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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Abbildung 1.12: Kristallstruktur des Komplexes von Cyclopeptid 4 mit Sulfat: Kugel-Stab-Modell (links) und<br />

Kalottenmodell (rechts).<br />

Die Abschirmung der Gäste in den Komplexen der verbrückten Bis(cyclopeptide) könnte eine Ursache<br />

für die trotz des kompetitiven Lösungsmittels starke Bindung sein. Durch diese Abschirmung wird<br />

einerseits verhindert, dass Wassermoleküle mit dem Substrat um die Bindung an die NH-Gruppen des<br />

Rezeptors konkurrieren. Andererseits findet die Bindung in einer Umgebung statt, die vermutlich eine<br />

geringere Polarität als das umgebende Wasser besitzt. Dadurch werden die Wasserstoffbrücken zum<br />

Anion verstärkt.<br />

Ein wichtiger Beitrag zur Komplexstabilität scheint darüber hinaus von den Prolinringen<br />

auszugeben, die bei Komplexbildung in räumliche Nähe gelangen. 72 Die Messung der<br />

Lösungsmittelabhängigkeit der Anionenaffinität von 4 zeigte, dass die Erhöhung des Wasseranteils im<br />

verwendeten Acetonitril/Wasser-Gemisch die Komplexstabilität wie erwartet schwächt. Die Abnahme<br />

der Komplexstabilität ist aber bei weitem nicht so stark wie man unter Berücksichtigung der<br />

Solvatationsenergien der Anionen erwarten würde. Dies ergibt folgende vereinfachte Betrachtung:<br />

nimmt man an, dass der Übergang vom freien Rezeptor in den Komplex näherungsweise von der<br />

Lösungsmittelzusammensetzung unabhängig ist, so wird die thermodynamische Gesamtänderung des<br />

Systems nur von der Desolvatation des Anions beeinflusst, welches bei Komplexbildung seine<br />

Solvathülle vollständig verliert. Die freie Solvatationsenergie von Iodid in Wasser/Acetonitril-<br />

Gemischen ist bekannt und umso stärker negativ, je höher der Wasseranteil im Gemisch ist. Bei<br />

Komplexbildung muss dieser Energiebetrag aufgebracht werden, er wirkt also der freien<br />

Komplexbildungsenthalpie entgegen. Betrachtet man jedoch die Abnahme der Stabilität des<br />

Iodidkomplexes von 4, so stellt man fest, dass die mit zunehmendem Wasseranteil im<br />

Lösungsmittelgemisch beobachtete Abnahme der Komplexstabilität sehr viel geringer ist, als man<br />

unter Berücksichtigung des zunehmenden, für die Iodiddesolvatation benötigten Energiebetrags<br />

erwartet (Abb. 1.13b). Daraus wurde geschlossen, dass es einen kompensierenden Effekt gibt, welcher<br />

vermutlich auf zunehmenden hydrophoben Wechselwirkungen zwischen den Cyclopeptidringen in<br />

Lösungsmitteln mit höheren Wasseranteilen zurückzuführen ist.<br />

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