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Credit Suisse bulletin, 2008/03

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Ein sommerlicher Gang durch die Schweizer Kunstmuseen<br />

Der ganze Weltzauber der Farben und Schatten<br />

In den Museen ist es kühl und still – ein Grund hineinzugehen. Zudem kann<br />

man das «Geheimnis Schweiz» ergründen. Die Ausstellung «Enigma Helvetia»<br />

in Lugano und die Begegnungen mit Ferdinand Hodler in Bern, Balthus<br />

in Martigny und Segantini in St. Moritz bringen wertvolle neue Erkenntnisse.<br />

«Das Kunstwerk wird eine neu erfasste Ordnung<br />

der Dinge offenbaren und schön sein<br />

durch die Idee des Ganzen, die es enthüllt»,<br />

sagt Ferdinand Hodler. Und weiter: «Der ganze<br />

Weltzauber der Farben und Schatten leitet<br />

sich vom Licht ab.»<br />

Wer gedacht hat, Hodler bereits bestens<br />

zu kennen, wird ihn nach dem Besuch der<br />

Ausstellung «Ferdinand Hodler. Eine symbolistische<br />

Vision» im Kunstmuseum Bern und<br />

dem Studium des Standards setzenden Katalogs<br />

in einem neuen Licht sehen und sich<br />

seinem Weltzauber umso lieber zuwenden.<br />

Tatsächlich gehört Ferdinand Hodler zu<br />

den am meisten unterschätzten Schweizer<br />

Künstlern. In der Wahrnehmung der breiten<br />

Öffentlichkeit wird er nämlich nach wie vor<br />

auf sein Image als kämpferischer Nationalkünstler<br />

reduziert, das entstanden ist im Zeichen<br />

des geistigen Widerstands vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg. Die bis zum 10. August<br />

dauernde Ausstellung zeigt Hodlers eigenständigen<br />

Beitrag zum europäischen Symbolismus<br />

auf . Von zentraler Bedeutung unter<br />

den 150 präsentierten Bildern sind die symbolistischen<br />

Hauptwerke des Kunst museums<br />

Bern, die dank Léonard Gianadda, Kunst -<br />

mäzen und Direktor der Fondation Pierre<br />

Gianadda in Martigny, restauriert wurden.<br />

Ein Gang ins Wallis lohnt sich ebenfalls:<br />

In der Fondation Pierre Gianadda wird aus<br />

Anlass seines hundertsten Geburtstags der<br />

2001 verstorbene Künstler Balthus mit einer<br />

Retrospektive gewürdigt. Gezeigt wird bis<br />

zum 23. November seine ganze Schaffensbreite<br />

mit Porträts, Landschaften und natürlich<br />

den verführerischen Nymphen, die letztlich<br />

das «Mysterium Balthus» begründeten.<br />

Wie soll man die Ausstellung angehen? Der<br />

Künstler selbst liefert die Antwort: «Balthus<br />

ist ein Maler, über den man nichts weiss. Und<br />

nun, lasst uns die Bilder betrachten.»<br />

Oben Hodler. Der Tag, erste Fassung, 1899, Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Bern.<br />

Unten links Balthus. La Toilette de Cathy, 1933, Öl auf Leinwand, Paris, Centre Georges Pompidou.<br />

Unten rechts Giovanni Segantini. Mittag in den Alpen, 1891, Öl auf Leinwand, Segantini Museum.<br />

In Lugano realisierten das städtische und<br />

das kantonale Kunstmuseum mit «Enigma<br />

Helvetia» ihre erste gemeinsame Ausstellung.<br />

Sie bietet einen Überblick über das Kunstschaffen<br />

in der Schweiz und vermag dank<br />

interdisziplinärem Ansatz dem Betrachter<br />

«die Kunst, Bräuche und Mythen der modernen<br />

Schweiz» gewinnbringend zu erhellen.<br />

Mit der bis zum 14. September dauernden<br />

Sonderausstellung «Segantinis Magd: Muse<br />

und Modell» feiert das Segantini Museum<br />

den 150. Geburtstag von Giovanni Segantini.<br />

Das Museum selbst wurde vor genau 100<br />

Jahren eingerichtet.<br />

Andreas Schiendorfer<br />

Die Credit Suisse unterstützt das Museo<br />

d’Arte in Lugano seit 1992, die Fondation<br />

Pierre Gianadda in Martigny seit 1996 und<br />

das Kunstmuseum Bern seit 2005. Die Segantini-<br />

Ausstellung wird vom Jubiläumsfonds<br />

der Credit Suisse Foundation mitfinanziert.<br />

Fotos: Peter Lauri Photographie, Bern | Jean-Claude Planchet | Fredy Lochau, Foto Flury, Pontresina<br />

Credit Suisse Bulletin 3/<strong>08</strong>

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