UNDERDOG #67
Schwerpunkt: Anti everything
Schwerpunkt: Anti everything
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Umfrage
Punk war und ist vor
allem eines: Eine
Spurensuche in einer
Gegenkultur, die
widerständig,
vielfältig und
widersprüchlich ist.
Fun und Anarchie, DIY-
Attitüde und Konsum.
Punk musste schon
immer mit vielen
Vorurteilen kämpfen.
Geeint durch eine
nihilistische,
unzufriedene Haltung
sowie ein Do-ityourself-Ansatz
zu
Musik und Mode, kann
Punk
als
musikalische Form,
Stil,
medienkonstruiertes
Label und Lifestyle
gelesen werden. Punk
sein vermittelt ein
spezielles Gefühl von
Aufregung und
Zugehörigkeit, weg von
der Alltäglichkeit,
kann es einen
authentischen
künstlerischen
Ausdruck bieten.
Punk erregte sowohl
in Ost- als auch in
Westeuropa
Aufmerksamkeit, weil
Punk sich der
Autorität „offen
trotzte“ und
kulturelle Normen
ablehnte. Sowohl in
West- als auch in
Osteuropa kann die
weithin sichtbare,
schockierende Ästhetik
des Punk als
Rebellion gegen
restriktive
gesellschaftliche
Normen und Einstellungen angesehen werden,
die in den 1970er Jahren in ganz Europa
präsent waren. Im Westen bedeutete dies,
die Sensibilität der älteren Generation zu
schocken, im Osten untergrub es das
sozialistische Ideal, das von älteren
Mitgliedern der Gesellschaft auf die
Jugend projiziert wurde. Es ist jedoch
zutreffender, Punk insgesamt als
Reaktion auf gesellschaftliche Bedingungen
zu sehen und nicht als Rebellion gegen
diese. Doch wo sind die Aspekte wie
Politik, Rebellion, DIY im Alltag
sichtbar? Wir haben Mareike
(RANDGESCHICHTEN Fanzine), Jan Sobe (Proud
to be Punk Fanzine) und Mika Reckinnen
(u.a TRUST) zu einer Stellungnahme
gebeten.
Punk, Rebellion und alles, was
anders ist
Punk ist für mich verknüpft mit Protest und
einer Anti-Haltung. Dieses „dagegen sein“ ist
unweigerlich ein Punkt, der immer wieder
auftaucht. Wie konkret ist deine Anti-Haltung im
Alltag sichtbar und wo sind dir Grenzen gesetzt?
Mareike: Dann fange ich mal an: Grenzen
gibt es keine. Moralische Grundsätze des
Zusammenlebens à la „Was du nicht willst, was man
dir tut, das füg auch keiner*m anderen zu“
allerdings schon. Ob meine Dagegen-Haltung im
Alltag (noch) sichtbar ist? Da müssen wir echt die
anderen fragen. Für die einen wahrscheinlich mehr,
für andere weniger bis gar nicht – hängt vom
Gegenüber ab. Eine Gesellschaft kommt weiter,
wenn sie auf Kooperation setzt. Für mich im
Bestimmten heißt das, dass ich schon das Gefühl
habe, dass ich im Alltag nicht groß auf
Konfrontation stoße, mich in meiner Art zu leben
aber auch nicht verstecken brauche. Leben und
leben lassen – so wie es für alle im besten Falle sein
sollte!
Jan: Rein vom Äußeren her kommt diese
Haltung auch heute noch durch das Tragen eines Iros
sowie allgemein schwarzer Kleidung mit Band- und
Polit-Aufdrucken zum Ausdruck. Ich bin ja als Lehrer
an einer Schule tätig, sodass man mit dieser Optik
nicht gerade das Klischee dieser Berufsgruppe erfüllt,
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