UNDERDOG #67
Schwerpunkt: Anti everything
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irgendwelchen
Geschlechterrollen
unterwerfen, die ja leider
auch in Punk-Kreisen noch
viel zu verbreitet sind, um
safe zu sein.
Ich habe immer noch
einiges aufzuarbeiten,
dadurch ist manches,
gerade so zwischenmenschliche
Dinge, nicht
immer leicht, doch es wird
besser! The strongness
you show, you have to feel
inside. YingYang im
Einklang für die innere wie
äußere Balance.
Jan: Ich definiere
Punk für mich seit jeher
als etwas Kreatives und
Konstruktives, weshalb ich
seinen destruktiven Seiten
stets wenig bis keine
Aufmerksamkeit geschenkt
habe. Diese Haltung
versuche ich auch
konsequent umzusetzen,
indem ich das Proud to be
Punk-Fanzine herausgebe,
in Bands wie Selbztjustiz,
Kommando Kronstadt,
One Step Ahead, Social
Enemies oder Discomfort
Zone aktiv war bzw. es
immer noch bin oder mich
an der Organisation von
Konzerten und
Veranstaltungen beteilige.
Hierbei war es mir schon
immer wichtig, in all diese
Aktivitäten politische
Aspekte einfließen zu
lassen – sei es im Rahmen
von Fanzineartikeln,
Songtexten oder
Redebeiträgen. Nur Party,
Spaß und Saufen war mir
schon immer zu wenig. Im
Laufe meiner Punk-
Sozialisation haben sich meine politischen
Ansichten auch kontinuierlich intensiviert,
ausdifferenziert und erweitert, sodass ich vor 15
Jahren damit begonnen habe, mich auch über die
Punk-Szene hinaus politisch in organisierten
Strukturen zu engagieren, um nicht im Szenesumpf
zu versacken, sondern auch direkt in die
Gesellschaft hineinzuwirken.
So bin ich seit 2007 im Verein Bon Courage e.V. aus
Borna aktiv, mit dem wir antifaschistische
Aufklärungs- und Bildungsarbeit betreiben, indem wir
beispielsweise jährliche Gedenkstättenfahrten nach
Osteuropa organisieren, die uns an verschiedene Orte
nationalsozialistischer Verbrechen führen. Seit 2009
unterstützen zudem andere Vereinsmitglieder aktiv
Asylsuchende im Landkreis Leipzig. Weitere
Informationen findet ihr unter www.boncourage.de.
2013 bin ich dann zu unserer Bürger*ineninitiative
Gesicht zeigen – Netzwerk für demokratisches
Handeln gestoßen, die ihren Sitz in Penig hat und
Veranstaltungen und Schulprojekte gegen Rassismus
und Antisemitismus organisiert. Außerdem arbeiten
wir intensiv die Geschichte des KZ-Außenlagers Penig
auf, das zum KZ Buchenwald gehörte und in dem 702
ungarische Jüdinnen eingesperrt waren, die in Penig
Zwangsarbeit für die deutsche Wehrmacht leisten
mussten. In diesem Zusammenhang haben wir bereits
drei Informations- bzw. Gedenktafeln erarbeitet,
Projekttage mit Schüler*innen durchgeführt und
öffentliche Vorträge zur Geschichte des Lagers
gehalten. Derzeit arbeiten wir an einer Broschüre zum
KZ-Außenlager Penig, die Ende 2021 erscheinen soll.
Nähere Informationen hierzu findet ihr unter
www.erinnerungsort-penig.de.
Das jüngste Projekt, an dem ich mich beteilige, ist die
Kampagne #Hikefor, mit der wir im Sommer 2021
Spendengelder in Höhe von über 70.000 Euro
sammeln konnten. Mit diesem Geld wird die CO2-
neutrale Sanierung einer Industriebrache in Grimma
erfolgen, die fortan als Veranstaltungssaal und
Skatehalle genutzt werden soll. Darüber hinaus
sichern wir mit besagten Spenden jeweils eine halbe
Sozialarbeiter*innenstelle in Grimma wie auch in
Borna ab. Damit soll die emanzipatorische
Jugendsozialarbeit des Fördervereins für
Zwischenmenschlichkeit und Jugendkultur e. V. und
die Asylarbeit unseres Vereins Bon Courage e. V.
unabhängig(er) von der vagen und mit Kompromissen
verbundenen Vergabepraxis staatlicher Fördergelder
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