UNDERDOG #67
Schwerpunkt: Anti everything
Schwerpunkt: Anti everything
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Über das Thema
Anti Everything
Subversive Aktionsformen und
widerständige Gegenkultur
Wir thematisieren Beiträge
kreativer Aktionsformen und
queerfeministischen,
emanzipatorischen Widerstand. Im
positiven Sinne könnte mensch
Subversion als Parasit verstehen,
der bestehende Strukturen anzapft,
um sie im eigenen Sinne zu nutzen,
umzudeuten und neu zu denken.
Stellt mensch sich die
kapitalistische Welt als repressiv
gegenüber jegliche abweichende
Perspektiven vor, erscheint eine
Perspektivvielfalt logisch. Diese
Annahme wird jedoch angesichts
zahlreicher kapitalistischer
Vereinnahmungen,
Instrumentalisierungen und Anknüpfungen
an vormals gegenkulturelle oder subversive
Inhalte ad absurdum geführt. So wurde Punk
als eine neue Subkultur von Musikindustrie,
Modelabels etc. aufgegriffen, vereinnahmt
und zunehmend kommerzialisiert. Das
Kreieren eines eigenen Stils bleibt so lange
individuell bis es vom Mainstream
übernommen wird. Das führt zu einer
Machtfrage innerhalb verschiedener
Systeme: In der Regel dann, wenn in
gesellschaftlichen Machtbeziehungen
festgelegt wird, was zum Mainstream von
Kultur dazugehört und was nicht: zum
Beispiel unterschiedliche Subkulturen wie
Punk. In diesem sozialen Spannungsgefüge
ist Anti-Fashion und DIY ein Ansatz, der es
ermöglicht, die Machtbeziehungen zwischen
Geschlechteridentitäten und Subkultur zu
betrachten. Ausgangspunkt in der Punk-
Subkultur war hier die Idee des ‚Anderen‘.
In einer Umfrage wollten wir diese Idee
analysieren und klären, inwiefern eine „Anti-
Haltung“ im Alltag sichtbar ist und wo ihr
Grenzen gesetzt sind.
In der Ethnologie hat das Forschungsfeld
Punk mit all seinen Facetten – Identität,
Ausdruck, Gesellschaft – somit seine
Berechtigung. Hieran knüpft die antisoziale
Queer Theory an, die wir zum
einen mit „Queercore“ zum Ausdruck
bringen und im Interview mit Katharina
Wiedlack klären, inwieweit Queer Studies
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