UNDERDOG #67
Schwerpunkt: Anti everything
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Gegen toxische Männlichkeit und das Patriarchat:
Girls, Femmes, Flinta* to the front
Zuschauer*in, sondern mische dich ein
und stelle den Sachverhalt richtig. Ein
Arschloch nach dem anderen. Macht
weiter. Eines Tages werden wir es
schaffen und das Patriarchat
überwinden. Achte auf eine gesunde
Selbstfürsorge. Kümmere dich um deine
Mitmenschen. Seh nach, wie es anderen
geht, finde deine Gemeinschaft und halte
Ausschau nach anderen, die mitmachen
wollen. Hinterfrage alle vorgefassten
Meinungen, die du vielleicht hast, und
hinterfrage kritisch deine eigenen
Privilegien. Hör zu, wenn jemand spricht.
Ich sehe meine Rolle als Musikerin bei all
dem darin, Musik zu machen, die von
Natur aus persönlich und damit politisch
ist. Ich nutze Texte und verschiedene
Medien wie Zines, um das Bewusstsein
für intersektionale feministische Themen
zu schärfen und dabei Spaß zu haben.
Musik zu machen ist ein Weg, meine
eigene Selbstfürsorge zu praktizieren. Es
ist ein Weg, meine eigenen aggressiven
Gefühle und Impulse, die durch das
verursacht werden, was ich gerade
durchmache, in etwas zu kanalisieren,
das außerhalb meiner selbst liegt und
diese Aggression nicht weiter nach innen
oder gegen mich selbst zu richten.
Ich sehe die Band als eine kleine
Gemeinschaft, in der wir uns umeinander
kümmern und respektvoll miteinander
umgehen, ohne große Egos, die uns im
Weg stehen. Die Art und Weise, wie wir
miteinander kommunizieren, ist die Art
und Weise, von der ich mir wünsche, dass
wir alle so miteinander umgehen würden.
Als selbsternannte feministische Band
wollen wir natürlich auch den modernen
intersektionalen Feminismus
repräsentieren, und allein die ‚einfache‘
Tatsache, etwas zu repräsentieren, wenn
man im öffentlichen Raum auftritt, hat
meiner Meinung nach eine Wirkung (wie
klein sie auch sein mag) in der Welt der
alltäglichen Dinge.
CD + Zine
Ihr nutzt dafür auch andere Medien
wie Fanzines. Welche Bedeutung
haben Fanzines als Medium für euch
und was sind die wichtigsten
Aspekte?
Gudrun (Bass): Wieder einmal
war es Nina, die mich mit Zines bekannt
gemacht hat, und so haben wir uns auch
kennengelernt (ich war auf einem 24-
Stunden-Zine-Event, das sie veranstaltet
hat). Vor diesem Tag wusste ich über
Zines Bescheid und interessierte mich
für sie, weil ich zum Beispiel Riot Grrrl
Zines entdeckt hatte, aber ich hatte nie
eines gemacht. Das ist Jahre her, aber ich
hatte so viel Spaß bei der Herstellung
dieses ersten Zines, es war eine so
kathartische Erfahrung, dass ich seitdem
(wenn auch nicht regelmäßig)
verschiedene Arten von Zines gemacht
habe, die sich normalerweise mit Fragen
der psychischen Gesundheit
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