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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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kleinen synthetischen Rezeptoren möglich sind und mit welchem Beitrag sie zur Steigerung der<br />

Stabilität beitragen können. 61<br />

In der Tat sind Komplexe synthetischer Rezeptoren, bei denen Intra-Rezeptor<br />

Wechselwirkungen wirksam sind, wahrscheinlich zahlreicher als man denkt. Da aber die Steigerung<br />

der Bindungseffizienz durch Einführung von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen bei synthetischen<br />

Rezeptoren noch keine etablierte Strategie darstellt, wurde eine Beteiligung solcher<br />

Wechselwirkungen an der Substratbindung bisher nicht weiter untersucht oder gar nicht erkannt. So<br />

beruht die Komplexierung von Tetracen durch die von Rebek beschriebene Kapsel aus zwei<br />

Resorcaren- und sechs Glycourileinheiten möglicherweise auf einer Kombination von Rezeptor-<br />

Substrat Wechselwirkungen und Wechselwirkungen zwischen den Rezeptorkomponenten. 62 Auch bei<br />

der von Gibb beschriebenen Einlagerung von Steroiden oder geeigneten Alkanen in den durch<br />

Zusammenlagerung zweier wasserlöslicher Resorcarenderivate gebildeteten Hohlraum, spielen<br />

wahrscheinlich Intra-Rezeptor Wechselwirkungen eine Rolle. 63 Des Weiteren kann man bei dem von<br />

Nitschke vorgestellten Koordinationsgitter aus Kupfer(I)-Ionen und Diaminalliganden auf das<br />

Vorhandensein von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen schließen. 64 Aus einer reversiblen<br />

Mehrkomponentenreaktion, die potentiell zahlreiche Strukturen liefern könnte, wird bei diesem<br />

System nur eine Einzige hoch selektiv gebildet, allerdings nur, wenn die Reaktion in Wasser<br />

durchgeführt wird. Dadurch kann man annehmen, dass hydrophobe Wechselwirkungen zwischen den<br />

apolaren Liganden einen Einfluss auf die thermodynamische Stabilität des Produktes ausüben.<br />

Während in den zuvor genannten Beispielen die Beteiligung von Intra-Rezeptor Wechselwirkungen<br />

noch nicht eindeutig geklärt ist, gibt es experimentelle Hinweise, dass solche sekundären<br />

Wechselwirkungen in den von Kubik entwickelten Cyclopeptid-Rezeptoren wirksam sind.<br />

Die Arbeitsgruppe Kubik beschäftigt sich unter anderem mit cyclischen Hexapeptiden, welche<br />

alternierend aus L-Prolinderivaten und der nicht natürlichen, aromatischen Aminosäure<br />

6-Aminopicolinsäure aufgebaut sind. 65,66 Cyclopeptid 1 hat die interessante Eigenschaft, Anionen, wie<br />

Sulfat und Halogenide, mit teilweise bemerkenswert hohen Stabilitätskonstanten (log Ka = 6.49 für<br />

Sulfat) selbst in kompetitiven Lösungsmittelgemischen (80 % Wasser/Methanol (v/v)) zu binden (Abb.<br />

1.10). 67,68<br />

R<br />

O<br />

HN<br />

O<br />

N<br />

N<br />

O<br />

R<br />

N<br />

N<br />

O<br />

1 R = H<br />

5 R = OH<br />

Abbildung 1.10: Strukturen der Verbindungen 1-5.<br />

NH<br />

NH<br />

N<br />

O<br />

N<br />

O<br />

R<br />

O<br />

O HN N<br />

N<br />

N<br />

HN<br />

O<br />

10<br />

N<br />

O<br />

N<br />

O<br />

N<br />

NH<br />

X<br />

O O<br />

HN<br />

O<br />

H<br />

2 X = N<br />

N<br />

3 X =<br />

H<br />

O<br />

N<br />

N<br />

4 X =<br />

O<br />

O<br />

N<br />

N<br />

O<br />

NH<br />

NH<br />

N<br />

O<br />

N<br />

OH<br />

S S S S<br />

S S S S<br />

O

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