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UNDERDOG #67

Schwerpunkt: Anti everything

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Über das Thema

als auch im Mainstream. Femme

Ästhetik hat das Potenzial,

normative Konstrukte von

Weiblichkeit in einem radikalen

Beschleunigungsprozess zu

kooptieren, zu überzeichnen und

letztendlich zu wandeln. Besondere

Bekanntheit und ihren deutlichsten

Ausdruck fand diese Aktivität in der

Riot Grrrl Bewegung in den

1990ern, in der Begriffe rund um

„Mädchensein“ radikal neu

gedeutet und dargestellt wurden.

Im Artikel „Anti_Rock-Attitüde“

stellen wir jedoch heraus, dass Riot

Grrrl auch Ausschlüsse produziert

hat, was wiederum Tamar-kali

Brown, eine US-amerikanische

Sängerin und Komponistin,

motivierte, mit Sista Grrrl die

Entstehung des sogenannten Afro-

Punk zu initiieren.

Afropunk-Festival Brooklyn 2018, photo by Gretchen Robinette

Queerfeministische Ästhetik und

subkulturelle Partizipation sind

nicht nur Teil einer Ablehnung

dominanter Mainstream-Darstellung, um

authentischen Untergrund-Kanälen Platz zu

schaffen. Sie begrüßen und kritisieren auf

radikal simultane Weise die sozialen

Darstellungen von Gender und Sexualität,

sowohl in der Kultur, als auch in der

Subkultur.

Heutzutage gibt es immer mehr Frauen*,

Grrrls, Femmes und Flinta, die Musik

machen und ihre Inhalte in die „Szene“

transportieren, wütend sind und Sexismus

thematisieren. Im Artikel „Punk und

Feminismus“ skizzieren wir Bands, die

gegen das Patriarchat und toxische

Männlichkeit kämpfen.

Auch LAVENDER WITCH gehen in die

Offensive und verfluchen das Patriarchat.

Darüber hinaus geben sie den

Zuhörer*innen ein Gefühl der Zugehörigkeit

und der Fürsorge. Wir haben sie gefragt, wie

feministische Theorien und Praktiken die

Situation von Frauen* im Musikgeschäft

verändert haben und nach

Situationen, in denen sie als

Musikerin mit toxischer

Männlichkeit, Sexismus und

Vorurteilen konfrontiert

wurden.

Im Zuge der Vermarktung

und Aneignung subkultureller

Stile durch die

mainstreamorientierten

Märkte und Medien, ist es

mittlerweile fraglich, ob

Subkulturen wie eben Punk

ihre noch als abgegrenzte

‚Zellen‘ und Schaffung neuer

Räume funktionieren, oder

einer starken Stil- und

Elementvermischung durch die

Kulturindustrie ausgesetzt sind und so ihrer

Authentizität beraubt wird und langsam im

Sog der Massenkultur verschwinden. Wir

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