Blickpunkt Zukunft - Hochschule Hannover
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Klaus Rohlshoven, Arndt Quante, Dirk Reuschel<br />
stungen sowie Mauern, Grünanlagen, Einfassungen<br />
von Brunnen differenzierte Wartemöbel. Diese bis-<br />
Vom kurz- bis langfristigen, vom solitären bis lang „versteckten” Wartemöbel können überall in<br />
gemeinschaftlichen vom sitzenden zum stehen- der Architektur integriert werden und schaffen<br />
den Warten<br />
dezentrale Warteräume, die dem Fluggast vielfältige<br />
Monotone Warte-Bank-Sitz-Reihen verbreiten Körperhaltungen wie Sitzen, Hocken, Lehnen und<br />
lange Weile. Dabei sind Flughäfen Orte multikultu- Liegen ermöglichen. Durch eine entsprechende<br />
reller Begegnung, was Menschen unterschiedlich- Materialwahl lassen sich diese Wartemöbel in Hinster<br />
Herkunft auf ihre ganz persönliche Weise blick auf die Nutzungsdauer unterscheiden: Simse<br />
erfahren und nutzen. Das Konzept verknüpft Berei- und Mauervorsprünge aus Naturstein z.B. eignen<br />
che für kürzere und längere Aufenthalte zu einem sich für kurzfristige Wartezeiten; sind sie dagegen<br />
System, innerhalb dessen sich Wartende sitzend, aus Kunststein, anderen Kunststoffen oder mit Hol-<br />
stehend oder lehnend positionieren können.<br />
zoberflächen versehen, ermöglichen sie einen län-<br />
Zonen für kürzeres Warten befinden sich leicht gerfristigen Aufenthalt. Variationen in der Form<br />
zugänglich an den Außenseiten des Systems. Unge- beeinflussen ebenfalls die Nutzungsdauer. Ist ein<br />
störtes, bequemes Warten ist dagegen in der Mitte Sims der menschlichen Gestalt angepaßt, z.B. durch<br />
des Systems möglich. Hier können die Nutzer dem Rundungen statt rechtwinkliger Flächen, lädt er zum<br />
unmittelbaren hektischen Treiben des Flughafens<br />
entgehen.<br />
längeren Verweilen ein.<br />
Marcus Sattelmaier/ Ivo Ehrhardt<br />
Hohe oder niedrige Mauern, helle oder dunkle<br />
Architekturelemente integrieren<br />
Wandnischen oder große Podeste lassen Warteposi-<br />
Wartemöglichkeiten<br />
tionen entstehen, die beim Nutzer unterschiedliche<br />
Mit Umformungen raumgliedernder Elemente las- Raumwirkungen hervorrufen und entweder einen<br />
sen sich Wartepositionen herausbilden und struktu- Rückzugsbereich oder einen exponierten Bereich<br />
rieren. Durch wohlüberlegte Dimensionierung, signalisieren. Auf diese Weise bieten sich dem Flug-<br />
Form- bzw. Materialvariationen werden aus Fußbögast interessante und differenzierte Raumszenarien,<br />
den, Wänden, Treppen, Simsen, Geländern und Brü- aus denen er das für ihn Angenehmste aussuchen<br />
kann.<br />
blickpunkt s. 30<br />
Daß Menschen aller Kulturkreise schon seit Jahrhunderten<br />
solche Wartepositionen aufsuchen,<br />
zeigen die Beispiele des zu diesem Thema erstellten<br />
Katalogs.<br />
Hochschulübergreifende Projekte dieser Art bieten<br />
Studierenden hervorragende Möglichkeiten, im<br />
interdisziplinären Austausch ihre eigenen Arbeiten<br />
zu bewerten und gleichzeitig aktiv an der Gestaltung<br />
zukünftiger Großprojekte teilzunehmen. Bleibt<br />
nur die Hoffnung, daß die Anregungen der Studierenden<br />
in die Konzeption des Flughafens einbezogen<br />
werden und große graue Hallen mit unabsehbar<br />
langen Sitzreihen der Vergangenheit angehören.<br />
Birgit Weller