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Niels Klims unterirdische Reise

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sie auf allen Seiten anfiel, wurden ihre Glieder getrennt und sie<br />

in die Flucht geschlagen, dermaßen, dass von diesem Angriff<br />

der Ausgang der ganzen Schlacht abhing. Hierauf geschah ein<br />

schreckliches Morden unter den Feinden und der tanachitische<br />

General wurde nebst 20 anderen der vornehmsten Tiger lebendig<br />

gefangen und hernach im Triumph nach Quama gebracht.<br />

Was dieser Sieg im ganzen Reich für eine Freude erweckte, ist<br />

fast unmöglich zu beschreiben. Denn in den vorhergehenden<br />

Kriegen hatten die Quamiten fast immer verloren und hatten<br />

nicht anders, als unter den härtesten und unbilligsten Bedingungen,<br />

den Frieden erhalten können. Der Kaiser befahl alsbald,<br />

die Gefangenen wie gewöhnlich zu töten. Ich aber hatte<br />

einen Abscheu gegenüber dieser Gewohnheit und riet vielmehr,<br />

man solle die Gefangenen nur in genauer Verwahrung halten,<br />

ich meinte, die Tanachiten, mit denen jetzt weder Friede noch<br />

Krieg war, würden sich wenigsten so lange still verhalten, bis<br />

sie erführen, was man mit den Gefangenen mache. Ja, ich gab<br />

zu verstehen, dass ich jetzt einen Stillstand nötig habe, damit<br />

ich noch andere Dinge ins Werk richten könne, die ich im Sinn<br />

hätte. Ich hatte nämlich festgestellt, dass es in diesem Land sehr<br />

viel Salpeter gab, und ich hatte auch schon eine geraume Zeit<br />

sehr große Mengen davon gesammelt, woraus ich Schießpulver<br />

machte. Doch hatte ich niemandem, als einzig und allein<br />

dem Kaiser, mein Vorhaben entdeckt, weil ich dessen Ansehen<br />

und Bewilligung nötig hatte, damit ich die Werkstatt anlegen<br />

konnte, worin Flinten und andere Kriegsinstrumente verfertigt<br />

werden sollten. Ich hoffte, dass ich mithilfe dieser Instrumente<br />

alle Feinde des Reichs in kurzem würde dämpfen können.<br />

Nachdem ich einige tausend Flinten und Kugeln in Menge hatte<br />

verfertigen lassen, so legte ich öffentlich eine Probe damit ab,<br />

worüber jedermann zum Höchsten staunte. Hierauf wählte ich<br />

eine gewisse Anzahl Soldaten aus und unterrichtete sie, wie sie<br />

mit den Flinten umgehen müssten. Nachdem mir dies nun gut<br />

vonstatten ging und die Soldaten aufs Beste zu zielen wussten,<br />

wurde ich vom Kaiser zum Jachal oder kommandierenden Ge-

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