Procycling 05.2019
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DIE BERGE DES GIRO<br />
ETAPPE<br />
MADONNA DI SAN LUCA<br />
1<br />
LÄNGE: 2,1 KM /<br />
Ø -STEIGUNG: 9,7 %<br />
Bolognas rot getöntes mittelalterliches<br />
Herz beinhaltet rund<br />
40 Kilometer Säulengänge, aber<br />
die berühmteste Arkade von allen ist<br />
die, die von der Stadt aus die bewaldeten<br />
Hänge des Colle della Guardia hochführt.<br />
666 Bögen säumen die Strecke von der<br />
Porta Saragozza zur Basilica della Madonna<br />
di San Luca, die 1723 errichtet<br />
wurde, obwohl es mindestens seit<br />
1.000 Jahren irgendeine Art von Kapelle<br />
an diesem Ort gibt. Der Bau des Säulengangs<br />
– des längsten der Welt – begann<br />
im 17. Jahrhundert, um Pilger beim Anstieg<br />
vor den Elementen zu schützen.<br />
Der Hügel ist auch untrennbar mit dem<br />
Radsport verbunden. Rundstreckenrennen<br />
mit einer Hügelankunft sind ein durch<br />
und durch italienisches Thema, und der<br />
Giro dell’Emilia ist vielleicht der schönste<br />
Vertreter dieser Gattung. Das Finale umfasst<br />
fünf Runden über den Anstieg und<br />
läuft auf einen besonders eleganten Schlag <br />
abtausch hinaus, bei dem der in die<br />
Herbstsonne getauchte rosafarbene Portikus<br />
eine beeindruckende Kulisse bildet.<br />
Als die Grande Partenza in Bologna<br />
letztes Jahr angekündigt wurde, war sofort<br />
klar, dass der Anstieg nach San Luca<br />
eine wichtige Rolle spielen würde. Die<br />
Anhöhe hat beim Giro d’Italia schon dreimal<br />
als Etappenziel gedient: 1956, 1984<br />
und 2009. Dieses Mal stellt die Via di<br />
San Luca die Schwierigkeit am Ende des<br />
8,2 Kilometer langen Auftaktzeitfahrens<br />
des Giro dar.<br />
62 PROCYCLING | MAI 2019