UNDERDOG #67
Schwerpunkt: Anti everything
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ist. Die Messsage: Kein Alkohol, keine
Drogen, kein schneller Sex (one night
stands). Daraufhin etablierte sich eine
„Straight-Edge-Bewegung“ und Bands
wie die Gorilla Biscuits, Youth of Today,
Uniform Choice, DYS aus Washington,
Boston und New York den Begriff
proklamierten den Begriff wie
selbstverständlich für sich und sagten:
„Wir sind Straight Edge.“ Ian MacKaye
von MINOR THREAT hat sich indes nie
als Teil von Straight Edge gesehen und
auch nie für Minor Threat das Label
Straight Edge benutzt.
erzkonservative Lager doch für alles, was
diese Bands verurteilten.
In Großbritannien der 80er Jahre frönten
Bands wie Crass, Antisect, Conflict,
Flux of Pink Indians, Icons of Filth,
Anti System dem Anarcho Punk und
thematisierten Tierrechte bzw.
Tierausbeutung, Aufrufen zu autonomer
Lebensweise, Feminismus und antikapitalistischer
Lebensweise. Die Agenda
dieser Bands stand vor allem im krassen
Gegensatz zur damaligen britischen
Regierung: Margaret Thatcher war ein
rotes Tuch für sie, standen sie und das
Seit dem Beginn des digitalen
Zeitalters ist es deutlich einfacher
geworden für Bands, auf Do-It-Yourself-
Methoden zu setzen und im Alleingang
politische Grassroots-Bewegungen
loszutreten. So wurden die drei
Russinnen von Pussy Riot z.B. sehr
schnell international berühmt, nachdem
sie für ihr spontanes „Punk-Gebet“ in der
Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau ins
Gefängnis mussten.
In Island stellte sich Ex-Punk Jón Gnarr
nach dem Börsencrash zur Wahl auf und
wurde tatsächlich mit seiner „besten
Partei“ von Juni 2010 bis 2014
Bürgermeister von Reykjavík: Ab sofort
hatten vier Jahre lang in seinem Kabinett
etliche Künstler*innen und Ex-Punks das
Sagen, und es wurden Dinge auf den Weg
gebracht, die wahrscheinlich sogar
Vorreiter wie die Band Crass abgesegnet
hätten. Während der Amtszeit von Jón
Gnarr wurde die Online-Plattform Betri
Reykjavík (Besseres Reykjavík) als eine
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