Diplomarbeit - Leben und Werk des Dichters Gottfried August Bürger
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Beziehung der Elemente zum Ganzen aufzulösen, Zufall <strong>und</strong> Notwendigkeit als bloß scheinbare<br />
Gegensätze aufzuheben. 155<br />
Die konkreten Inhalte werden der konstatierten Verdinglichung nur dann entrissen, wenn sie<br />
ästhetisch werden (Dichtung sollte ein Spiegel sein, der idealisierend die Tendenzen der Zeit<br />
sammelt, siehe oben). Daraus folgt, dass das ästhetische Prinzip zum Gestaltungsprinzip der<br />
Wirklichkeit wird. 156 Es handelt sich jedoch nicht mehr um die Ästhetik, die im Kontext Herders<br />
besprochen wurde (dort in der Bedeutung eines sinnlichen Erlebens), sondern bereits verstanden als<br />
Ästhetisierung.<br />
Insofern versteht Schiller die Ästhetik als Verbindungsglied zwischen Barbarei <strong>und</strong> Ideal, als Fähigkeit,<br />
die materielle Welt in ihrer sinnlichen Qualität wahrzunehmen - also ein nach innen gewendetes<br />
Gesetz. Terry Eagleton bemerkt, „das >>Ästhetische>Hegemonie