WIKO – Wirtschaftskompass Altmühlfranken Ausgabe 2021
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WIKO
Die Revolution ist ausgefallen –
es lebe die Revolution!
VON JAN STEPHAN
Obwohl genau im richtigen Moment ein schwer gefördertes Online-Shop-Projekt
im Landkreis zur Verfügung stand, fanden nur wenige Einzelhändler in
der Corona-Krise den Weg ins Netz. Der Online-Handel-Vordenker Andreas
Haderlein wundert sich, und manche sprechen von einem Henne-Ei-Problem.
Stell dir vor, es ist Digitalisierung und
keiner geht hin. Das ist überspitzt, aber
es trifft. Zumindest Teile des Einzelhandels
im Landkreis. Nicht, was die
schnellen, improvisierten Lösungen
angeht: Bestellungen per WhatsApp,
mit Videoanruf durch den Baumarkt,
Beratung per Videochat im Modehaus
… Sehr wohl aber, was die großen Lösungen
angeht: sprich, den Aufbau
eines eigenen Online-Geschäfts. Mit
sauberem Shop, funktionierender Logistik
und gutem Marketing.
Das Kuriose an der Situation: Genau in
dem Moment, in dem die größte Krise
des Einzelhandels über Altmühlfranken
hinwegfegte, stand ein mit Hunderttausenden
von Euro gefördertes
Pilotprojekt parat. Sein Auftrag: alle
willigen Händler des Landkreises in
die Online-Welt zu heben. Mit einer Art
Rundum-Sorglos-Paket, das von Software
über Bezahlung bis hin zur Auslieferung
reichte. Mit wenig Aufwand und
geringen Kosten konnte man binnen
Tagen online sein.
Ein historischer Glücksfall, könnte
man denken und erwarten, dass die
altmühlfränkische Einzelhandelswelt
dem neuen Online-Kaufhaus die nicht
existierenden Türen einrennt. Immerhin
wusste ja im März 2020 keiner, wie
lange diese vermaledeite Pandemie
noch für den Ausnahmezustand sorgen
würde. Ein stabil funktionierendes
Tool für kontaktfreie Umsätze sollte da
doch eigentlich wie gerufen kommen.
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