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Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 16 / 24<br />

UMWELT > BIODIVERSITÄT<br />

Für die Berechnung des Index der Zielarten wurden 28 von den 29 Arten berücksichtigt (für den Halsbandschnäpper<br />

gibt es keine Daten). Im Kuchendiagramm wird der Anteil der abnehmenden (rot), der zunehmenden Arten (grün)<br />

und der Arten ohne Trend (orange) dargestellt. In schwarz sind ehemals regelmässig vorkommende Brutvogelarten<br />

ausgewiesen, die 1990 noch in der Schweiz brüteten, 2020 aber nicht mehr.<br />

Der Teilindex der Leitarten zeigt in den letzten 30 Jahren relativ geringe Veränderungen. Der<br />

Index pendelt um den Ausgangswert 100. Der Teilindex der Zielarten zeigt zwischen 1990 und<br />

2009 einen Rückgang auf 62 Prozent des Ausgangswerts von 1990. Nach einem Wiederanstieg<br />

um 2010 hat sich der Index bis 2019 bei etwa 75 Prozent stabilisiert und ist 2020 stark<br />

angestiegen. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen für diese Erholung:<br />

• Die fünf Zielarten Rebhuhn, Rotkopfwürger, Bekassine, Grossbrachvogel, Ortolan haben in<br />

den letzten Jahren kaum noch gebrütet. Bei einem Bestand von 0 kann der Bestand einer<br />

Art nicht mehr weiter zurückgehen. Insofern erhalten Arten mit einer positiven Entwicklung<br />

(z. B. Rotmilan, Weissstorch, Turmfalke) automatisch mehr Gewicht innerhalb des fixen<br />

Artensets. Arten mit zunehmendem Bestand sind häufig solche, die die in der intensiven<br />

Landwirtschaft anfallende Nahrung nutzen können, jedoch z. B. am Waldrand oder in/auf<br />

Gebäuden brüten.<br />

• Gewisse Arten mit einer (teilweise starken) negativen Gesamtbilanz haben in den letzten<br />

Jahren relativ gesehen weniger stark abgenommen oder sich auf tiefem Niveau stabilisiert<br />

(z. B. Bodenbrüter wie Feldlerche und Braunkehlchen).<br />

• Die milderen Winter der letzten Jahre (insbesondere 2019/20) führten zu einer geringeren<br />

Sterblichkeit bei vielen Arten. Die meisten Teilindices SBI zeigen denn auch eine positive<br />

Entwicklung in den letzten Jahren (z. B. Zielarten Wiedehopf, Steinkauz und Zaunammer).<br />

• Die Zunahme der BFF und des Anteils an Flächen der Qualitätsstufe 2 hat<br />

einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Brutvogelbestände auf nationaler<br />

Ebene (#Biodiversitätsbeiträge). Es konnte gezeigt werden, dass überdurchschnittlich<br />

aufgewertete Landschaften Brutvögel auf regionaler Ebene fördern (Birrer et al. 2007,<br />

Meichtry-Stier et al. 2014, Zingg et al. 2019).<br />

Bei den Zielarten ist seit 1990 die Hälfte der Arten rückläufig oder bereits verschwunden. Von<br />

der anderen Hälfte nehmen elf Arten zu, während drei Arten keinen Trend zeigen.<br />

Rotmilan und Feldlerche: UZL-Zielarten mit unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen und Entwicklungen<br />

Bundesamt für Landwirtschaft BLW

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