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männer* | II/23

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URSACHEN<br />

Störungen in der Haarbiologie sind<br />

zumeist die Ursache dafür. Diese Störungen<br />

können durch genetische Ursachen,<br />

Entzündungen, Hormonschwankungen,<br />

Umwelteinflüsse ausgelöst werden. Der daraus<br />

resultierende Haarverlust geht meist<br />

einher mit einem Verlust an Selbstsicherheit<br />

und der Suche nach einer Behandlung,<br />

die diesen Zustand bessert.<br />

Auffällig werden Störungen des Haarwachstums<br />

meist, wenn das Haar dünner wird,<br />

also der Haarschaft an Kaliber verliert. Die<br />

Dichte des Haares nimmt dann ab. Für das<br />

Haarwachstum sind die Haarfollikel (Haarwurzel)<br />

verantwortlich. Es kann als „Miniorgan“<br />

verstanden werden, das eine große Bedeutung<br />

für die Ästhetik von Männern und<br />

Frauen hat. Diese Haarfollikel durchlaufen<br />

einen Zyklus, der aus 3 Phasen besteht:<br />

die anagene Phase<br />

(Wachstumsphase)<br />

die katagene Phase<br />

(Übergangsphase)<br />

die telogene Phase (Ruhephase).<br />

10 – 30 Phasen kann jeder Follikel in seiner<br />

Lebenszeit durchlaufen. Die meisten Follikel<br />

befinden sich in der Wachstumsphase. In ihr<br />

werden die Haare länger und dicker, nach<br />

dem sie in der Kopfhaut gebildet werden.<br />

Die Dauer dieser Phase kann unterschiedlich<br />

lang andauern (in der Regel 2 – 6 Jahre).<br />

Das Wachstum wird durch Hormone und<br />

Zytokine beeinflusst und ist dadurch unter<br />

anderem abhängig von Alter und Ernährung.<br />

Der männliche Haarausfall ist wissenschaftlich<br />

sehr gut untersucht. Dihydrotestosteron<br />

ist als Hauptursache identifiziert worden.<br />

Es wird über Kapillaren in die Haarfollikel<br />

transportiert. Eine Sonderform der Alopezie<br />

stellt die Alopecia areata dar. Dabei kommt<br />

es zu einem Haarausfall an einer bestimmten<br />

Lokalisation, die scharf begrenzt ist.<br />

Meist handelt es sich dabei um eine Autoimmunreaktion<br />

auf die eigenen Haarfollikel.<br />

Eine weitere Ursache kann aber auch<br />

pyscho-emotionaler Stress sein.<br />

Altern ist eine weitere Ursache für Haarverlust.<br />

Funktion und Reservekapazitäten<br />

der Haarfollikel nehmen zunehmend ab.<br />

Die Anzahl der Follikel verringert sich. Das<br />

verbleibende Haar ist dünner und wächst<br />

langsamer. Altern erkennt man am ehesten<br />

am Verlust der ursprünglichen Haarfarbe<br />

– das Haar wird grau. Die Melanozytenfunktion<br />

nimmt ab und dadurch wird die<br />

Haarpigmentierung verringert.<br />

BEHANDLUNG<br />

Um den Haarausfall einzuschätzen, ist<br />

eine sorgfältige Anamnese und körperliche<br />

Untersuchung notwendig. Sie kann durch<br />

Blutuntersuchungen (Schilddrüsenwerte,<br />

Hormone, Autoantikörper, Vitamine, Spurenelemente)<br />

und Biopsien ergänzt werden.<br />

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente<br />

oder Drogen kann Hinweise auf die<br />

Ursache geben. Pilzbefall oder Parasiten der<br />

Kopfhaut sollten als Ursache ebenfalls ausgeschlossen<br />

werden. Nicht zu unterschätzen<br />

sind Operationen an der behaarten<br />

Kopfhaut, die durch Vernarbung zu einem<br />

Haarverlust führt.<br />

Die Behandlung des Haarausfalls richtet<br />

sich nach der Ursache. Es gibt verschiedene<br />

Ansätze. Sie reichen von einer medikamentösen<br />

Therapie bis hin zur operativen<br />

Haartransplantation.<br />

Am weitesten verbreitet ist sicherlich die<br />

medikamentöse Therapie mit Finasterid.<br />

Dieses Medikament reduziert den Dihydrotestosteronspiegel<br />

im Blut und in der<br />

Kopfhaut. 1 mg des Medikamentes wird<br />

täglich eingenommen. Als Nebenwirkung<br />

sind Leberschäden, Libidoverlust und<br />

Bluthochdruck bekannt. Außerdem können<br />

die PSA-Werte (Prostata specicfic Antigene),<br />

die beim Prostatakrebs Screening<br />

gemessen werden, reduziert werden, was<br />

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