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Niels Klims unterirdische Reise

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übel mit mir zufrieden waren, alsbald insgeheim zu wissen tun,<br />

was vorginge und sie ermahnen, dass sie ebenfalls die Waffen<br />

gegen den Tyrannen ergreifen sollten, der den alten königlichen<br />

Stamm gänzlich zu vertilgen vorhabe. Es ergriff daher alles die<br />

Waffen, was meine Tyrannei verabscheute und sie fürchtete und<br />

machte mit der Besatzung gemeinsame Sache.<br />

Während ich nun auf die Rückkehr des Kanzlers wartete,<br />

breitete sich ein abscheuliches und fürchterliches Gerücht in<br />

der kaiserlichen Burg aus, es habe nämlich alles die Waffen ergriffen<br />

und sei in vollem Anmarsch, den Kaiser umzubringen.<br />

Damals redete mir Tomopolokus zu, ich solle mich nur beizeiten<br />

nach Tanachis zurückziehen und sagte: »Wohlan, wir wollen<br />

in meinem Vaterland eine Armee zusammenbringen, vielleicht<br />

legt sich indessen hier die Wut, wo jetzt alles in vollen Flammen<br />

steht.« Als ich dies hörte, war ich sehr unschlüssig in meinem<br />

Gemüt, weil Furcht und Hoffnung miteinander abwechselten.<br />

Endlich aber ließ ich doch seine Ermahnungen stattfinden und<br />

verließ Quama unverzüglich, da die wenigsten noch die Ursache<br />

von der überhand nehmenden Rebellion wussten. Als ich an<br />

der tanachitischen Grenze angelangt war, ließ ich alles aufbieten,<br />

was nur die Waffen führen konnte, und als ich eine Armee<br />

von 40.000 Mann, meistens Tanachiten, zusammengebracht<br />

hatte, marschierte ich wieder zurück und hoffte, die treu gebliebenen<br />

Quamiten würden zu mir stoßen und meine Armee<br />

um ein Ansehnliches vermehren. Aber ich fand mich in meiner<br />

Hoffnung betrogen und es kam mir, anstatt der Hilfsvölker, die<br />

ich törichterweise vermutet hatte, ein Herold mit einem Schreiben<br />

vom Prinzen entgegen. In diesem Brief kündigte er mir,<br />

als einem unrechtmäßigen und betrügerischen Besitzer seiner<br />

Reiche, einen rechtmäßigen Krieg an, wobei er mir zugleich<br />

meldete, dass meine Gemahlin nebst dem Prinzen, den sie von<br />

mir gezeugt hätte, gefänglich eingezogen seien. Kurz darauf, als<br />

der Herold seinen Rückweg wieder angetreten hatte, wurden<br />

wir der quamitischen Armee nebst ihrem rebellischen Prinzen<br />

ansichtig. Und weil diese Armee ungemein viele Geschütze mit

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