WIKO – Wirtschaftskompass Altmühlfranken Ausgabe 2021
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WIKO
Green Business im Landkreis –
Ideen mit Perspektive
VON JAN STEPHAN
Nachhaltige Energieversorgung ist ein Megatrend. Wir haben uns im Landkreis
umgesehen, wer hier spannende Ideen zu bieten hat. Und wir sind fündig
geworden. Heizomat, Ossberger, Dezony und ihr Blick auf die Zukunft.
Automobilindustrie und Maschinenbau
– das ist das wirtschaftliche Rückgrat
der Republik. Über Jahrzehnte
bescherten sie Wohlstand und Jobs.
Auch in Altmühlfranken hängen eine
Menge Arbeitsplätze über Zulieferbetriebe
direkt an VW, Daimler und Co.
Die großen Konzerne aber müssen
sich gerade neu erfinden.
„Schuld“ an dem Druck ist eine Einsicht,
die nicht mehr weggehen wird: dass
die Menschheit nämlich seit eineinhalb
Jahrhunderten auf Pump wirtschaftet,
dass sie Ressourcen schneller verbraucht,
als sie entstehen, dass sie
mit ihrer Art zu leben den Planeten aus
dem Gleichgewicht bringt.
Wir wollen in dieser Geschichte aber
nicht von schmerzhaften, aber keineswegs
aussichtlosen Transformationsprozessen
der alten Industrie erzählen,
sondern den Blick auf diejenigen werfen,
die sich gar nicht erst verändern
müssen, um in die Zukunft zu passen.
Wie ist Altmühlfranken im Bereich des
neuen Green Business aufgestellt?
Ortstermin bei drei Unternehmen der
Region. Wir beginnen in Maicha und
Heidenheim. In Orten, die ein wenig
abseits liegen. Und das ist ganz passend,
denn auch Heizomat, das in
diesen beiden Orten ein kleines Imperium
des Heizens mit Holz aufgebaut
hat, war lange ein bisschen abseits.
Als Robert Bloos senior das Unter-
nehmen 1982 gegründet hat, war Heizen
mit Holz mehr Vergangenheit als
Zukunft. Heute hat das Unternehmen
270 Mitarbeiter, gerade zehn Millionen
Euro in ein neues Gebäude investiert
und muss im Moment den Export nach
Kanada und Japan reduzieren, um auf
dem deutschen und europäischen
Markt hinterherzukommen.
„Potenzial am Markt hätten wir wahrscheinlich
das Zehnfache, wenn ich auf
die Bestellungen schaue“, sagt Robert
Bloos junior und schnauft kurz durch.
Er teilt sich die Geschäftsführung mit
seinem Vater. Und er stellt gerade
wieder einmal fest, dass Erfolg auch
anstrengend ist. Erst recht, wenn er
der eigentlichen Leidenschaft im Weg
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