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Niels Klims unterirdische Reise

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seine Kinder, die mit gesamten Kräften seine Hartnäckigkeit<br />

brechen wollten, von seinem Vorhaben abzubringen war. Was<br />

mich bei diesen Umständen am meisten bekümmerte, war, dass<br />

ich mich auf die Treue und Redlichkeit der Tanachiten nicht<br />

verlassen konnte, denn ich befürchtete, sie möchten der neuen<br />

Untertänigkeit überdrüssig sein und bei gegebener Gelegenheit<br />

dieses Joch wieder abzuschütteln suchen, folglich sich zu unseren<br />

Feinden schlagen. Ich betrog mich auch gar nicht in meinen<br />

Gedanken, denn kurz nach der feierlichen Kriegsankündigung<br />

erfuhren wir, dass 12.000 Tanachiten das Gewehr ergriffen hätten<br />

und zu den Feinden übergegangen seien. Daher sah ich nun<br />

wohl, dass ich mit vier mächtigen Feinden zu tun hätte.<br />

Zu Anfang des Monats Kilian musste unsere Armee aufbrechen,<br />

die mit allen Kriegsnotwendigkeiten aufs Beste versehen<br />

war, denn ich hielt dafür, es sei besser, wenn wir den Feind<br />

angriffen, als dass wir uns von ihm angreifen ließen. Auf dem<br />

Marsch erfuhren wir durch Spione, dass die Vereinigten Truppen<br />

schon ins tanachitische Reich eingerückt seien und das<br />

Schloss Sibol, das an den Grenzen der Kispucianer lag, belagert<br />

hätten. Es wurde auch diesem Schloss mit solcher Gewalt und<br />

mit solchem Ungestüm zugesetzt, dass sich der Kommandant<br />

darin schon zu kapitulieren entschlossen hatte. Da aber die<br />

Feinde von unserem Einmarsch sichere Kundschaft einzogen,<br />

hoben sie die Belagerung auf und wendeten ihre Macht gegen<br />

uns. Das Treffen geschah auf einer Ebene, unweit von gedachtem<br />

Schloss, und deshalb wird es nur die sibolische Schlacht<br />

genannt. Die Arctonier, die den linken Flügel ausmachten, taten<br />

zuerst den Angriff auf unsere Reiterei und erlegten sehr viele<br />

von ihnen, und da diesen Angriff die rebellischen Tanachiten<br />

unterstützten, schien es, als wenn wir alle verloren wären.<br />

Doch da die Schützen unserer bedrängten Reiterei zu Hilfe<br />

eilten und durch ein doppeltes Feuer die Glieder der Feinde<br />

trennten, bekam das Treffen gar bald ein anderes Ansehen,<br />

dermaßen, dass diejenigen, die schon als Überwinder unserer<br />

Reiterei aufs Härteste drängten, nun selber in die Enge getrie-

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