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Credit Suisse bulletin, 2008/03
Credit Suisse bulletin, 2008/03
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Credit Suisse Business<br />
Schiffsfinanzierungen sind ein wichtiges Geschäft<br />
Der Welthandel findet fast<br />
ausschliesslich zur See statt<br />
Die Finanzierung von Frachtschiffen ist für Banken wie<br />
die Credit Suisse ein wichtiges Geschäft. Die Auftragsbücher<br />
der Schiffswerften sind weltweit gut gefüllt.<br />
Die Flotten wachsen momentan im zweistelligen Prozentbereich<br />
. Und auch in den kommen den Jahren wird eine<br />
grosse Nachfrage nach Seetransportkapazitäten erwartet.<br />
Die Credit Suisse verfügt über 65 Jahre Erfahrung in Ship Finance.<br />
Fast 95 Prozent des Welthandels werden<br />
über See abgewickelt. Drei Viertel der<br />
Schiffsneubauten werden über normale<br />
Bankkredite fi nanziert. 2006 bestellten Reeder<br />
Schiffsneubauten im Rekordwert von<br />
231,5 Milliarden Dollar, wie der Schiffsmakler<br />
Clarkson PLC berichtet. «Nach Jahren, in<br />
denen die Er trags lage enttäuschend war, erfreut<br />
sich der Seetransport seit fünf Jahren<br />
eines richtig gehenden Booms. Das wiederum<br />
erfreut unsere Kundschaft», bestätigt John<br />
Häfelfi nger, stellvertretender Leiter Ship Finance<br />
der Credit Suisse. «Obwohl das Kreditvolumen<br />
beträchtlich angestiegen ist, bleibt<br />
die Bank bei den Parametern sehr konservativ,<br />
was von der erstklassi gen Kundschaft<br />
so erwartet und geschätzt wird», so Häfelfinger<br />
weiter. Doch was macht die in Basel<br />
ansässige Einheit Ship Finance der Credit<br />
Suisse genau?<br />
Schiffsfinanzierungen bereits seit 1943<br />
Die Credit Suisse eröffnete ihre erste Schiffsfi<br />
nan zierungsgesellschaft 1943 unter dem<br />
Namen Schweizerische Schiffshypothekenbank.<br />
Heute trägt sie den Namen Credit<br />
Suisse Ship Finance, und sie gehört, was das<br />
Kre dit volumen angeht, zu den zehn grössten<br />
Schiffsfinanzierungsgesellschaften. Rund<br />
600 Schiffe werden fi nanziert, der grösste<br />
Teil der Kredite geht nach Griechenland,<br />
Italien, Deutschland, Hongkong, Grossbritannien<br />
und Russland. Zu den Kunden der<br />
Credit Suisse gehören einige der weltweit<br />
bekann testen Reedereien. Die Mehrzahl befi<br />
ndet sich noch immer im Besitz von vermögenden<br />
Privatleuten. «Aufgrund der weltumspannenden<br />
Organisation der Credit<br />
Suisse können diese Kunden einen grossen<br />
Nutzen aus der langjährigen Erfahrung der<br />
Bank in Private Banking, Investment Banking<br />
und Asset Management ziehen», betont<br />
Häfelfinger. «Wir setzen unsere Kunden mit<br />
den anderen Divisionen der Bank in Verbindung,<br />
wann immer sie für unsere Produkte<br />
oder Dienstleistungen Interesse zeigen.»<br />
Schwerpunkt kommerzielle Frachtschiffe<br />
Um die Risiken zu verringern und sich nicht<br />
in Nischenmärkten zu verlieren, vergibt die<br />
Credit Suisse ausschliesslich Kredite für<br />
kommerzielle Hochseeschiffe wie Containerschiffe,<br />
Öl- und Produkttanker, Massengutfrachter,<br />
Chemikalien- und Gastransporter.<br />
Diese Strategie hat sich gelohnt, denn seit<br />
mehr als 20 Jahren hat die Schiffsfi nanzierung<br />
der Credit Suisse keinen einzigen Kredit<br />
abschreiben müssen. Ein Frachtschiff<br />
kostet je nach Grösse und Alter zwischen 20<br />
und 180 Millionen Dollar. Die Credit Suisse<br />
bietet Schiffseignern Kredite für Schiffsneubauten<br />
vor und nach Fertigstellung, die<br />
üblicherweise 60 bis 70 Prozent des jeweiligen<br />
Marktwertes abdecken. Diese Kredite<br />
sind immer abgesichert. Die Verzinsung erfolgt<br />
in der Regel nach LIBOR (London Interbank<br />
Offered Rate). Dazu kommt noch eine<br />
Prämie, deren Höhe von der Bonität des Kreditnehmers<br />
abhängt. Die Rückzahlungen<br />
erfolgen meist vierteljährlich. Die Kredite<br />
müssen getilgt sein, bevor das Schiff 20<br />
Jahre alt ist.<br />
Nachfrage nach neuen Containerschiffen<br />
Schätzungen zufolge werden etwa 90 Prozent<br />
aller weltweit produzierten Fertigwaren<br />
in Seecontainern transportiert. Gegenwärtig<br />
stehen Schif fe mit einer Gesamttonnage von<br />
etwa 6,4 Millionen TEU in den Auftragsbüchern<br />
der Werften, wobei 1 TEU einer 20-<br />
Fuss-Con tainereinheit entspricht. Wenn man<br />
weiss, dass die grösste Containerschiffsreederei<br />
der Welt, die dänische A. P. Moller-<br />
Maersk , über eine Gesamttonnage von etwa<br />
1,9 Millionen TEU verfügt, kann man sich eine<br />
Vorstellung von der Grösse des Auftragsvolumens<br />
machen. Heute werden in der<br />
Regel grössere Containerschiffe mit mehr<br />
als 4000 TEU nach gefragt. Clarkson PLC<br />
schätzt, dass dieses Jahr die Containerschifffl<br />
otte um rund 1,2 Millionen TEU wachsen<br />
wird. 2009 dürften sogar 1,8 Millio nen<br />
TEU hinzukommen.<br />
«Alle diese Schiffe brauchen eine solide<br />
Finanzierung. Somit bieten sich für unseren<br />
Bereich vielfältige Geschäfts möglichkeiten»,<br />
ist sich Meike Mättig, Leiterin Execution and<br />
Support von Ship Finance der Credit Suisse,<br />
sicher.<br />
Dorothée Enskog<br />
Fotos: «ORION» BULKERS GmbH & Co. KG | Credit Suisse<br />
Credit Suisse Bulletin 3/<strong>08</strong>