21 d’Isarwinkler

Jawort unterm Sternenzelt:
das Tölzer Planetarium
Bild: Stadt Bad Tölz/Archiv
Räumlichkeiten des Seidl-Baus
aus dem Jahr 1914 ein stimmungsvoller
Rahmen, um gemeinsam zu
feiern. Sogar unterm Sternenhimmel
lässt sich auf Wunsch „Ja, ich
will!“ sagen: Der Kuppelraum des
Planetariums dient ebenfalls als
Standesamt und ist damit einer
der ungewöhnlichsten Trauorte
im weiten Umkreis.
Heiraten ist
keine trockene
Amtshandlung
Trauungen im Zehn-Minuten-Takt,
wie sie vor
allem in Großstädten an
der Tagesordnung sind,
gibt es zudem in Bad
Tölz nicht. „Eine Minute
zum Reinkommen, acht
Minuten Trauung, eine
Minute zum Rausgehen, während
vor der Tür schon die nächste
Hochzeitsgesellschaft wartet – das
wird dem Anlass nicht gerecht“,
ist Standesamtsleiter Wolfgang
Steger überzeugt. Schließlich sei
ein Jawort nicht nur eine trockene
Amtshandlung, sondern „eine
hochemotionale Angelegenheit“.
Mehr als 1700 Paare hat Steger
seit seinem Amtsantritt 2002 in
Bad Tölz verheiratet. Im Sommer
stehen bis zu 40 Hochzeiten pro
Monat in den Terminbüchern der
Tölzer Standesbeamten. Dennoch:
Steger und seine Kollegen legen
Wert darauf, jedes einzelne Paar
im Vorfeld persönlich kennen
zu lernen. „So kann ich auf ihre
individuelle Situation eingehen
und bekomme ein Gefühl für die
richtige Stimmung.“ Es hat sich
im gesamten Münchner Raum herumgesprochen,
dass in Bad Tölz
Brautpaare rundum gut betreut
werden. So ist der Andrang groß.
Obwohl Trauungen nicht nur
unter der Woche, sondern regelmäßig
auch an Samstagen vorgenommen
werden, sind Termine oft
bis zu eineinhalb Jahre im Voraus
gebucht. ➳
Fotos: mp-photoart.com
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