Blickpunkt Zukunft - Hochschule Hannover
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Überschwemmung durch die Bilder- und Datenflut<br />
der Mediengesellschaft, die Veränderung unserer<br />
Kommunikations- und Wahrnehmungsformen, die<br />
Entmaterialisierung der Wirtschaft, das Verschwimmen<br />
von Realität mit ihrer Inszenierung - welchen<br />
Preis werden wir für die Faszination der Technik<br />
bezahlen? Welchen Nutzen bringt sie uns für die<br />
Gestaltung einer humaneren Welt?<br />
Die Ringvorlesung „Ins Netz gegangen?!”<br />
beleuchtet seit Oktober 1996 unterschiedlichste<br />
Aspekte der Informationsgesellschaft. Kooperationspartner<br />
ist die Ingenieurkammer Niedersachsen,<br />
gefördert wird das Projekt von der Hanns-Lilje-Stiftung.<br />
Ab November sind Sie zu weiteren Vorträgen<br />
und Diskussionen eingeladen. (s. Rubrik „Kalender”.<br />
Themen und Termine erfahren Sie auch aus<br />
den Programmen des Studium Generale).<br />
Das Verschwinden nationaler Grenzen, das<br />
Zusammenrücken der Länder bei gleichzeitiger Verschärfung<br />
des Nord-Süd-Gefälles beinhalten weitere<br />
Herausforderungen, denen wir uns verstärkt zu stellen<br />
haben. Über dem Ruf nach grenzenloser Mobilität<br />
darf nicht die damit verbundene Notwendigkeit<br />
grenzübergreifender Solidarität und kulturübergreifenden<br />
Verständnisses übersehen werden. Neben<br />
einem Ausbau der Auslandsbeziehungen gilt es vor<br />
allem, dieses Anliegen in Lehre und fachübergreifenden<br />
Veranstaltungen zu thematisieren - so<br />
geschehen z.B. in der Reihe „Öffentliches Nachdenken<br />
über unsere Republik”, die sich mit Fragen und<br />
Hintergründen von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus,<br />
Migration und Multikulturalität beschäftigte.<br />
Menschen aus Ost und West, Immigranten und<br />
„einheimische” Wissenschaftler kamen zu Wort,<br />
um den kritischen Dialog anzuregen. Um den Dialog<br />
mit Osteuropa geht es unter dem Motto<br />
„Sprachgrenzen - Denkräume, Literatur zwischen<br />
Ost und West”, zu dem das Studium Generale in<br />
kontinuierlichen Lesungen und Diskussionen mit<br />
namhaften Schriftstellern und Autorinnen in ver -<br />
schiedenen Stadtbibliotheken einlädt.<br />
blickpunkt s. 24<br />
Wie sich Solidarität zukunftsweisend praktisch<br />
umsetzen läßt, zeigt das Projekt „Hilfe zur Selbst -<br />
hilfe - eine <strong>Zukunft</strong> für das Wohnen in Sarajevo”:<br />
Anknüpfend an eine Reihe über die bosnische<br />
Tragödie initiierte das Studium Generale ein<br />
Wochenendseminar, in dem mit vorbildlicher Unterstützung<br />
des Fachbereichs Architektur deutsche und<br />
bosnische Architekten zusammen mit Studierenden<br />
Vorschläge für einen Wiederaufbau der zerstörten<br />
Stadt Sarajevo erarbeiteten. Es ist zu wünschen, daß<br />
sich ähnliche Projekte weiterhin realisieren lassen.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe - eine <strong>Zukunft</strong> für das Wohnen in Sarajevo<br />
Nachdenken über die <strong>Zukunft</strong> und ihre Herausforderungen<br />
beinhaltet den Verlust sicherer Wahrheiten,<br />
den Abschied von alten Vorstellungen und<br />
die Bereitschaft, sich der Konfrontation mit dem<br />
dynamischen Wandel unserer Welt und ihren wachsenden<br />
Risiken zu stellen. Es bedeutet die Entwicklung<br />
von neuen Entwürfen und Leitbildern.<br />
<strong>Zukunft</strong>sorientiertes Denken benötigt ein Forum.<br />
Das Studium Generale unserer <strong>Hochschule</strong> versteht<br />
sich als ein solches Forum. Sie alle sind herzlich<br />
eingeladen, es zu nutzen.<br />
Uta Saenger