männer* | II/23
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WELLBEING<br />
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body<br />
errechnet werden. Diese Methode ist zwar<br />
sehr genau, aber auch aufwendig und kann<br />
nur unter Laborbedingungen in einem<br />
Wassertank durchgeführt werden.<br />
Sehr genau lässt sich Körperfett auch mittels<br />
MRT (Magnetresonanztomografie) messen<br />
– das Verfahren gilt aufgrund seiner hohen<br />
Zuverlässigkeit sogar als wissenschaftlicher<br />
Goldstandard. Die Kosten sind allerdings<br />
erheblich: Je nach Gerät kann eine Stunde<br />
Messzeit zwischen 400 und 2000 Euro liegen.<br />
Die Auswertung der Daten ist nur durch<br />
Experten möglich. Deutlich einfacher und<br />
günstiger geht es mit zwei Messverfahren,<br />
dich sich auch zu Hause praktizieren lassen:<br />
die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)<br />
sowie die Calipometrie. Allerdings haben<br />
beide ihre Vor- und Nachteile, wie wir im<br />
Folgenden näher darstellen.<br />
BIOELEKTRISCHE IMPEDANZANALYSE<br />
- MESSUNG PER KÖRPERFETTWAAGE<br />
Besonders praktisch sind Körperfettwaagen,<br />
denn sie versprechen eine schnelle<br />
Messung. Dabei wird über die Fußsohlen<br />
ein leichter Stromimpuls durch den Körper<br />
geschickt. Diese Methode bezeichnet man<br />
als bioelektrische Impedanzanalyse (BIA).<br />
Da Fett und Wasser einen unterschiedlichen<br />
Widerstand haben, errechnet die<br />
Waage anhand eines Algorithmus, welchen<br />
Anteil die jeweiligen Massen im Körper<br />
haben. Zudem besitzt Muskelgewebe einen<br />
geringeren Widerstand als Fettgewebe und<br />
ist damit ein guter elektrischer Leiter.<br />
Das Problem: Da die Elektroden meistens<br />
an den Füßen sitzen, vermessen sie lediglich<br />
den Unterleib. Zwar kann man auch<br />
aus diesem Ergebnis auf den gesamten<br />
Körper schließen, jedoch ist dieser Wert<br />
relativ ungenau. Wesentlich verlässlicher<br />
sind Fettanalysewaagen, die zusätzlich<br />
über Elektroden an den Händen die Stromimpulse<br />
leiten. So wird auch der Oberkörper<br />
in die Messung miteinbezogen.<br />
Dennoch gibt es einen weiteren Störfaktor:<br />
Die Fett-Wasser-Zusammensetzung des<br />
Körpers ändert sich im Laufe des Tages.<br />
Um zuverlässige Werte zu erhalten, sollte<br />
man deswegen immer zur gleichen Uhrzeit<br />
und unter ähnlichen Bedingungen messen.<br />
Idealerweise morgens, nüchtern nach dem<br />
Aufstehen, bevor man Nahrung und Getränke<br />
zu sich nimmt und mit einer leeren<br />
Blase. Hände und Füße sollten trocken und<br />
nicht eingecremt sein. Verfälschte Werte<br />
bekommt man hingegen, wenn man direkt<br />
nach dem Sport misst oder der Körper<br />
durch Alkoholkonsum dehydriert ist.<br />
CALIPOMETRIE - KÖRPERFETTANTEIL<br />
MIT DEM CALIPER MESSEN<br />
Genauer, aber etwas aufwendiger ist die<br />
Messung des Körperfetts mit der Calipometrie-Methode.<br />
Dabei benutzt man ein<br />
zangenartiges Hautfaltenmessgerät, den<br />
sogenannten Caliper, um das Unterhautgewebe<br />
zu bestimmen. Das funktioniert<br />
folgendermaßen: An mindestens drei vorgegebenen<br />
Körperstellen (Bauch, Bizeps,<br />
Oberschenkel) wird mit Daumen und<br />
Zeigefinger ein Hautabschnitt von drei bis<br />
fünf Zentimetern gegriffen und zu einer<br />
Falte zusammengedrückt. Diese wird dann<br />
mit dem Caliper gemessen. Anschließend<br />
werden die Werte in ein Online-Tool oder<br />
eine Smartphone-App eingegeben und daraus<br />
dann der Körperfettanteil errechnet.<br />
Als Herausforderung gilt eine möglichst<br />
genaue Vorgehensweise bei der Messung.<br />
So sollte man immer an derselben Stelle<br />
eine gleich große Hautfläche greifen, um<br />
genaue Vergleichswerte zu erzielen. Bei<br />
der Drei-Falten-Methode mit Messpunkten<br />
am Bauch, Bizeps und Oberschenkel ist<br />
es noch möglich, selbst eine Messung am<br />
eigenen Körper durchzuführen. Je mehr<br />
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