Gegen toxische Männlichkeit und das Patriarchat:Girls, Femmes, Flinta* to the frontGudrun (Bass): Ich kann michnicht an eine bestimmte Person erinnern,die mir diese Art von persönlichemRatschlag gegeben hat, aber ich habeviel gelernt, indem ich mit anderenMusiker*innen gesprochen habe, die Teilder gleichen Gemeinschaft in Brüsselsind und/oder mit denen wir befreundetsind. Es ist eine Gemeinschaft, in dersich Feminismus mit Musik, mit Queer-Sein und mit linkem Denken undAktivismus im Allgemeinenüberschneidet. Eine Gemeinschaft, dieversucht, inklusiv zu sein und einensicheren Raum zu schaffen, um unsereeigenen und die kreativen Bestrebungenanderer zu erkunden.Mein Rat für angehende Musikerinnenund Musiker*innen wäre, eine eigeneGemeinschaft zu finden, in der ihr euchwillkommen fühlt – wenn ihr nicht schonTeil einer solchen seid – und zuversuchen, dort ein paar Auftritte zubekommen.Macht euch nicht zu viele Gedankendarüber, wie ihr am besten klingenkönntet. Konzentriert euch nicht darauf,euer Instrument fehlerfrei zu spielen.Diese Dinge sind zweitrangig undwerden dich nur stressen. Das Wichtigsteist, dass du Spaß hast und dass du etwasmachst, das dir selbst entspricht. EtwasWahres und Ehrliches, etwasVerletzliches und Unvollkommenes. Denngenau so sind Dinge, die echt und wahrund ehrlich sind. Ich bin davonüberzeugt, dass so etwas immer einenWeg finden wird, bestimmte Leute zuberühren, die es hören. Es wird immerjemanden geben, der sich damitidentifizieren kann.Versucht nicht, etwas zu sein, was ihrnicht seid, versucht nicht, einerverqueren Vorstellung gerecht zuwerden, die ihr in eurem Kopf habt, wieihr rüberkommen müsst, zu cool für dieSchule. Die Leute durchschauen dassofort. Sei kein Arsch.Lass dich vom Alltag und von alltäglichenSituationen inspirieren. Hab keine Angstvor Experimenten, mach dich nichtverrückt. Mach dir nicht zu vieleGedanken darüber, was die Leute überdich denken werden. Kümmere dich nichtzu sehr darum, ob und wann sie dirsagen, was sie über dich denken. Seinicht allzu überrascht, wenn daspassiert. Denn ihr stellt euch ja selbst inden Vordergrund und das erweckt beiaußen stehenden Leuten den Eindruck,dass sie nicht nur das Recht haben, sichihre eigene Meinung über euch zu bilden(was sie natürlich auch dürfen), sondernauch, dass es ihnen freisteht, sich euchmitzuteilen, wie unverblümt auch immer.Das ist in der Regel nicht böse gemeint,obwohl es verletzend sein kann, vorallem, wenn man etwas sehr Persönlichesgeschrieben hat.https://lavenderwitch.bandcamp.com/musichttps://lavenderwitchband.wordpress.com/74
75