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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Abbildung 1.13: Freie Bindungsenthalpie ∆G (Quadrate), Bindungsenthalpie ∆H (Dreiecke) und<br />

Bindungsentropie -T∆S (Kreise) des Iodid-Komplexes von 4 in Abhängigkeit des Wassergehalts des<br />

Lösungsmittels.<br />

Für diese Annahme sprechen weitere Befunde, so auch die Tatsache, dass 1 in DMSO, in dem<br />

hydrophobe Wechselwirkungen nicht zum Tragen kommen, nur moderat stabile 1:1 Komplexe<br />

ausbildet. Weiterhin zeigten mikrokalorimetrische Bindungsstudien in 50 % Methanol/Wasser (v/v),<br />

dass die Stabilitätskonstanten K11 der 1:1 Komplexe von 1 um eine Größenordnung kleiner sind als die<br />

Stabilitätskonstanten K21, welche die Bildung des 2:1 Komplexes aus einem Cyclopeptid und dem 1:1<br />

Komplex kennzeichnet. Dieses Verhalten steht im Einklang mit positiver Kooperativität in der<br />

Komplexbildung. Wären die Wechselwirkungen des ersten und zweiten Cyclopeptids unabhängig<br />

voneinander, so würde man ein im Vergleich zu K11 viermal kleineres K21 erwarten. Die hohe<br />

Stabilitätskonstante K21 ist ebenfalls ein Indiz dafür, dass bei der Bildung des 2:1 Komplexe aus den<br />

1:1 Komplexen neben der Bindung der Cyclopeptide an das Anion weitere Wechselwirkungen eine<br />

Rolle spielen. Schließlich wurde gezeigt, dass ein Cyclopeptid 5 (Abb. 1.10) mit Hydroxyprolin-<br />

anstelle von Prolineinheiten mit Anionen nur 1:1 Komplexe bildet. Auch dies deutet an, dass die<br />

Bildung der 2:1 Komplexe von 1 u.a. auf hydrophobe Wechselwirkungen zwischen den<br />

Prolineinheiten der beiden Cyclopeptidringe zurückzuführen ist. Man kann erwarten, dass diese<br />

Wechselwirkungen bei polaren Hydroxyprolineinheiten wesentlich schwächer ausgeprägt sind,<br />

weswegen 2:1 Komplexe von 5 nicht gebildet werden. 73<br />

Energie (kJ/mol)<br />

Es deutet also einiges darauf hin, dass Intra-Rezeptor Wechselwirkungen zwischen den beiden<br />

Untereinheiten der Bis(cyclopeptide) 2-4 bzw. im Sandwich-Komplex von 1 zu den hohen Stabilitäten<br />

der Anionenkomplexe dieser Rezeptoren beitragen. Nach den vorliegenden Ergebnissen kann der<br />

Beitrag dieser Wechselwirkungen zur Komplexstabilität beachtlich sein.<br />

15<br />

5<br />

-5<br />

-15<br />

-25<br />

-35<br />

-45<br />

-55<br />

0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1<br />

Mittlerweile wurde noch über weitere Rezeptoren berichtet, bei denen Intra-Rezeptor<br />

Wechselwirkungen eindeutig zur Gastbindung beitragen. So stellten Yang und Mitarbeiter einen<br />

Rezeptor für Sulfat vor, der über drei Harnstoffeinheiten sechs Wasserstoffbrücken zu dem Anion<br />

ausbilden kann (Abb. 1.14, links). 74 Dieser Rezeptor bindet Sulfat in DMSO mit einer sehr hohen<br />

Bindungsaffinität. Fügt man jedoch dem Lösungsmittel ein wenig Wasser bei, so sinkt die<br />

Bindungsaffinität dramatisch. Um eine bessere Toleranz gegenüber Wasser zu erhalten, wurde ein<br />

neuer Rezeptor mit einer weiteren Harnstoffeinheit synthetisiert (Abb. 1.14, rechts), 75 der nun bis zu<br />

acht Wasserstoffbrücken zu einem Sulfation ausbilden kann. Die Bindungsaffinitäten der beiden<br />

Rezeptoren zu Tetrabutylammoniumsulfat wurden zuerst in 0,5% D2O/DMSO (v/v) mittels 1 H-NMR<br />

13<br />

x (H 2O)

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