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Niels Klims unterirdische Reise

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Blut abgewischt und die Wunde besehen habe, sei sie nicht für<br />

tödlich befunden worden, und ich hoffte, er würde in etlichen<br />

Tagen wieder öffentlich erscheinen können. Da nun auf diese<br />

Weise die wenigsten wussten, wie es um den Kaiser stand,<br />

setzten wir das Treffen bis in die Nacht fort. Da aber die Alectorianer<br />

durch die vielen Strapazen ermüdet und zum Teil gefährlich<br />

verwundet waren, begaben sie sich endlich in ihr Lager<br />

zurück. Ich machte daher auf etliche Tage einen Stillstand<br />

mit ihnen, so lange ich nämlich Zeit brauchte, die getöteten<br />

Körper zu beerdigen. Während dieser Zeit ließ ich aus unseren<br />

Kugeln groben Schrot gießen, weil ich gar wohl sah, dass ich<br />

ein anderes Mittel erdenken müsse, wenn ich den Meister über<br />

die Alectorianer spielen wollte. Diese Erfindung hatte eine so<br />

gewünschte Wirkung, dass im folgenden Treffen die Alectorianer<br />

wie die Fliegen aus der Luft herunterpurzelten, und die<br />

Hälfte ihrer Armee elend umkam. Als die Übrigen dies sahen,<br />

warfen sie alle ihre Waffen weg und baten aufs Rührendste um<br />

Frieden. Ihnen folgten kurz darauf auch die Arctonianer und<br />

die Kispucianer, indem sie sich uns mitsamt ihren Waffen und<br />

festen Städten ergaben.<br />

Nachdem nun das alles glücklich vollbracht war, ließ ich die<br />

Großen des Reichs alle zusammenrufen, und als sie auch sehr<br />

zahlreich erschienen, und sie alle begierig waren zu vernehmen,<br />

was ich ihnen vortragen würde, fing ich folgendermaßen<br />

an zu reden:<br />

»Hochedelgeborene, Hochedle, Feste und Gestrenge! Ich<br />

zweifle nicht, dass es dem größten Teil unter Ihnen bekannt<br />

sein wird, wie sorgfältig und wie beweglich ich unserem durchlauchtigsten<br />

Kaiser zugeredet habe, dass er an diesem Kriegszug<br />

nicht teilnehmen möchte. Aber seine angeborene Tapferkeit<br />

und sein unerschrockenes Gemüt ließen es nicht zu, dass er zu<br />

Hause müßig geblieben wäre, da wir den Feinden die Stirn boten.<br />

Ich muss bekennen, dass dies die einzige Bitte gewesen, die<br />

mir Ihro Kaiserliche Majestät abgeschlagen haben. Und wollte<br />

Gott, dass der durchlauchtigste Kaiser in anderen Dingen här-

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