Niels Klims unterirdische Reise
Niels Klims unterirdische Reise
Niels Klims unterirdische Reise
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
— 239 —<br />
Blut abgewischt und die Wunde besehen habe, sei sie nicht für<br />
tödlich befunden worden, und ich hoffte, er würde in etlichen<br />
Tagen wieder öffentlich erscheinen können. Da nun auf diese<br />
Weise die wenigsten wussten, wie es um den Kaiser stand,<br />
setzten wir das Treffen bis in die Nacht fort. Da aber die Alectorianer<br />
durch die vielen Strapazen ermüdet und zum Teil gefährlich<br />
verwundet waren, begaben sie sich endlich in ihr Lager<br />
zurück. Ich machte daher auf etliche Tage einen Stillstand<br />
mit ihnen, so lange ich nämlich Zeit brauchte, die getöteten<br />
Körper zu beerdigen. Während dieser Zeit ließ ich aus unseren<br />
Kugeln groben Schrot gießen, weil ich gar wohl sah, dass ich<br />
ein anderes Mittel erdenken müsse, wenn ich den Meister über<br />
die Alectorianer spielen wollte. Diese Erfindung hatte eine so<br />
gewünschte Wirkung, dass im folgenden Treffen die Alectorianer<br />
wie die Fliegen aus der Luft herunterpurzelten, und die<br />
Hälfte ihrer Armee elend umkam. Als die Übrigen dies sahen,<br />
warfen sie alle ihre Waffen weg und baten aufs Rührendste um<br />
Frieden. Ihnen folgten kurz darauf auch die Arctonianer und<br />
die Kispucianer, indem sie sich uns mitsamt ihren Waffen und<br />
festen Städten ergaben.<br />
Nachdem nun das alles glücklich vollbracht war, ließ ich die<br />
Großen des Reichs alle zusammenrufen, und als sie auch sehr<br />
zahlreich erschienen, und sie alle begierig waren zu vernehmen,<br />
was ich ihnen vortragen würde, fing ich folgendermaßen<br />
an zu reden:<br />
»Hochedelgeborene, Hochedle, Feste und Gestrenge! Ich<br />
zweifle nicht, dass es dem größten Teil unter Ihnen bekannt<br />
sein wird, wie sorgfältig und wie beweglich ich unserem durchlauchtigsten<br />
Kaiser zugeredet habe, dass er an diesem Kriegszug<br />
nicht teilnehmen möchte. Aber seine angeborene Tapferkeit<br />
und sein unerschrockenes Gemüt ließen es nicht zu, dass er zu<br />
Hause müßig geblieben wäre, da wir den Feinden die Stirn boten.<br />
Ich muss bekennen, dass dies die einzige Bitte gewesen, die<br />
mir Ihro Kaiserliche Majestät abgeschlagen haben. Und wollte<br />
Gott, dass der durchlauchtigste Kaiser in anderen Dingen här-