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Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin

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Eine kleine Hilfestellung für die Vorstellungskraft ist das<br />

„kreative Wenn“. Was wäre wenn ich mich in dieser<br />

oder jenen Situation befinden würde. Oder auch: Was<br />

wäre wenn das und das pas<strong>sie</strong>ren würde? Was würde<br />

ich tun? Der Entstehungsprozess, die Suche nach dem<br />

„kreativen Wenn“ entsteht durch das Prinzip von Logik<br />

und Folgerichtigkeit. Denn alles was auf der <strong>Bühne</strong><br />

pas<strong>sie</strong>rt muss logisch, praktisch und zweckmäßig sein.<br />

Der Schauspieler darf seine Handlungen, sein Spiel auf<br />

der <strong>Bühne</strong> nicht ins leere Laufen lassen.<br />

Auf der <strong>Bühne</strong> gilt das sogenannte „Zug um Zug<br />

Prinzip“. Als Schauspieler müssen wir auf unseren<br />

Partner reagieren. Wir müssen lernen die jeweilige<br />

Situation abzunehmen, unsere innere Entscheidung<br />

treffen und weiterspielen. Auf der <strong>Bühne</strong> gilt es die<br />

Handlung voran zu bringen. Nichts darf ins Leere<br />

laufen. Es gibt eine wunderbare Übung, mit nur <strong>sie</strong>ben<br />

Worten jede Situation darstellen zu können.<br />

Diese Übung gehört zu den Grundlage-Übungen für<br />

unsere „Phanta<strong>sie</strong> Arbeit“. Ja. Ach. Warum. So<strong>wie</strong>.<br />

Nein. Ja.<br />

Mit diesen Wörtern ist es möglich verschiedene<br />

Situationen, <strong>wie</strong> beispielsweise ein Telefongespräch,<br />

Trennung, Entlassung oder ein freudiges Ereignis,<br />

darzustellen.<br />

Noch immer lag <strong>Romy</strong> auf dem Boden. Sie flüsterte mit<br />

einer so zerbrechlich klingenden Stimme:<br />

„Angst, Angst ist das was mich belastet. Ich werde<br />

diese furchtbare Angst nicht los! Was kann ich nur tun<br />

um diese Angst endlich zu verlieren???“<br />

Sie wandte sich Tara zu und blickte <strong>sie</strong> fragend an.<br />

„Gibt es nicht eine Technik, eine Hilfestellung... irgend<br />

etwas... um diese schreckliche Angst zu be<strong>sie</strong>gen.<br />

Diese Angst kann ich gar nicht beschreiben, ich habe<br />

das Gefühl <strong>sie</strong> zerreißt mich innerlich.“<br />

Ihre Blicke trafen sich, eine unmerkliche Stille machte<br />

sich breit. „Angst auf der <strong>Bühne</strong> können wir<br />

Schauspieler bekämpfen. Das ist nur eine Frage der<br />

Technik. Die Technik ist die Beschäftigung mit dem<br />

inneren und äußeren Objekt. Die tiefe Beschäftigung<br />

mit dem Objekt gibt uns Sicherheit auf der <strong>Bühne</strong>.“<br />

Doch was ist das innere und äußere Objekt? Um bei<br />

der Schauspieltechnik nach K.S. Stanislawski zu<br />

bleiben: Die Auseinandersetzung mit dem „Objekt“<br />

gehört zu der Grundlage einer jeden Schauspieltechnik,<br />

<strong>sie</strong> ist Grundsatz. <strong>Bühne</strong>nkonzentration bedeutet die<br />

Aufmerksamkeit dem konkreten Projekt und Objekt zu<br />

widmen. Auf der <strong>Bühne</strong> gilt es privates zu lösen und<br />

Hemmungen zu verlieren.<br />

Schauspieler müssen ihre Aufmerksamkeit auf das<br />

sogenannte „Objekt“ konzentrieren. Das heißt, ihre<br />

Aufmerksamkeit dem Objekt schenken. Ausstrahlung<br />

bedeutet Konzentration. Die Aufmerksamkeit ist die<br />

innere Energie, der Kraftstoff mit dem wir die <strong>Bühne</strong><br />

betreten.<br />

Ein gutes inneres Selbstgefühl macht Ausstrahlung,<br />

innere Lebendigkeit verleiht uns ein besonders Licht. In<br />

diesem Licht gilt es auf der <strong>Bühne</strong> zu erstrahlen. Ein<br />

klares Objekt bedeutet der Fluß auf der <strong>Bühne</strong>. Die<br />

Handlung wird voran gebracht, es pas<strong>sie</strong>rt etwas. Hat<br />

der Schauspieler dieses Objekt verloren, oder seine<br />

Aufmerksamkeit nicht in dem erforderlichen Maße dem<br />

Objekt gewidmet, entsteht ein Loch – Leerlauf. Das<br />

Objekt ist ein Teil von uns. Je tiefer die Beschäftigung<br />

mit dem Objekt, desto größer ist die Sicherheit des<br />

Schauspielers auf der <strong>Bühne</strong>. Das Angstgefühl, von<br />

dem <strong>Romy</strong> immer <strong>wie</strong>der spricht kann der Schauspieler<br />

mit Hilfe dieser Objektarbeit bekämpfen, bzw.<br />

reduzieren. In dem Moment wo der Schauspieler die<br />

<strong>Bühne</strong> betritt, existiert für ihn lediglich das hier und jetzt,<br />

Ich und mein Objekt.<br />

Ein mögliches Objekt kann der Spielpartner, die<br />

Spielpartnerin sein, oder auch Requisiten <strong>wie</strong> Tisch,<br />

Bank, Stuhl, Schmuck oder Kleidungsstücke.<br />

Auf der <strong>Bühne</strong> leben wir von der Illusion, uns macht<br />

alles Freude was uns in die Hände fällt. Der<br />

Schauspieler hat die Begeisterung eines Kindes in sich.<br />

Mit dieser Begeisterung in sich, setzt er sich intensiv mit<br />

seinem Spielpartner, wenn gegeben, oder einem<br />

möglichen Gegenstand, <strong>wie</strong> beispielsweise einer<br />

Puderdose, auseinander. Die intensive<br />

Auseinandersetzung mit dem Objekt lässt den<br />

Schauspieler die öffentliche Situation vergessen und<br />

somit gelingt es ihm seine Ängste zu verlieren. Der<br />

Druck vor der Öffentlichkeit zu versagen, einen Fehler<br />

zu machen verliert sich somit. Da ich nun die<br />

Aufmerksamkeit nicht mehr meinen Ängsten, und<br />

einem möglichen versagen widme, sondern ich meine<br />

gesamte Aufmerksamkeit nun der Beschäftigung mit<br />

einem Objekt widme. Je tiefer die Beschäftigung mit<br />

dem Objekt, desto wahrhaftiger ist das Spiel des<br />

Schauspielers auf der <strong>Bühne</strong>. Denn die Beschäftigung<br />

mit dem Objekt ist stärker als der Gedanke an die<br />

Angst. Denn Angst schafft Verklemmung.<br />

Diesen Satz müssen sich Schauspieler immer und<br />

immer <strong>wie</strong>der ganz tief in ihr Bewusstsein rufen. Dies<br />

gilt für die äußeren Objekte.

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