WIKO – Wirtschaftskompass Altmühlfranken Ausgabe 2021
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WIKO
Wir hatten vor Corona
eher First-World-Problems.
Und jetzt standen
auf einmal Leute
auf der Straße und waren
existenziell bedroht.
Wenn ich sage, für mich
war die Zeit nicht existenzbedroht,
ist das meine Perspektive.
Aber jemand, der
einen Sachbearbeiter-Job
hat, der versteht sich nicht
als Unternehmer oder als
Künstler. Corona hat vielen
Menschen eine Scheiß-Angst
gemacht. Da gibt es nichts
schönzureden. Ich werde jetzt
nicht kommen mit „Denkt halt
ein bisschen positiver“. Wichtig
ist, dass man selbst aktiv bleibt. Denn
wenn ich darauf warte, dass mich irgendjemand
rettet, dann macht es
vielleicht am Ende keiner.
Herausforderungen gab es während
der Pandemie aber nicht nur im
Job.
Ja, gerade mit Blick auf die Familien
war das mitunter bitter. Das wurde
öffentlich nicht so gesehen, was das
für Herausforderungen waren. Dass
man in einer Intensivstation während
Corona Stress hat, leuchtet jedem ein.
Aber dass es für die Mutter mit Job,
Kindern und Homeschooling sehr,
sehr hart ist – und da bleibt wieder mal
der größte Zeiteinsatz bei den Frauen
– war nicht so präsent. Dabei ist
es doch die eigentliche Herausforderung,
ein Leben mit Kindern zu meistern
und nicht auf irgendeinem Achttausender
herumzukraxeln oder eine
Wüste zu durchqueren.
Sie sind viel in Kontakt mit unterschiedlichen
Ebenen der Wirtschaft.
Wie ist man da mit der Krise
umgegangen?
Das kann ich nicht flächendeckend
beantworten, weil ich fast ausschließlich
die Gesundheitsbranche als Kunden
habe. Kliniken, die Pflegenden,
Apotheken, Ärzte, Pharmaunternehmen.
Das waren die Branchen, die
sich im vergangenen Jahr stark umorganisieren
mussten. Was der Pflege
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