du das ganze Leben nicht mehr ertragen<br />
kannst. Und in so einem Moment versuchst du Alles!<br />
Du versuchst Alles um das Gefühl zu betäuben, ja …<br />
um das Gefühl tot zu machen!<br />
Der Wahn, das Gefühl zu töten geht sogar soweit, das<br />
du dich selbst töten willst. Mir <strong>war</strong> in diesem Moment<br />
alles egal, ich wollte mich töten… konnte das Leben<br />
nicht mehr ertragen! Aber heute lebe ich! Und Alain und<br />
ich sind Freunde! Ja, wir machen sogar einen<br />
gemeinsamen Film! Und das ist doch am Ende das was<br />
zählt. Das man es irgendwann doch schafft JA zu<br />
sagen! JA zum Leben zu sagen!“<br />
Tara <strong>war</strong> erschüttert von dem was <strong>Romy</strong> ihr an diesem<br />
Abend erzählte. Sie <strong>war</strong> erschüttert das <strong>Romy</strong> nicht nur<br />
mit dem Gedanken gespielte hatte, sich das Leben zu<br />
nehmen, sondern diesen Gedanken auch <strong>wirklich</strong> in die<br />
Tat umsetzen wollte. Harry gab ihr Sicherheit, gab ihr<br />
Geborgenheit. Er hat <strong>sie</strong> aufgefangen als <strong>sie</strong> am Boden<br />
<strong>war</strong>. Harry und David geben <strong>Romy</strong> die Sicherheit und<br />
Geborgenheit die <strong>sie</strong> braucht. Die junge Familie ist<br />
<strong><strong>Romy</strong>s</strong> Rückzugsort.<br />
<strong>Romy</strong> erzählte von früher, erzählte was <strong>sie</strong> früher für<br />
wichtig erachtete und das ein Großteil dieser Dinge für<br />
<strong>sie</strong> heute völlig unbedeutend sind. Beispielsweise<br />
rannte <strong>sie</strong> früher von einem Modegeschäft zum<br />
Nächsten. Kaufte ein Designer Kostüm nach dem<br />
Anderen. „Das <strong>war</strong> damals sehr wichtig für mich“<br />
Heute denkt <strong>Romy</strong> anderes darüber. Heute ist es ihr<br />
egal ob <strong>sie</strong> Chanel, Dior oder einfach eine bequeme<br />
Leinenhose aus einem x-beliebigen Geschäft trägt.<br />
„Heute kann man alles tragen, wenn es zu einem<br />
passt“.<br />
Tara hielt einen Moment inne, reflektierte das von <strong>Romy</strong><br />
gesagte. Auch für <strong>sie</strong> <strong>war</strong> es wichtig immer gut<br />
angezogen zu sein, schön auszusehen. Im Gegensatz<br />
zu <strong>Romy</strong> lebte <strong>sie</strong> in Armut und konnte es sich nicht<br />
leisten mal eben, mir nichts, dir nichts, in die nächste<br />
Mode-Boutiuque zu gehen und sich ein Designer-<br />
Kostüm zu kaufen. Die schönsten Kleider die Tara<br />
besaß hatte Mutter Natalie für <strong>sie</strong> genäht. Ein solches<br />
selbst genähtes Kleid trug Tara bei ihrer ersten<br />
Begegnung mit <strong>Romy</strong> im Schlosshotel. <strong>Romy</strong> gefiel<br />
dieses Kleid besonders gut. Es passte irgend<strong>wie</strong> auch<br />
zu <strong><strong>Romy</strong>s</strong> heutigem Stil, den <strong>sie</strong> so definierte: „Ich mag<br />
keine Kostüme mehr und überhaupt nichts, was<br />
umständlich anzuziehen ist. Man <strong>sie</strong>ht mich nur noch in<br />
Kleidern oder Hosen-Esembels. Das Wichtigste: Die<br />
Sachen müssen sitzen und praktisch sein.“<br />
Ein sehr elegantes und dennoch praktisches Kleid hatte<br />
Tara an jenem ersten Abend an, <strong>Romy</strong> fand es tre´s<br />
chic! So kam es, das beide Freundinnen beschlossen<br />
einen Tausch zu arrangieren. Tara schenkte <strong>Romy</strong> das<br />
von Mutter Maria genähte Kleid. <strong>Romy</strong> schenkte ihr<br />
dafür ein aufwendiges Kostüm mit vielen Knöpfen und<br />
Verzierungen. „Es steht dir bestimmt super, und du bist<br />
viel jünger als ich, du kannst es besser tragen.<br />
Außerdem machen Knöpfe und der ganze Schnick<br />
Schnack drum rum mich nervös.“<br />
Im Laufe der Zeit die Tara bei <strong>Romy</strong> in Berlin<br />
verbrachte tauschten <strong>sie</strong> viele ihrer Kleidungsstücke.<br />
Das <strong>war</strong> auch irgend<strong>wie</strong> ein Gefühl von: Die beste<br />
Freundin immer bei sich zu<br />
haben. Schließlich trug man deren Sachen, und die<br />
Erinnerung an die Freundin im Herzen.<br />
In Taras Augen verkörperte <strong>Romy</strong> die pure<br />
Lebensfreude. Jeder Gang, Jede einzelne Geste, jedes<br />
Lachen … das alles klang so glücklich, beschwingt und<br />
ausgelassen. Tara bewunderte <strong>Romy</strong> um ihre<br />
Leichtigkeit. Wie gerne hätte <strong>sie</strong> jene Lebensfreude und<br />
Leichtigkeit besessen die <strong>Romy</strong> besaß. <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> so<br />
herzlich. Überhaupt ganz anders <strong>wie</strong> man sich einen<br />
Star <strong>wie</strong> <strong>Romy</strong> Schneider vorstellt, der in der ganzen<br />
Welt Erfolge feiert. Für <strong>sie</strong> <strong>war</strong>en Geld, Ansehen,<br />
Dinner-Veranstaltungen, Galaveranstaltungen lästige<br />
Anhängsel, die ihr Beruf mit sich brachte. Sie machte<br />
es, weil man es von ihr verlangte, weil es einfach zu<br />
ihrem Job dazu gehört.