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Credit Suisse bulletin, 2008/03
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52<br />
Wirtschaft Weltweite Infl ation<br />
Stärkere Inflation in den<br />
Schwellenländern<br />
Eine Tankfüllung oder Heizöllieferung kostet heute wesentlich mehr als noch vor ein<br />
paar Monaten. In vielen Ländern werden Güter des täglichen Bedarfs, darunter<br />
Nahrungsmittel, immer teurer. Das spiegelt sich in den weltweit steigenden Inflationsraten.<br />
Ein Trend, der seinen Preis fordert – aber nicht überall den gleich hohen.<br />
Europa<br />
+6%<br />
China<br />
+22.1%<br />
Text: Marcel Thieliant, Research Analyst, Zürich<br />
Steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise<br />
spiegeln die Entwicklung auf den<br />
Weltmärkten wider und sind derzeit die treibenden<br />
Kräfte für die höhere Inflation. Nicht<br />
nur der Ölpreis hat sich seit 2001 nahezu<br />
versiebenfacht, auch die Weltmarktpreise<br />
für Nahrungsmittel haben sich im gleichen<br />
Zeitraum fast verdoppelt. In der Folge hat<br />
sich die Inflation weltweit beschleunigt, insbesondere<br />
in Schwellenländern wie China<br />
und Brasilien.<br />
Dort sind die Inflationsraten deutlich höher<br />
als in den anderen Ländern, was teilweise<br />
damit zu tun hat, dass die Konsumenten in<br />
Schwellenländern einen höhe ren Anteil ihres<br />
Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben<br />
als in hoch entwickelten Ländern. In China<br />
stiegen die Nahrungsmittelpreise im April<br />
gegenüber dem Vorjahr um 22,1 Prozent,<br />
verglichen mit nur 6 Prozent im Euroraum.<br />
Dies lässt sich damit erklären, dass die<br />
Preise des Nahrungsmitteleinzelhandels<br />
auch von anderen Faktoren abhängen; hierzu<br />
gehören etwa die Miete des Geschäftslokals,<br />
die Löhne der Angestellten oder jene<br />
der Fabrikangestellten. Weil die Löhne und<br />
Mieten in den Indu strieländern einen grösseren<br />
Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise<br />
haben, sind die Preise des Nahrungsmitteleinzelhandels<br />
im Euroraum weniger stark<br />
gestiegen als die weltweiten Preise.<br />
Die Spekulation wurde als Grund für den<br />
steilen Anstieg der Nahrungsmittelpreise<br />
Credit Suisse Bulletin 3/<strong>08</strong>