Blickpunkt Zukunft - Hochschule Hannover
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Diplomarbeit an der HCU<br />
Zwischenbericht eines DAAD-Stipendiaten<br />
Meine Vorstellungen von Japan wir dennoch über Ideen diskutie-<br />
als eine völlig neue Welt bestätigren. Die Ausbildung unterscheiten<br />
sich vom ersten Tag an. Ich det sich deutlich von der Ausbil-<br />
wurde bei meiner Gastfamilie dung an deutschen <strong>Hochschule</strong>n,<br />
vorgestellt und zum gemeinsa- denn das japanische System ist<br />
men Abendessen eingeladen. Die wesentlich verschulter. Von vielen<br />
männlichen Familienmitglieder Seiten konnte ich hören, daß die<br />
hockten um einen kleinen Tisch, schwierigste Prüfung der Studien<br />
während Mutter und Großmutter die Eingangsprüfung sei, für die<br />
eifrig das Essen zubereiteten und viele Studierenden bis zu einem<br />
servierten. Fast jedes der Gerichte Jahr oft mit Hilfe von Nachhilfe-<br />
war mir neu und recht ungeunterricht pauken. Im Studium<br />
wohnt. Eine Unterhaltung war selbst gibt es dann viel mehr Zeit<br />
nur schwer möglich, denn von sich zurückzulehnen. In dem<br />
den sechs Familienmitgliedern Fachbereich der Künste ist den<br />
spricht nur die Mutter einige Lehrenden in den ersten Studien-<br />
wenige Worte Englisch. Mit Hänjahren die Vermittlung einer korden<br />
und Füssen konnten wir uns rekten Arbeitstechnik wichtig.<br />
wenigstens etwas austauschen. Die Ergebnisse sind deswegen<br />
sehr figürlich, mit abstrakter<br />
In der Universität fällt die Kom- Kunst tut man sich schwer. Die<br />
munikation schon etwas leichter, Herangehensweise von Japanern<br />
wenn auch nicht viel. Der mich an Designaufgaben scheint mir<br />
betreuende Professor spricht nur freier zu sein. Es werden viele<br />
etwas mehr Englisch als ich Entscheidungen aus dem Bauch<br />
inzwischen Japanisch. Mit Stift<br />
und Lexikon bewaffnet können<br />
heraus getroffen.<br />
Im Museum für Moderne Kunst. V.l.n.r. - Prof. Maekawa,<br />
Präsident Jaudzims, Prof. Fujiwara, Jens Keunecke<br />
Architektur und Ausstattung<br />
der HCU ist einfach einmalig. Bei<br />
der Gründung der Universität vor<br />
drei Jahren hat man wirklich an<br />
nichts gespart. Es stehen alle<br />
Arbeitsmittel zur Verfügung, die<br />
man sich nur wünscht. Nicht nur<br />
aus diesem Grunde ist das Arbeiten<br />
hier sehr angenehm. Die<br />
Atmosphäre ist an der HCU ist<br />
stark von dem japanischen<br />
Gemeinschaftsdenken geprägt.<br />
So ist das Untereinander sowohl<br />
von Professoren als auch von<br />
Studierenden kollegialer als an<br />
deutschen <strong>Hochschule</strong>n.<br />
Jens Keunecke<br />
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