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Procycling 05.2019

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DAS GROSSE INTERVIEW<br />

KONTRAPUNKT<br />

DIE GRÖSSTE SHOW<br />

<strong>Procycling</strong> schaut sich die Gründe dafür an, dass der Giro<br />

regelmäßig die spannendste große Landesrundfahrt ist.<br />

Text Sam Dansie<br />

Fotografie Yuzuru Sunada<br />

Es ist ein Vierteljahrhundert her, dass der<br />

Giro in Bologna begann. Der Flickenteppich<br />

aus Terrakotta-Dächern und Säulengängen<br />

hat ein zeitloses Flair, aber das Rennen,<br />

das dieses Mal zu Gast war, hatte einen ganz anderen<br />

Charakter. 1994 waren elf der 17 Teams<br />

italienisch, und ein zwölftes, Mercatone Uno, war<br />

in San Marino registriert. Das italienische Peloton<br />

war reich und tief. In Bologna freuten sich die<br />

Fans auf eine Fortsetzung der Rivalität zwischen<br />

Gianni Bugno und Claudio Chiapucci. Und an<br />

zwei funkelnden Tagen in den Ostalpen und Dolomiten<br />

sollten diese zwei Gesellschaft bekommen<br />

von der Supernova, die sie alle überschatten<br />

und auslöschen sollte: Marco Pantani. Der Giro<br />

war eine autarke Einheit, aber das konnte er sich<br />

auch leisten, zumal fast sechs Millionen Italiener<br />

den Husarenritt von „Il Pirata“ über den Mortirolo<br />

und Valico di Santa Cristina nach Aprica im Fernsehen<br />

sahen. Heute dagegen orientiert sich der<br />

Giro nach außen und hängt von der Gunst internationaler<br />

Fahrer ab.<br />

Nach der letzten Zählung wird das Feld, wenn<br />

das diesjährige Rennen mit einem 8,2 Kilometer<br />

langen Zeitfahren beginnt, acht Fahrer mit mindestens<br />

einem Podiumsplatz im Palmarès umfassen.<br />

Sie stammen aus sieben verschiedenen<br />

Ländern; nur einer ist Italiener. Im Winter und<br />

Frühjahr war zu hören, dass Rennorganisator<br />

Mauro Vegni ein so gut besetztes Starterfeld angelockt<br />

hatte, wie er sich erhofft hatte. In Abwesenheit<br />

von Vorjahressieger Chris Froome, der einen<br />

fünften Sieg bei der Tour de France anstrebt,<br />

mit dem er den Rekord einstellen würde, wird die<br />

Liste der internationalen Favoriten angeführt vom<br />

Rouleur-Kletterer Tom Dumoulin. Der Holländer<br />

war Zweitplatzierter hinter dem Briten und Sieger<br />

im Jahr davor. Ihm folgt der 26 Jahre alte Simon<br />

Yates aus dem englischen Lancaster. Als er seinen<br />

Start verkündete, sagte der amtierende Vuelta-Sieger,<br />

er wolle „den Job zu Ende bringen“, womit er<br />

sich auf seine knappe Niederlage im letzten Jahr<br />

40 PROCYCLING | MAI 2019

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