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Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 10 / 35<br />

INTERNATIONAL > AGRARHANDEL UND HANDELSBEZIEHUNGEN<br />

Multilaterale Handelsbeziehungen<br />

An der Welthandelsorganisation WTO sind die Vorbereitungsarbeiten<br />

für die 12. Ministerkonferenz von Dezember <strong>2021</strong> in Genf in vollem<br />

Gang. Zentrale Themen in den entsprechenden Verhandlungen des<br />

Agrarausschusses sind die globale Ernährungssicherheit sowie die<br />

Verbesserung der Transparenz. Im Frühjahr 2022 steht für die Schweiz<br />

die regelmässige Überprüfung ihrer Handelspolitik an. Die Arbeiten<br />

dafür haben bereits begonnen.<br />

Die Arbeit der WTO stand auch in diesem Jahr im Zeichen der Pandemie. Eine Rückkehr zum<br />

Zustand und der Arbeitsweise von vor der Pandemie war noch nicht möglich. Die 12. WTO-<br />

Ministerkonferenz als Fixpunkt im Dezember <strong>2021</strong> hat den Verhandlungen wieder etwas mehr<br />

Dynamik gegeben.<br />

12. Ministerkonferenz der WTO<br />

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die 12. WTO-Ministerkonferenz, die im Dezember <strong>2021</strong><br />

in Genf stattfinden wird. Ursprünglich wäre sie für Juni 2020 in Kasachstans Hauptstadt Nur-<br />

Sultan geplant gewesen, musste aber aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben werden.<br />

Die Arbeiten in den Ausschüssen konzentrieren sich darauf, ein Verhandlungsresultat zu<br />

erzielen, das an der Ministerkonferenz verabschiedet werden kann.<br />

Der Ausbruch der Pandemie beeinflusst den Inhalt der Verhandlungen. Viele WTO-Mitglieder<br />

und insbesondere Entwicklungsländer machen auf die Verletzlichkeit der Ernährungssysteme<br />

aufmerksam. Es wird gefordert, dass der Handel dazu beitragen muss, die Ernährungssicherheit<br />

auch in Krisenzeiten für alle zu garantieren. In den Verhandlungen des Agrarausschusses wird<br />

insbesondere die Frage diskutiert, wie das Agrarhandelswerk aktualisiert werden kann, um<br />

die Entwicklung von krisenresistenten und nachhaltigen Ernährungssystemen zu unterstützen.<br />

Eine wichtige Forderung von Entwicklungsländern sowie offensiven Agrarexporteuren ist<br />

hierbei die Reduktion der Agrarsubventionen.<br />

Um die globale Ernährungssicherheit zu stärken, setzt sich die Schweiz gemeinsam mit anderen<br />

WTO-Mitgliedern dafür ein, dass Lieferungen an das Welternährungsprogramm der UNO (WFP)<br />

von allfälligen Exportrestriktionen oder Verboten ausgenommen werden. Im Zusammenhang<br />

mit der COVID-19-Pandemie haben einige Länder, zwecks Ernährungssicherheit der eigenen<br />

Bevölkerung, solche Restriktionen eingeführt, was die Arbeit des WFP negativ beeinflussen<br />

kann.<br />

Ein weiteres zentrales Thema in den Agrarverhandlungen im Hinblick auf die 12. WTO-<br />

Ministerkonferenz ist die Transparenz. Diese ist die Basis für faktenbasierte Verhandlungen<br />

und trägt zur Einhaltung internationaler Verpflichtungen bei. Die Schweiz unterstützt diverse<br />

Vorstösse zur Verbesserung der Transparenz wie beispielsweise eine Vereinheitlichung der<br />

Notifikationen. Eine Schwierigkeit in diesem Bereich ist der administrative Aufwand, der<br />

insbesondere für Entwicklungsländer zu einer erheblichen Belastung werden kann.<br />

Überprüfung der Handelspolitik<br />

Als Beitrag zur allgemeinen Transparenz werden im Rahmen der ordentlichen Überprüfung<br />

der Handelspolitik (Trade Policy Review, TPR) regelmässig die Handelspolitiken der einzelnen<br />

WTO-Mitglieder besprochen. Neben einem Bericht des WTO-Sekretariats zum Zustand und<br />

Bundesamt für Landwirtschaft BLW

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