Lehrermangel spitzt sich zu - BLV
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Bildungspolitik<br />
Sozialpädagogisches Gymnasium) an den<br />
beruflichen Gymnasien des Landes. Hat<br />
ein berufliches Gymnasium mehr Bewerberinnen<br />
und Bewerber als Plätze in den<br />
Eingangsklassen, muss es ein Auswahlverfahren<br />
durchführen. 5 % sind vorab<br />
für Härtefälle bestimmt. Maximal 15<br />
% der übrigen Plätze dürfen dann von<br />
Schülerinnen und Schülern aus einem<br />
Gymnasium besetzt werden. 85 % sind<br />
für Bewerberinnen und Bewerber aus<br />
Realschulen (ca. 70 %), zweijährigen Be-<br />
rufsfachschulen, Werkrealschulen ... reserviert.<br />
2009 werden 2 Jahrgänge am Gymnasium<br />
(G8 und G9) gleichzeitig die Mittelstufe<br />
abgeschlossen haben. Wahrscheinlich<br />
bewerben <strong>sich</strong> dann statt 2.500 deutlich<br />
mehr als 4.000 Schülerinnen und<br />
Schüler aus dem allgemeinbildenden<br />
Gymnasium am beruflichen Gymnasium.<br />
Werden keine <strong>zu</strong>sätzlichen Klassen eingerichtet,<br />
muss mehr als die Hälfte aller<br />
Bewerberinnen und Bewerber aus dem<br />
Gymnasium an den beruflichen Gymnasien<br />
abgelehnt werden. Sie können ihre<br />
Bildungschancen nicht wie in den Jahren<br />
vor und nach 2009 an den beruflichen<br />
Gymnasien realisieren. Bleiben Sie am<br />
allgemeinbildenden G8-Gymnasium (erfolgreich)?<br />
Verdrängen Sie (schon) 2009<br />
oder (erst) 2012 die Absolventen von<br />
Haupt- und Realschulen beim Kampf um<br />
knappe Lehrstellen?<br />
Bildungsangebote online abrufen<br />
Wer <strong>sich</strong> für eine Weiterbildungsmaßnahme<br />
interessiert, kann das Onlineangebot<br />
der Bundesagentur für Arbeit<br />
nutzen: Die Datenbank KURSNET gibt<br />
Auskunft <strong>zu</strong> mehr als 600.000 Bildungsangeboten<br />
von rund 20.000 Anbietern.<br />
Das KURSNET der Bundesagentur für Arbeit<br />
ist die führende Datenbank für berufliche<br />
Aus- und Weiterbildung. Sie informiert<br />
kostenlos und tagesaktuell über<br />
berufliche Bildungsmöglichkeiten - vom<br />
Will das Kultusministerium, will die Landesregierung<br />
die Bildungschancen der<br />
Landeskinder - Ihrer Kinder - auch im Jahr<br />
2009 im bisherigen Umfang erhalten oder<br />
gar verbessern, müssen bedarfsgerecht<br />
überall dort <strong>zu</strong>sätzliche Eingangsklassen<br />
an den beruflichen Gymnasien gebildet<br />
werden, wo ohne diese Maßnahme über<br />
das bisherige Maß hinaus Bewerberinnen<br />
und Bewerber aus den Gymnasien abgewiesen<br />
werden müssten. Dies hat der<br />
Verband der Lehrerinnen und Lehrer an<br />
beruflichen Schulen Baden-Württemberg<br />
e. V. (<strong>BLV</strong>) auf seiner Landespressekonferenz<br />
am 1. September 2008 bereits mit<br />
Nachdruck gefordert – im Interesse Ihrer<br />
Kinder. Nach unseren Erfahrungswerten<br />
müssten einmalig landesweit bis <strong>zu</strong> 90<br />
<strong>zu</strong>sätzliche Eingangsklassen eingerichtet<br />
werden, die über 3 Jahre hinweg 200<br />
<strong>zu</strong>sätzliche Stellen an den beruflichen<br />
Schulen benötigen, um die Schülerinnen<br />
und Schüler in diesen Klassen angemessen<br />
mit Unterricht <strong>zu</strong> versorgen.<br />
Die Zweijährige Berufsfachschule (2BFS):<br />
ein bewährter Weg <strong>zu</strong>r Fachschulreife<br />
Mehr als 30.000 Schülerinnen und Schüler<br />
besuchen Jahr für Jahr die 2BFS mit<br />
ihren vielfältigen berufsbezogenen Profilen<br />
an den beruflichen Schulen in Baden-Württemberg.<br />
Die Mehrzahl verbessert<br />
in der 2BFS ihre allgemeine Bildung,<br />
nimmt erfolgreich einen neuen Anlauf<br />
<strong>zu</strong> höheren Schulabschlüssen. Knapp<br />
Überblick über den Bildungsmarkt bis hin<br />
<strong>zu</strong> Detailinformationen der einzelnen<br />
Veranstaltungen. Der Fokus liegt auf dem<br />
Bereich der beruflichen Weiterbildung.<br />
Das Angebot umfasst neben deutschen<br />
auch europäische Bildungsangebote.<br />
Die einheitliche Darstellung in KURSNET<br />
ermöglicht den direkten Vergleich mehrerer<br />
Veranstaltungen. Sollten darüber<br />
hinausgehende Informationen oder An-<br />
gaben <strong>zu</strong>m Veranstalter gewünscht werden,<br />
ist die Homepage des Bildungsan-<br />
die Hälfte schafft im Durchschnitt mit<br />
der Fachschulreife einen mittleren Bildungsabschluss.<br />
Gute Schülerinnen und<br />
Schüler der 2BFS sind erfahrungsgemäß<br />
erfolgreicher beim anschließenden Besuch<br />
der Berufskollegs (Fachhochschulreife<br />
und ggf. Assistentenberuf) oder<br />
der beruflichen Gymnasien (allgemeine<br />
Hochschulreife) als gute Absolventen der<br />
Werkrealschule. Die andere Hälfte nutzt<br />
die 2BFS <strong>zu</strong>r beruflichen Orientierung,<br />
<strong>zu</strong>r Vorbereitung auf eine Ausbildung in<br />
einem kaufmännischen, gewerblichen,<br />
hauswirtschaftlichen, erzieherischen,<br />
pflegerischen... Beruf. In einigen Regionen<br />
des Landes ersetzt der erfolgreiche<br />
Besuch der 2BFS das erste Lehrjahr in gewerblichen<br />
Berufen. In vielen kaufmännischen<br />
Ausbildungsbetrieben ist der<br />
Besuch der 2BFS unverzichtbare Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />
für eine kaufmännischen Ausbildung<br />
bei Absolventen der Hauptschule.<br />
Und ohne 2BFS mit hauswirtschaftlichem<br />
Profil haben viele Schülerinnen keinerlei<br />
Chancen auf eine Ausbildung, <strong>zu</strong>m Beispiel<br />
in der Gastronomie.<br />
Bleibt diese bewährte Schulart bei den<br />
aktuellen bildungspolitischen Diskussionen<br />
um den Erhalt von Hauptschulstandorten<br />
oder um eine neue Schulstruktur<br />
in Baden-Württemberg auf der<br />
Strecke?<br />
Waldemar Futter, <strong>BLV</strong>-Vorsitzender<br />
bieters per Link aufrufbar. Um einen hohen<br />
Qualitätsstandard <strong>zu</strong> garantieren,<br />
werden die in KURSNET enthaltenen Daten<br />
entweder durch die Bildungsanbieter<br />
selbst oder über eine beauftragte Redaktion<br />
eingearbeitet.<br />
Das KURSNET informiert über alle Bildungswege<br />
Neben den Angeboten der beruflichen<br />
Weiterbildung können auch Informationen<br />
<strong>zu</strong> Hochschulstudiengängen und <strong>zu</strong><br />
beruflichen Schulen abgerufen werden.<br />
Das KURSNET bietet damit Jugendlichen<br />
die Möglichkeit, <strong>sich</strong> über regionale und<br />
überregionale Bildungsangebote <strong>zu</strong> informieren.<br />
Die Vorausset<strong>zu</strong>ng hierfür:<br />
Möglichst viele Anbieter sollten ihre<br />
Kurse, Ausbildungs- und Studiengänge<br />
<strong>BLV</strong>-MAGAZIN Ausgabe 4/2008