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Dissertation Martin Krause.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

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Übergang von Chloroform zu Aceton und schließlich DMSO eine signifikante Tieffeldverschiebung<br />

des Amidprotons von 25 zu beobachten ist.<br />

Während diese Untersuchungen dafür sprechen, dass 25 in einem breiten Spektrum von<br />

Lösungsmitteln im Wesentlichen C3-symmetrische Konformationen bevorzugt, wurde für Cyclopeptid<br />

1 ein völlig anderes Verhalten beobachtet. C3-symmetrische Konformationen treten im zeitlichen<br />

Mittel bei diesem Cyclopeptid nur in protischen oder aprotisch polaren Lösungsmitteln auf. Schon in<br />

Aceton und noch stärker ausgeprägt in Chloroform bevorzugt dieser Makrocyclus dagegen eine<br />

asymmetrische Konformation. 67 Diese resultiert aus dem Übergang eines cis-Amids in ein trans-Amid,<br />

wodurch eine intramolekulare Wasserstoffbrücke zwischen einem Pyridinstickstoff und einer im<br />

Makrocyclus gegenüberliegenden Amid-NH Gruppe ausgebildet werden kann. Eine analoge<br />

Konformation ist in Verbindung 25 aufgrund der starren Triazolringe nicht möglich, weswegen dieses<br />

Pseudopeptid auch in aprotischen Lösungsmitteln seine C3-symmetrische Konformation beibehält.<br />

Die drei konvergierenden NH-Gruppen, welche die Vorzugskonformation von 25 aufweist,<br />

sind wie bei 1 eine optimale Voraussetzung für die Bindung von Anionen. Um zu überprüfen, ob 25<br />

tatsächlich mit Anionen wechselwirkt, wurden zuerst qualitative Bindungsstudien durchgeführt.<br />

Hierzu wurden Lösungen von 25 in d6-Aceton mit unterschiedlichen Mengen<br />

n-Butyltrimethylammoniumtosylat versetzt (Anhang III, S21). Interssanterweise ergab sich hierbei,<br />

dass das Komplexierungsgleichgewicht der Bildung des Tosylatkomplexes von 25 in d6-Aceton<br />

langsam auf der NMR-Zeitskala ist. So konnten bei Zugabe von weniger als einem Äquivalent<br />

n-Butyltrimethylammoniumtosylat der freie Rezeptor und sein Toyslatkomplex im Spektrum als zwei<br />

getrennte Signalsätze nebeneinander beobachtet werden. Bei Anwesenheit äquimolarer Mengen Anion<br />

und Pseudopeptid ist nur der Signalsatz des Komplexes im Spektrum sichtbar. Die weitere Zugabe des<br />

Salzes führt dazu, dass die Signale des freien n-Butyltrimethylammoniumtosylats im Spektrum<br />

auftauchen. Dieses Verhalten lässt auf die Bildung eines sehr stabilen (Ka > 10000 M -1 ) 1:1<br />

Komplexes schließen.<br />

Die Gegenwart der Tosylatanionen bewirkt wie erwartet eine deutliche Tieffeldverschiebung<br />

des Signals der NH-Protonen, was charakteristisch für die Beteiligung der entsprechenden Protonen an<br />

Wasserstoffbrücken zu den Anionen ist. Daneben wurden auch die Signale der Protonen an den<br />

stereogenen Zentren signifikant zu tiefem Feld verschoben. Dieser Effekt steht in völliger Analogie<br />

zum Einfluss von Anionen auf das 1 H-NMR Spektrum von 1 und ist auf die räumliche Nähe der<br />

gebundenen Anionen zu den Protonen an den CH-Gruppen (im Falle von 1 zu den H(α)-Protonen der<br />

Prolineinheiten) zurückzuführen. Die Tieffeldverschiebung dieser Signale kann zur der<br />

Charakterisierung der Anionenbindung herangezogen werden.<br />

Die Komplexierung von Anionen ist auch in kompetitiven Lösungsmitteln möglich, was durch<br />

Zugabe von Natriumsulfat zu einer Lösung von 25 in CD3OD:D2O 2:1 (v/v) gezeigt werden konnte<br />

(Anhang III, S23). In diesem Lösungsmittel ist das Komplexierungsgleichgewicht auf der NMR-<br />

Zeitskala schnell, da nur ein gemittelter Signalsatz zwischen freiem und komplexiertem Rezeptor<br />

beobachtet wurde. Eine signifikante Tieffeldverschiebung der CH-Signale um ∆δ = 0,66 ppm bei<br />

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