Blickpunkt Zukunft - Hochschule Hannover
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Die biologische Wirkung elektrischer<br />
und magnetischer Felder<br />
wird in vielen Instituten mit<br />
wissenschaftlicher Gründlichkeit<br />
untersucht. Bisher gibt es weltweit<br />
keine gesicherten Erkenntnisse<br />
darüber, ob die im Alltag<br />
vorhandenen Felder der<br />
Stromversorgung nachteilige<br />
Wirkungen auf die menschliche<br />
Gesundheit haben. Andererseits<br />
verwendet die Human- und Veterinärmedizin<br />
niederfrequente<br />
magnetische Felder zur Behandlung<br />
von Knochen brüchen,<br />
Gelenkserkrankungen, Zahnimplantaten<br />
und verheilenden<br />
Wunden, nutzt also vorteilhafte<br />
Wirkungen auf die Gesundheit<br />
aus. Auch auf diesem Gebiet<br />
wird noch intensiv geforscht [2].<br />
Zur Diskussion der biologisch<br />
bzw. medizinisch nicht oder nur<br />
teilweise geklärten Effekte kann<br />
die Ingenieurin oder der Inge -<br />
nieur kaum beitragen, es sei<br />
denn, ihm werden entsprechende<br />
Auswirkungen bekannt. Einige<br />
Aufgaben aber müssen von -<br />
Ingenieuren übernommen<br />
werden:<br />
Bild 2: Biologische Wirkungen elektromagnetischer Felder [1] - (3/26) Studierende der <strong>Hochschule</strong> messen das<br />
magnetische Feld.<br />
Erfassung des magnetischen<br />
Feldes in der Umgebung<br />
elektrischer Anlagen und<br />
Geräte durch Messung und<br />
Rechnung;<br />
Einhaltung der gesetzlichen<br />
Grenzwerte;<br />
Beobachtung kritischer Bereiche<br />
und ggf. Früherkennung<br />
schädigender Einwirkungen;<br />
Beratung der Fachwissenschaftler<br />
anderer Disziplinen<br />
bei der Erforschung möglicher<br />
Wirkungsmechanismen.<br />
Um dies leisten zu können,<br />
muß der Elektroingenieur hinreichendes<br />
Wissen auf dem Gebiet<br />
der Felder erwerben. Das ist<br />
mehr, als normalerweise in Vorlesungen<br />
über Grundlagen der<br />
Elektrotechnik gelehrt wird. Im<br />
Fachbereich Elektrotechnik der<br />
Fachhochschule <strong>Hannover</strong><br />
beschäftigen sich daher mehrere<br />
Fachgebiete mit den elektrischen,<br />
den magnetischen und den<br />
elektromagnetischen Feldern.<br />
Als Beispiel sei das Fachgebiet<br />
Technische Elektrizitätslehre<br />
genannt. Dort messen Studieren-<br />
de mit modernen, kalibrierten<br />
Geräten schon seit einigen Jahren<br />
das magnetische Feld in der<br />
Umgebung von Kabeln und<br />
Freileitungen.<br />
Regelmäßig sind die Studierenden<br />
darüber erstaunt, wie gering<br />
die magnetische Flußdichte der<br />
technischen Anordnungen im<br />
Vergleich zum natürlichen<br />
magnetischen Feld der Erde ist<br />
und welche publizistische Aufmerksamkeit<br />
diesen schwachen<br />
Feldern gewidmet wird.<br />
Fred Wiznerowicz<br />
Anmerkung:<br />
Zum Thema erschienen in den letzten Jahren<br />
außerordentlich viele Veröffentlichungen.<br />
Ingenieure müssen dieses Schrifttum<br />
aufmerksam verfolgen, wenn sie auf dem<br />
Gebiet der Felder arbeiten. Hier sollen nur<br />
die Quellen angegeben werden, die in diesem<br />
Aufsatz direkt zitiert sind, nämlich:<br />
[1] Heinzerling, J.: Das Stichwort: Elektromagnetische<br />
Felder - Physikalische Grundlagen<br />
und Bioeffekte. Beilage zu kontraste,<br />
Heft 10, Mai 1997<br />
[2] Vogt, G.; N. Exler und P. Schütz:<br />
Magnetfeldtherapie - ein neuer Magnetfeldgenerator.<br />
Wissenschaftliche Blätter<br />
der Wissenschaftlichen Landesakademie<br />
für Niederösterreich, Heft Nr. 1/1994, S.<br />
32/33]<br />
fachbereiche s. 47