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Credit Suisse bulletin, 2008/03
Credit Suisse bulletin, 2008/03
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38<br />
Credit Suisse Invest<br />
Ausblick Schweiz<br />
Die Indikatoren für die Schweizer Wirtschaft zeigen erste Anzeichen von Schwäche, wenngleich gerade das Exportwachstum<br />
deutlich von den Schwellenländern unterstützt wird. Auch der private Konsum dürfte robust bleiben, da<br />
die Beschäftigungs- und Lohnentwicklung Impulse liefern. Sollte es zu deutlichen Lohnsteigerungen kommen, besteht<br />
weiterhin das Risiko einer Zinserhöhung seitens der SNB. Wir halten den Schweizer Aktienmarkt für attraktiv,<br />
da viele Unternehmen über Preissetzungsmacht verfügen, werden jedoch vorsichtiger. Der Schweizer Franken dürfte<br />
schwach bleiben, da die Zinsdifferenz gegenüber dem Euro gestiegen ist.<br />
Konjunktur<br />
Privatkonsum gewinnt an<br />
konjunktureller Bedeutung<br />
Der Privatkonsum tritt aktuell als konjunkturelles Standbein stärker<br />
hervor. Die privaten Konsumausgaben dürften 20<strong>08</strong> das Vorjahresniveau<br />
um 1.9% übersteigen. Im kommenden Jahr ist mit einer weiterhin<br />
robusten, jedoch weniger schwungvollen Konsumkonjunktur zu<br />
rechnen (+1.6%). Feste Umsatzaktivität und hohe Kundenfrequenz<br />
im Detailhandel sind Zeugen der Konsumdynamik. Positive Impulse<br />
kommen insbesondere von der Arbeitsmarktentwicklung. Die Beschäftigung<br />
steigt spürbar an. Zudem bleiben die Frühindikatoren<br />
der Arbeitsnachfrage mehrheitlich freundlich. Die Arbeitslosenrate<br />
sinkt auch 20<strong>08</strong> weiter. In der Spitze ist ein Rückgang bis auf 2.3%<br />
bzw. bis auf 2.6% im Jahresmittel 20<strong>08</strong> wahrscheinlich. Auch setzt<br />
die Lohn- und Gehaltsentwicklung konsumanregende Impulse. Die<br />
Lohntüte dürfte 20<strong>08</strong> so stark gefüllt werden wie seit sieben Jahren<br />
nicht mehr. Das freundliche Konsumbild wird indes durch die aktuelle<br />
Eintrübung der Konsumentenstimmung etwas relativiert. mn<br />
Early Birds der Arbeitsnachfrage weiter auf Nordkurs<br />
Quelle: BFS, Jobpilot<br />
Index<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Q1 1998 Q1 2000 Q1 2002 Q1 2004 Q1 2006<br />
Q1 20<strong>08</strong><br />
Index der offenen Stellen (BfS) Jobpilot-Index Publicitas Index<br />
Indikator der Beschäftigungsaussichten (BfS)<br />
Index<br />
1.10<br />
1.<strong>08</strong><br />
1.06<br />
1.04<br />
1.02<br />
1.00<br />
0.98<br />
0.96<br />
Top-Thema<br />
Die Euro <strong>08</strong> – ein Konjunkturturbo?<br />
Aus volkswirtschaftlicher Perspektive ist zu konstatieren, dass bei<br />
einem Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) von knapp CHF 480<br />
Mrd. der Effekt des sportlichen Grossanlasses Euro <strong>08</strong> zu klein ist,<br />
um ihn von anderen makroökonomischen Vorgängen zu unterscheiden.<br />
Die positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte dürften insgesamt<br />
kaum nennenswert ausfallen und einen geringen Beitrag zum BIP in<br />
der Höhe von maximal 0.1% – 0.2% im Sommerhalbjahr beisteuern.<br />
Insgesamt dürften sich die positiven wirtschaftlichen Effekte auf<br />
einzelne Branchen (v.a. Hotellerie, Restauration, Detailhandel) konzentrieren.<br />
Zudem regte die Euro <strong>08</strong> die Produktion öffentlicher<br />
Güter an, im Einzelnen: Image, Erlebnisnutzen, kollektive Begeisterung.<br />
Dies hebt den individuellen Wohlstand der Schweizer Bevölkerung,<br />
und das zu einem Zeitpunkt, in dem konjunkturelle Unsicherheit<br />
die Konsum- und Investitionsstimmung der privaten Haushalte<br />
belastet. mn<br />
Freundlicher Geschäftsgang im Detailhandel<br />
Quelle: KOF<br />
Index<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
–10<br />
–20<br />
–30<br />
–40<br />
–50<br />
04.94<br />
04.96 04.98 04.00 04.02 04.04 04.06 04.<strong>08</strong><br />
Geschäftsgang Detailhandel<br />
Geschäftsgang Detailhandel<br />
(glatte Komponente)<br />
Credit Suisse Bulletin 3/<strong>08</strong>