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Credit Suisse bulletin, 2008/03
Credit Suisse bulletin, 2008/03
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36<br />
Credit Suisse Invest<br />
Ausblick Global<br />
Die Weltwirtschaft ist im ersten Halbjahr stärker gewachsen als erwartet. Die Schwellenländer tragen den<br />
Löwenanteil zum globalen Wirtschaftswachstum bei, und daran sollte sich in den kommenden Jahren wenig ändern.<br />
Steigende Rohstoffpreise und Zinserhöhungen von vielen Zentralbanken dürften jedoch die Dynamik etwas<br />
bremsen. Wir sind daher vorsichtig, was Aktien anbelangt, und auch die übermässigen Renditen von Rohstoffen<br />
dürften zumindest kurzfristig der Vergangenheit angehören.<br />
Konjunktur<br />
Leichte Abschwächung nach<br />
starkem Jahresbeginn<br />
Die Weltwirtschaft ist in der ersten Jahreshälfte insgesamt stärker<br />
gewachsen als von vielen erwartet. In den USA zeigte sich zwar eine<br />
deutliche Abschwächung, jedoch blieb das Wachstum positiv. Für<br />
die USA lässt sich eine deutliche Veränderung in der Zusammensetzung<br />
der Nachfrage feststellen. Während die Binnenwirtschaft, vor<br />
allem der private Konsum (aufgrund hoher Energiepreise, strafferer<br />
Kreditbedingungen und einer Verschlechterung am Arbeitsmarkt)<br />
schwach ist, profi tieren die Exporteure von der robusten globalen<br />
Nachfrage. Die aufstrebenden Volkswirtschaften haben im letzten<br />
Jahr entscheidend zum globalen Wachstum beigetragen (siehe Chart).<br />
Während vor allem hohe Infl ation und möglicherweise notwendige<br />
restriktive Massnahmen der lokalen (Geld-)politik Risiken darstellen,<br />
dürften diese Länder ihre globale Führungsrolle behalten. th<br />
Aufgrund des geringeren Ausmasses der Kreditkrise, neuen<br />
Handelsverflechtungen und starker Binnennachfrage dürften<br />
aufstrebende Volkswirtschaften robust bleiben.<br />
Quelle: IMF, BIZ, Credit Suisse<br />
YoY%, 2007<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
–1<br />
Reales BIP<br />
Realer Konsum<br />
USA EMU andere Industriestaaten<br />
Entwicklungsländer Global<br />
Reale Investitionen<br />
Zinsen und Obligationen<br />
Notenbanken weiterhin auf Straffungskurs<br />
Der globale Infl ations- und Zinstrend zeigt weiter nach oben. Die Infl<br />
ation für den Euroraum ist mit rund 4%, doppelt so hoch als das<br />
Infl ationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB), und in mehreren<br />
Schwellenländern hat die Infl ation inzwischen zweistellige Werte erreicht<br />
(vgl. Abbildung). Die EZB zeigt sich fest entschlossen, die<br />
Infl ation zu bekämpfen, und hat im Juli die Leitzinsen angehoben. Das<br />
Finanzsystem weist nach wie vor Stresssymptome auf. So sehen sich<br />
beispielsweise einige der grössten US-Finanzinstitute mit extrem<br />
hohen Finanzierungskosten konfrontiert. Dies stellt ein Hindernis für<br />
die Fed und andere Zentralbanken dar, die aufgrund dieser Umstände<br />
die Zinsen eher tiefer halten könnten, als wenn sie sich nur auf<br />
die Infl ation und die Realwirtschaft konzentrieren würden. th<br />
Die Inflation ist weltweit angestiegen. Besonders deutlich<br />
zeigt sich dieser Trend in den aufstrebenden<br />
Volkswirtschaften. Quelle: Bloomberg, Credit Suisse<br />
YoY%<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
01.00<br />
01.01 01.02 01.<strong>03</strong> 01.04 01.05 01.06 01.07 01.<strong>08</strong><br />
BRIC CPI<br />
G3 CPI<br />
Credit Suisse Bulletin 3/<strong>08</strong>