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Blickpunkt Zukunft - Hochschule Hannover

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Neuer Studiengang im neuen Fachbereich<br />

Abstract:<br />

Since the beginning of this term the Department of Bio Process Engineering offers two four-year courses:<br />

Dairy Food Technology (formerly Dairy Science) was not only given a new name but also a modernized<br />

curriculum. Brand new is the second course: Technology of Regenerating Raw Materials. It offers topics<br />

related to the non-food production of raw materials.<br />

Seit dem Wintersemester 1997/98 kann das<br />

Studium im neuen Studiengang Technologie Nachwachsender<br />

Rohstoffe des Fachbereichs Bioverfahrenstechnik<br />

begonnen werden. Bioverfahrenstechnik<br />

steht für den bisherigen Fachbereich Milch- und<br />

Molkereiwirtschaft. Hier ist eine Namensänderung<br />

notwendig geworden, da ja in <strong>Zukunft</strong> nicht nur<br />

milchwirtschaftliche Lebensmitteltechnologen ausgebildet<br />

werden, sondern auch Technologen, die<br />

Agrarrohstoffe außerhalb des Ernährungbereichs<br />

verarbeiten und zur Anwendung bringen sollen.<br />

Mit dem letzten Halbsatz ist das Ausbildungsziel<br />

des neuen Studiengangs schon grob umschrieben.<br />

Für den chemisch-technischen Verwendungsbereich<br />

sollen landwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe eingesetzt<br />

werden, die im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen<br />

wie Erdöl oder Erdgas weitgehend CO2-neutral sind, da sie nur soviel CO2 freisetzen, wie vorher<br />

beim Pflanzenwachstum gebunden wurden. Sie<br />

schonen damit die begrenzten fossilen Rohstoffe<br />

und werden als Produkte biologisch vollständig und<br />

schnell abgebaut.<br />

Der Einsatz von Agrarrohstoffen außerhalb der<br />

menschlichen Ernährung ist nicht neu. Seit alters her<br />

sind Pflanzen angebaut worden, die als Grundstoffe<br />

für die Textilindustrie (Leinen), für Leuchtöle, für<br />

Lacke, Farben, Seifen, als Klebstoffe, für die Herstellung<br />

von Gewürzen und Arzneien dienten.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese<br />

Rohstoffe mit Einführung von Kohle- , Erdöl- und<br />

Erdgasderivaten fast vollständig zurückgedrängt.<br />

Erst das Bewußtwerden der Endlichkeit fossiler<br />

Rohstoffe, der Sensibilisierung für Umweltprobleme,<br />

der Verbilligung von Agrarstoffen, der zunehmenden<br />

Bevorzugung von Naturstoffen führte wieder zu<br />

einem steigenden Ein satz von nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Bereits jetzt werden über 10% des<br />

Rohstoffbedarfs der Chemischen Industrie aus dem<br />

nachwachsenden Bereich gedeckt. Es gibt kompostierbare<br />

Verpackungsmaterialien aus Kartoffel-,<br />

Weizen- oder Maisstärke. Gesundheitlich unbedenkliche<br />

und biologisch schnell abbaubare Biotenside<br />

für Waschmittel werden aus<br />

Rübenzucker oder Pflanzenölen<br />

hergestellt. Emissionsfreie und<br />

recycelbare Dämmstoffplatten<br />

bestehen aus Pflanzenfasern.<br />

Außer der fossilen Ressourcenschonung<br />

und der Umweltverträglichkeit<br />

gibt es einen weiteren<br />

Grund, der eine Steigerung des<br />

Einsatzes nachwachsender<br />

Rohstoffe erwarten läßt: 30%<br />

Flächenstilllegung zur Entlastung<br />

der Nahrungsmittelmärkte, die<br />

dann zum Anbau nachwachsender<br />

Rohstoffe eingesetzt werden<br />

können.<br />

Alle diese Aspekte haben den<br />

Fachbereich Bioverfahrenstechnik<br />

bewogen, den Studiengang Technologie<br />

Nachwachsender Rohstoffe<br />

zu beantragen und das MWK<br />

hat diesen Antrag genehmigt.<br />

Karl-Dieter Herbst<br />

blickpunkt s. 25

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