Lehrermangel spitzt sich zu - BLV

Fachbereich Kaufmännische Bildung
Fr. OStDin Kaiser setzt sich für Mandarin ein Aufmerksame Zuhörer
Gleichwertigkeit gekämpft werden. Daher
müsse der Verband fordern:
Das Abitur über die Wirtschaftsgymnasien
muss ausgebaut werden.
Das Wirtschaftsgymnasium ist auf ein
Niveau zu stellen, das den Hochschulzugang
legitimiert.
Aufgabe des Verbandes müsse es sein,
überzogene, wettbewerbsverzerrend An-
sprüche an ein Abitur der Wirtschaftsgymnasien
zurückzuweisen und die
Äquivalenz zu sichern, indem sowohl
nach unten als auch nach oben keine
abweichenden Niveauansprüche zugelassen
werden. Die in der Politik inzwischen
akzeptierte Feststellung, dass
die Akademikerquote wachsen muss,
verbiete jede Deckelung bei Bildungsgängen,
die zur Hochschulreife führen.
Einsparungen seien in dem Bemühen,
Deutschland bildungsmäßig in einer
globalen Welt nicht zurückfallen zu lassen,
nicht mehr am Platz.
Frau Dr. Nölle: Entwicklung der Beruflichen
Gymnasien
Frau Dr. Nölle betonte, dass sie sich
über den Austausch mit dem Gremium
freue und sie diesen gerne für ein weiteres
Kennenlernen nutzen wolle.
Aus ihrer Präsentation sind folgende
Zahlen besonders erwähnenswert:
Die Schülerzahl am BG ist seit dem
Schuljahr 1999/2000 von 36.246 auf
45.534 im Schuljahr 2007/2008, also
um ca. 25 %, gestiegen, die Zahl der
Klassen von 478 auf 572, also um rund
20 %. Fast ein Drittel aller Abiturienten
in Baden-Württemberg erwirbt
die Allgemeine Hochschulreife am
BG.
Die Durchschnittsnote aller Abiturienten
an BG beträgt 2,57, bei den
allgemein bildenden Gymnasien 2,32.
Wie auch die TOSCA-Studie gezeigt
hat, schöpfen BGs mit beachtlichen
Leistungen Begabungsreserven aus
und tragen wesentlich zum möglichen
sozialen Aufstieg aus gymnasialferneren
Familien bei.
Die Hälfte aller Hochschulzugangsberechtigungen
wird in Baden-Würt-
temberg an beruflichen Schulen erworben.
Rund 22.500 Schüler – 51 % aller Schüler
des BG - besuchen an 73 Standorten
das Wirtschaftsgymnasium.
Die vierstündigen Wahlfächer haben
sich als Ergänzung zum Profilfach
Wirtschaft des Wirtschaftsgymnasiums
erfolgreich durchgesetzt:
- Finanzmanagement 29 Standorte
- Global Studies 31 Standorte
- Wirtschaftsinformatik 53 Standorte
Derzeit wird für das Sozialpädagogische
Gymnasium eine Neukonzeption
in Form des Sozialwissenschaftlichen
Gymnasiums erarbeitet.
Die derzeitige Hauptbaustelle im Bereich
der Beruflichen Gymnasien ist
das Sozialpädagogische Gymnasium.
Derzeit werden Konzeptionen erarbeitet,
dieses in ein Sozialwissenschaft-
liches Gymnasium umzugestalten. Die
Neukonzeption wird ab dem Schuljahr
2009/2010 umgesetzt. Die Zahl der vorgesehenen
Standorte ist noch offen.
Sozialmanagement ist ein Fachbereich,
der zunehmend an Bedeutung gewinnen
wird. Die Ökonomisierung sozialer
Arbeit und die soziale Arbeit als Dienstleistung
enthalten zunehmend auch
betriebswirtschaf tlich-ökonomische
Inhalte. Deshalb wurde von Herrn
Wagner die Frage thematisiert, ob ein
solcher oder ähnlich zu benennender
Fachbereich im Wirtschaftsgymnasium
als Wahlfach angeboten werden sollte.
Diesem Gedanken stand das Gremium
nicht ablehnend gegenüber. Für eine
Entscheidung war er noch nicht genügend
konkretisiert.
In Zusammenhang mit der Entwicklung
der beruflichen Gymnasien wurde
u.a. folgende Themen angesprochen:
Prüfungsfach Deutsch:
Es wird zwar eine mit den allgemein
bildenden Gymnasien abgestimmte
Prüfung geben, für die Beruflichen
Gymnasien werden aber besondere
Anlageblätter verwendet werden. Bei
der aktuellen Prüfung wurde teilweise
beobachtet, dass es zwischen Erst-
und Zweitkorrektur erhebliche Bewertungsdifferenzen
gegeben habe. Dieses
Problem kann aber nach Meinung des
Gremiums nicht durch Abschaffung der
Prüfung gelöst werden. In diesem Zusammenhang
wird aber bemängelt, dass
BLV-MAGAZIN Ausgabe 4/2008 23