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WIKO – Wirtschaftskompass Altmühlfranken Ausgabe 2021

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WIKO

Die Monate der Wahrheit im Kampf

um die Innenstädte

VON JAN STEPHAN

Wie schlimm die Corona-Krise die Wirtschaft in Altmühlfranken getroffen hat,

wird sich in diesem Frühjahr zeigen. Die ersten Ergebnisse machen Hoffnung

und Sorge zugleich.

Es war die wirtschaftliche Frage 2020

und es bleibt die entscheidende für

2021: Wann ist das alles zu Ende und

wenn ja, wie viel ist dann noch übrig?

Wir sind im März 2021 angelangt und

es ist zu früh für finale Antworten.

Aber: Es ist auch zu spät für schulterzuckendes

Abwarten. Denn es lassen

sich bereits Aussagen treffen, wie es

mit der altmühlfränkischen Wirtschaft

nach der Krise aussehen wird.

Wir haben uns durch die Branchen im

Landkreis gearbeitet. Mit Industriellen,

Händlern, Gastronomen, aber auch

Verbänden, Wirtschaftsförderern,

Bankern und Einzelhandelsexperten

gesprochen. Das Ergebnis: Es sieht

besser aus, als man befürchten musste

– das ist die gute Nachricht. Aber

– und das ist die schlechte Nachricht -

die entscheidenden Monate der Corona-Zeitenwende

kommen jetzt. Es wird

ein Frühjahr der Wahrheit, das weniger

die Industrie als mehr die Innenstädte

und einen Teil unseres Selbstverständnisses

bedrohen wird.

Das Frühjahr wird zeigen, ob der Wechsel

in die warme Jahreszeit das Virus

ähnlich abbremst wie das 2020 der

Fall war. Dazu wird man sehen, ob die

Impfkampagne endlich schneller vorankommt

und inwieweit die Impfung

nicht nur vor Erkrankung schützt, sondern

auch die Weitergabe des Virus

unterbindet. Und natürlich machen die

Mutanten Sorgen, große Sorgen.

Die genannten Entwicklungen werden

für die Politik ein Spielfeld der Möglich-

keiten abstecken, auf dem sie agieren

muss. Dabei muss ihr vor allem eines

gelingen: endlich wieder stabile wirtschaftliche

Perspektiven eröffnen.

Immerhin: Es zeichnet sich schon

jetzt ab, dass die Krise keine des industriellen

Mittelstands ist. Beim Aluminium-Verarbeiter

Gutmann in Weißenburg

blickte man 2020 auf solides

Wachstum und bei Gore in Pleinfeld

freut man sich über „ein Rekordjahr“.

Das sind gute Nachrichten für Altmühlfranken,

denn der industrielle

Mittelstand ist das wirtschaftliche

Rückgrat der Region. Es gibt in Weißenburg-Gunzenhausen

wenig Filialen

internationaler Konzerne, dafür

viele inhabergeführte Unternehmen

mit relativ diversifizierter Struktur –

sieht man von einer Ballung im Kunststoffsektor

rund um die Automobilzulieferersituation

ab. Diese Struktur

könnte sich in der Krise als Glücksfall

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